Bad Laasphe/Berlin. . Brautvater Walter „Hugo“ Wehn gibt vor laufender WP-Kamera sein Ja-Wort zur Hochzeit von Tochter Katrin und ihrem Verlobten aus Berlin. Ein Segen!

„Wie hat Papa denn reagiert?“ Schon früh morgens hat Katrin Wehn am Freitag ihre Mutter Resi in der Laaspher „Kö“ angerufen. Schließlich wollte sie ja wissen, ob die Überraschung für ihren Vater Walter „Hugo“ Wehn gelungen ist. In der Ausgabe der Heimatzeitung hatten Katrin und ihr Verlobter Marcel Meyer exklusiv und den Papa ganz persönlich um den Segen für die geplante Hochzeit im Mai gebeten.

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Mama Resi ist eingeweiht

Mutter Resi öffnet die Haustür in der „Kö“, nachdem unser Reporterteam um 9.30 Uhr dort wie vereinbart geklingelt hat. „Die Mama können wir einweihen, sie wird dicht halten“, hatte Katrin die Verschwiegenheit von Resi Wehn prophezeit. Natürlich sitzt sie daneben, als ihr Mann die Heimatzeitung aufschlägt, blättert und dann die Bitte um seine Einwilligung zur Hochzeit der Tochter liest.

Wir treffen ihn an seiner rustikalen Hütte, die jenseits des Laasphebaches auf eigenem Grundstück liegt und nur über eine private Brücke zu erreichen ist. „Da habt ihr aber eine Überraschung gemacht, die gelungen ist“, ruft er schon von Weitem und bittet in „sein Heiligtum“. Dort stehen jede Menge Fotoalben, die von der Leidenschaft des Hobbyfotografen zeugen. Seine Bilder kennen unsere Leser ja zur Genüge aus der Rubrik „Wittgensteins schönste Seiten“.

Jeder in Bad Laasphe kennt „Hugo“,

Hier in der Hütte am warmen Holzofen darf geraucht werden, denn das ist nicht unwichtig im Zusammenhang mit seinem Vornamen „Hugo“, unter dem ihn jeder in Laasphe kennt, der aber nicht mal in seinem Personalausweis steht. Dazu später. Wie hat der Tag, Freitag der 13., begonnen? Hugo berichtet, dass er schon früh routinemäßig die Königsstraße runter marschiert sei, ins Café, um dort die „Bild“ zu kaufen. „Da haben mich schon die Leute auf den Zeitungsbericht angesprochen und mir gesagt, dass ich Katrin bloß den Segen geben solle...“.

Und? Gibt er ihn? Der Papa fragt zurück, rhetorisch: „Soll ich etwa meiner 33 Jahre alten Tochter das Ja-Wort verwehren? Natürlich gebe ich den beiden meinen Segen!“

Warum es überhaupt zu der ungewöhnlichen Anfrage der Verlobten gekommen ist, kann Walter Wehn dann nur mutmaßen. Er erinnert sich daran, dass mal irgendwann das Gespräch auf die Hochzeit gekommen, und dass die beiden traditionell heiraten wollten. „Da hab ich gesagt, wenn eure Tradition nur darin besteht, dass der Brautvater die Hochzeit bezahlt, dann seid ihr falsch gewickelt. Da soll Marcel erstmal offiziell um deine Hand anhalten.“

Hugo kann sich ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen, „denn das habe ich doch nur so im Spaß so gesagt.“ Dann schaut er seine Resi fragend an: „Die 50 Hochzeitsgäste auf Sardinien kriegen wir ja wohl noch satt...?!“ Resi nickt ihrem Hugo zu.

Hochzeit auf Sardinien

Die Planungen für die Hochzeit von Katrin Wehn (33) aus Bad Laasphe und den waschechten Hauptstädter Marcel Meyer (37) können nach der Heiratserlaubnis von Papa Hans Wehn jetzt in die heiße Phase gehen.

Gefeiert wird im Familien- und Freundeskreis auf der Sonneninsel Sardinien. Dort werden im Mai 50 Gäste erwartet.

Und warum heißt er nun eigentlich Hugo? Für die Antwort steckt sich der 67-Jährige eine Filterzigarette an, hält sie hoch und sagt: „Die rauche ich schon lange. Früher nannten wir die Zigaretten irgendwann mal Hugo. Hast du mal einen Hugo für mich, hieß es. Oder ,Ich habe keine Hugos ,mehr´. Und weil Heinz Walter Wehn sich diese Bezeichnung zu eigenen machte, bekam er selbst den Spitznamen ab. „Der Name stand schon nach kurzer Zeit auf meiner Lohnabrechnung, und auch im Telefonbuch hab ich ihn in Klammern eintragen lassen, weil mich unter meinem richtigen Namen hier kein Mensch kennt,“ liefert Wehn eine plausible Erklärung.

Bei unserer Verabschiedung schellt das Telefon. An der Nummer im Display erkennt Hugo: Das ist die Oma. Die wird das gerade ja auch in der Zeitung gelesen haben und will mal nachhören.“

Anruf in der Hauptstadt Berlin

Nachgehört haben wir dann natürlich noch am Freitagnachmittag bei der Braut Katrin in Berlin. Hat sich Papa denn schon gemeldet?

„Oh. Das war so schön. Papa ist total perplex gewesen, und hat sogar Emotionen gezeigt. Er musste ja zugeben, dass er so sehr überrascht war. Ich glaube, er hat sich wirklich und ehrlich gefreut und uns natürlich seinen Segen für die Hochzeit gegeben. Wir sind so froh, dass die Aktion so toll mit der Wittgensteiner Zeitung geklappt hat. Vielen vielen Dank!“