Bad Laasphe. . Die Laaspher Politik geht Bürger-Hinweisen auf „Schäden“ am neuen Wurstebrückchen nach. Die Bauarbeiten seien noch nicht beendet, so das Bauamt.
Das sogenannte „Wurstebrückelchen“ über die Laasphe von der Bahnhofstraße (B 62) hinüber zum Residenz-Kino an der Brückenstraße – nach langen Umbau-Arbeiten im vergangenen Jahr können Fußgänger hier mittlerweile wieder laufen. So ganz gelungen ist das komplett neue Bauwerk in seiner Gesamtheit aber offenbar nicht. Noch nicht. Das stellten die Politiker im Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss jetzt bei einer Ortsbesichtigung fest.
Ausschuss ergründet Verwerfungen
Ausschuss-Vorsitzender Günter Wagner (CDU) spricht von „Schäden“, auf die man von Bürger-Seite hingewiesen worden sei. Tatsächlich ruht zum Beispiel das speziell angefertigte Brückengeländer zur Brückenstraße hin nicht vollständig auf dem eigens gegossenen Beton-Untergrund, fehlen zum Teil noch Schutz-Zäune. Und wenn man nun noch Beton „anflicke“, so Klaus Preis (FDP), werde das vermutlich nicht halten. Fundament, Brücke, Geländer – „es ist ja schon bedenklich, dass hier drei Gewerke nicht ineinandergreifen können“, bemängelt der Liberale später in der Sitzung, als über die Ergebnisse der Ortsbesichtigung noch einmal beraten wird.
Energieversorger beteiligen sich an den Kosten
Die reinen Baukosten für die neue Fußgängerbrücke plus Spezial-Fundament sind mit rund 55 000 Euro veranschlagt – und hielten sich im November laut Bauverwaltung noch in diesem Rahmen.
Zuvor waren unter der Brücke hindurch noch eine Vielzahl von Versorgungsleitungen von der Stromleitung bis zum Fernwärme-Rohr über den Bach hinweg gebündelt worden, ehe das eigentliche Brückenbauwerk eingepasst wurde. An den Kosten dafür beteiligen sich laut Stadt auch Energieversorger Westnetz oder Telekom – über den erwähnten städtischen Anteil hinaus.
Wie es denn zu den Verwerfungen im Bauwerk gekommen sei, will Wagner vor Ort von der Stadtverwaltung wissen. Die Brücke sei schlicht noch nicht fertig, macht Marcus Winkeler deutlich, im Bad Laaspher Rathaus Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen. „Unglücklicherweise“ habe die Stadt Ende vergangenen Jahres zugesagt, dass die Brücke bis zum Weihnachtsmarkt Anfang Dezember wieder begehbar sei – und das sei sie provisorisch ja auch. Leider habe man seinerzeit „entsprechende Temperaturen gehabt“, da sei eine endgültige Fertigstellung gar nicht möglich gewesen.
Restliche Betonarbeiten folgen so rasch wie möglich
Winkeler räumt ein, dass man mit den Restarbeiten „auch relativ spät ins Jahr gekommen“ sei. Allerdings: So wie sich das Bauwerk jetzt präsentiere, „sind das für mich keine Schäden“, betont der Fachbereichsleiter.
Günter Wagner ging bei dem Ortstermin davon aus, dass der Stadt definitiv keine zusätzlichen Kosten entstehen – was Winkeler in seinen Ausführungen auch bestätigte. Er kündigte an, dass die restlichen Betonarbeiten je nach Witterung so bald wie möglich erledigt würden. Wäre man heute im Zeitplan zwei Monate weiter, fügte Winkeler hinzu, wären die aktuellen Unzulänglichkeiten der Brücke „so nicht sichtbar gewesen“.
Demnächst „Endprodukt angucken“
Die Mitglieder des Ausschusses einigten sich darauf, ihre Ortsbesichtigung an der Laasphe demnächst zu wiederholen — und sich „das Endprodukt anzugucken“.