Bad Laasphe/Berlin. . Freitag, der 13. soll ein Glückstag für die Tochter und den künftigen Schwiegersohn werden. Brautvater Hugo aus Bad Laasphe muss nur noch seinen Segen zur geplanten Hochzeit geben.

Da helfen wir doch gerne! Denn ein freudiger Anlass soll heute einen besonderen Leser der Wittgensteiner Heimatzeitung überraschen. Es ist Walter „Hugo“ Wehn (67), einer der eifrigsten Teilnehmer unserer Aktion „Wittgensteins schönste Seiten“, für die er herrliche Fotos aus dem Bad Laaspher Raum beisteuert.

Heute allerdings kommt das Bild aus der Hauptstadt, wo seine Tochter Katrin Wehn seit zehn Jahren lebt und als Ernährungswissenschaftlerin arbeitet. Dort hat die 33-Jährige, wie sie selbst sagt, „in einer der berüchtigten durchzechten Berliner Nächte“ ihren Freund, den IT-Berater Marcel Meyer kennen und lieben gelernt. Doch in der Folge hat Marcel einen – wie sich später herausstellte – schwerwiegenden Fehler gemacht.

Waschechter Berliner und Wittgensteiner Mädchen

Katrin Wehn (33) wurde 1985 in Bad Berleburg geboren und ist in der Bad Laaspher Altstadt aufgewachsen. Marcel Meyer (37), ihr Verlobter, ist waschechter Berliner.

Wie er mag sein künftiger Schwiegervater das Hobby Fotografie. Walter „Hugo“ Wehn ist außerdem ein begeisterter Fan des FC Schalke 04.

Was es damit auf sich hat, erzählt Katrin jetzt selbst: „Seit mittlerweile vier Jahren leben wir zusammen in wilder Ehe. In unserem Philippinen-Urlaub im vergangenen Jahr machte Marcel mir den Antrag an einem einsamen Strand – perfekter hätte es nicht sein können. Wir lieben es, gemeinsam zu reisen und neue Orte und Kulturen zu entdecken – und vor allem lieben wir Sonne und Strand und das Meer. Daher findet unsere Hochzeit im Mai auch auf Sardinien am Strand statt.“

Die Familie

Die Beziehung der beiden ist Mama Resi und Papa Hugo in Bad Laasphe natürlich nicht verborgen geblieben, obwohl die Besuche der beiden Berliner an der Lahn „aufgrund von Vollzeit-Arbeit und anderen Verpflichtungen seltener geworden“ waren. Katrin: „Keiner meiner Freunde wohnt noch in Bad Laasphe, daher ist meine Familie mein einziger Bezug zum Witti-Land und der einzige Grund für eine Reise in die alte Heimat.“

Schöne Erinnerung: Papa Walter mit Tochter Katrin Anfang der 1990er Jahre mit Blumensträußen bei einem Spaziergang in Bad Laasphe.
Schöne Erinnerung: Papa Walter mit Tochter Katrin Anfang der 1990er Jahre mit Blumensträußen bei einem Spaziergang in Bad Laasphe. © Privat

Leider ist es dem Pärchen entgangen, dass „mein Vater - wenn es zum Thema Hochzeit kommt - plötzlich sehr viel mehr Wert auf Tradition legt als jemals vermutet. Während meines Besuchs zu Weihnachten stellte sich heraus, dass er geknickt war, dass er übergangen wurde und mein Verlobter nicht erst bei ihm um die Hand seiner Tochter angehalten hat.“

Mit dieser Reaktion von Papa, der übrigens als Seefahrer die Welt kennen gelernt hat, konnte Katrin wohl nicht rechnen. Oder doch? Immerhin hatte Hugo Wehn seiner Tochter da bereits eine Drei-Liter Weinbrand-Flasche geschenkt, voll mit Kleingeld, wovon Katrin ihre Brautschuhe bezahlen solle – auch irgendwie unvermutet traditionell.

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Naja. Die Situation tut Katrin und Marcel nun sehr leid, und sie fragen sich: Wie können wir das gut machen? Telefonisch formell um die Hand anhalten? Auf keinen Fall, geht gar nicht!

Die schönsten Seiten

Und dann fällt den Verlobten ein, dass Papa stets Leserfotos an seine Zeitung schickt. Vielleicht kann über diese Schiene etwas laufen? Etwa ein Foto mit der Frage nach der Hand? Wie wird Papa reagieren? „Er ist eigentlich ein lustiger Typ“, schreibt seine Tochter und überlegt: „Vielleicht eine Anzeige in der Heimatzeitung aufgeben, das wäre eine Möglichkeit: „Papa, gibst du uns deinen Segen?“ Aber, was ist, wenn er die Anzeige übersieht?

Brautvater aus Bad Laasphe sagt Ja

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    Also meldet sich Katrin in unserer Lokalredaktion, fragt, ob ein Leserfoto für die Rubrik der schönsten Seiten auch ausnahmsweise mal aus Berlin kommen könnte. Marcel und Katrin haben sich nämlich ausgedacht, dass Katrins Freundin Christina Blöcher, ein Wallauer Mädchen, ein Foto im Schuhgeschäft mit der Brautschuh-Aktion macht. Das könnte bei Hugo Wehn für Aufmerksamkeit sorgen, hofft die Tochter, denn sie weiß: „Unermüdlich sendet er Ihrer Redaktion Bilder aus unserem Garten oder der näheren Umgebung und freut sich jedes Mal, wenn eins von ihm gedruckt wird. Das wird dann ausgeschnitten, per Rundmail an alle Familienmitglieder geschickt und sorgfältig aufbewahrt - und so kamen wir auf unsere ungewöhnliche Anfrage. Das Bild hätte zwar weniger regionalen Charakter, würde aber bei meinem Vater hoffentlich einschlagen wie eine Bombe, wenn er es in der Zeitung in seiner Lieblingsrubrik sieht und merkt, dass es an ihn gerichtet ist.“

    Der Glückstag

    Und so soll der heutige „Freitag, der 13.“ ein Glückstag werden. Ein unvergesslicher Glückstag für den Papa, der nur „Ja“ sagen soll auf die Frage von Katrin und Marcel „Hugo, gibst du uns deinen Segen?“. Denn dann wird Freitag, der 13. garantiert auch ein Glückstag für die Tochter und den künftigen Schwiegersohn. Und im Mai soll Papa dann – ganz traditionell – seine Tochter zum Altar führen...