Bad Berleburg-Aue. . Forschungsergebnisse zur Eisenzeit rücken Wittgenstein bei Archäologen in ein neues Licht: Diese Größenordnung von Siedlungsplätzen ist einmalig.

Das Wittgensteiner Land scheint früher und länger besiedelt gewesen zu sein als seine westfälische Nachbarschaft. Das haben erste Auswertungen älterer Funde aber auch neuerer Ausgrabungen im Bereich der alten Wallburg Aue ergeben. „Diese Anlage dürfte von 5 vor Chr. bis Christi Geburt in Benutzung gewesen sein“, fasst Dr. Manuel Zeiler, wissenschaftlicher Referent der LWL-Archäologie für Westfalen (Außenstelle Olpe), erste Erkenntnisse zusammen. Sie basieren auch auf Funden, die mit Hilfe ehrenamtlicher Sondengänger erst kürzlich gemacht worden und jetzt ausgewertet sind.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Es ist ein Wittgensteiner, der das archäologische Potenzial dieser Region ganz wesentlich verdeutlichte und die meisten Fundstellen entdeckte: Hans-Günter Radenbach aus Berghausen. Seine jahrelange, ehrenamtliche Arbeit als Bodendenkmalpfleger für Erndtebrück und Bad Berleburg bildet mit die Basis für eine Promotionsarbeit, an der die Marburger Archäologie-Studentin Carolin Johanning arbeitet. Sie analysiert Eisenzeit-Funde aus Wittgenstein und – darüber ist Hans-Günter Radenbach begeistert, sie schließt eine Lücke gegenüber anderen Regionen. Der Hobby-Archäologe Radenbach ist sicher: „Die Ergebnisse werden für Wittgenstein die Epoche vor der Zeitenwende auf den Kopf stellen.“

Funde der Sondengänger

Über die jüngsten Erkundungen berichten Dr. Manuel Zeiler und Carolin Johanning: Die ehrenamtlichen Sondengänger gingen individuell vor, erkundeten die gesamte Fläche der Anlage und deren nähere Umgebung. Gezielt fanden Mehrfachbegehungen statt, um die Suche zu intensivieren. Ganz offensichtlich war die Wallburg bereits Opfer illegaler Sondengänger, denn Buntmetallartefakte fanden sich kaum, während Eisenobjekte zahlreich detektiert wurden, die jedoch auch interessante Einblicke ermöglichten.

hugo-181250384.jpg

Im Inneren der Wallburg haben Wolfgang Poguntke (Elspe) und Jens Görnig (Kreuztal) im Bereich des Tores zwei eiserne Tüllengeräte bergen können.

Weiter im Norden der Anlage lag die gut erhaltene Flachzange (Finder Nico Völkel) eines Schmieds im Boden. Wenige Meter außerhalb der Wallburg wurden im nordöstlichen Bereich mehrere Waffenfunde gemacht. Eine Speerspitze mit langgestrecktem Blatt und Mittelgrat sowie tief liegendem Schwerpunkt lag waagerecht in einer Tiefe von 25 Zentimeter unter der Geländeoberkante. Vor der Spitze befand sich aufrecht stehend ein schmales und scheibenförmiges Eisenobjekt, welches ein Schildnagel sein könnte. Unweit der Speerspitze und in gleicher Ausrichtung lag flach eine Tüllenlanzenspitze, deren Spitze ebenfalls nach Osten wies. Hans-Günter Radenbach war bei diesen Detektoren-Untersuchungen vor Ort: „Das war absolutes Neuland für und total spannend“, resümiert er.

Wissenschaftliche Datierung

picturegallery-642095_2300385.jpg

Formell stehen die gefundenen Waffen solchen des 1. Jahrhunderts vor Christus nahe. Beschädigungen am Wurfspeer sprechen entweder für Kampfeinwirkungen oder dafür, dass er absichtlich zerstört wurde.

Neben Untersuchungen mit den Detektoren wurden auch mehrere Bohrungen mit einer Rammkernsonde der Philipps-Universität Marburg am vermuteten Burgtor durchgeführt. Dabei konnte verbranntes organisches Material geborgen werden.

Die Radiokarbondatierungen von Holzkohlen liefern bemerkenswerte Ergebnisse: Eine Bohrung erbrachte demnach eine Datierung in die ältere Eisenzeit (9. bis 8. Jahrhundert vor Christus). Dies ist nicht nur das bisher älteste Radiokarbondatum von einer südwestfälischen Wallburg, sondern belegt auch die älter-eisenzeitliche Gründung der Anlage, wie es bereits anhand einiger verzierter Gefäßbruchstücke aus den Altgrabungen vermutet wurde.

Auch interessant

Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass möglicherweise alte Baumstämme beim Bau der Befestigung geschlagen wurden und damit das Radiokarbondatum deutlich älter ausfällt als der tatsächliche Bauzeitpunkt. Dr. Zeiler: „Trotz dieser Einschränkung ist das Errichtungsdatum der Anlage in der Hallstattzeit sicher.“

Pläne des Dorfvereins

Einher mit diesen archäologischen Erkenntnissen gehen die Pläne des Dorfvereins Aue-Wingeshausen, der in den kommenden Wochen den neuen „Wallburg-Pfad“ für Wanderer kennzeichnen und mit Informationstafel ausstatten wird. Zwischenziel des sieben Kilometer langen Rundweges ist natürlich die alte Burg.

Die Bergkuppe, auf der die Burg gestanden hat, wird auch beim Tag des offenen Denkmals am 9. September im Mittelpunkt stehen. Dann laden der Wittgensteiner Heimatverein, der Heimat- und Touristikverein Aue-Wingeshausen gemeinsam mit dem LWL-Archäologie für Westfalen (Olpe) zu kostenlosen Führungen ein.

Funde in der Wallburg Aue

Diese gut erhaltene Flachzange eines Schmiedes gehört zu den jüngeren Funden im Bereich der Wallburg-Anlage bei Aue.
Diese gut erhaltene Flachzange eines Schmiedes gehört zu den jüngeren Funden im Bereich der Wallburg-Anlage bei Aue.
Auch eine Speerspitze mit langgestrecktem Blatt sowie eine Tüllenlanzenspitze wurden gefunden. Die Waffen werden dem 1. Jahrhundert vor Chr. zugeordnet und lagen nur 25 Zentimeter unter der Erdoberfläche.
Auch eine Speerspitze mit langgestrecktem Blatt sowie eine Tüllenlanzenspitze wurden gefunden. Die Waffen werden dem 1. Jahrhundert vor Chr. zugeordnet und lagen nur 25 Zentimeter unter der Erdoberfläche.
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund  zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
Die rund zwei Meter hohen Erdwälle sind noch zu erkennen, ebenso Fragemente von in den Jahren 1932 und 1985 archäologisch erforschten Gebäuden. Steinfußböden und auch behauene Steien finden sich hier
1/12