Bad Laasphe. . Die gute Nachricht vorweg: „Es gibt nur zwei ganz schlechte Brücken“, sagt Achim Schneider.

  • Die gute Nachricht vorweg: „Es gibt nur zwei ganz schlechte Brücken“, sagt Achim Schneider.
  • 21 der 52 Brückenbauwerke der Stadt wurden jetzt genauer untersucht.
  • Für ein Bauwerk in Fischelbach und eines in der Kernstadt liegen Konzepte vor.

Die Stadt Bad Laasphe hat ihre Brücken genauer unter die Lupe genommen. Im Bauausschuss präsentierte Achim Schneider vom Bauamt jetzt die Ergebnisse der Ortsbesichtigungen, die die Stadt mit dem Ingenieurbüro Peters & Viehl aus Banfe unternommen hat. Genauer untersucht worden sind 21 Bauwerke, die bei der zurückliegenden letzten Überprüfung im Jahr 2014 als die schlechtesten abgeschnitten hatten.

Die gute Nachricht vorweg: „Es gibt nur zwei ganz schlechte Brücken“, sagt Achim Schneider. Die eine steht in Fischelbach „Am Bohnstein“ und die andere in der Brückenstraße in der Kernstadt. Beide sind nach Maßstab der Bewerter mit den schlechtesten Benotungen „4“ (Fischelbach) und 3,5 (Brückenstraße) eingestuft worden. Durchschnittlich bewertet worden sind die Bad Laaspher Brücken mit einer 2,8. Alle Daten fließen in eine digitales Verzeichnis ein, dass helfen wird, die Erhaltung der Bauwerke langfristig zu planen. „Wir haben jetzt ein sehr ausgereiftes Brückenkataster“, sagt Achim Schneider.

Fischelbach

Für die beiden marodesten Bauwerke präsentierte der Bauamtsmitarbeiter bereits Lösungen: Die Fischelbacher Brücke, die ohnehin nur noch eingeschränkt nutzbar ist, soll ganz abgerissen werden. An ihre Stelle kommt dann ein Rohrdurchlass. Die notwendigen Mittel sollen für das kommende Jahr in den Haushalt eingestellt werden, erläutert Achim Schneider im Gespräch und ist zuversichtlich, dass die Arbeiten bereits im Frühjahr erfolgen können.

Brückenstraße

Im Fall des Viadukts in der Brückenstraße, das den Kurpark mit der Kernstadt verbindet, gibt es keine schnelle Lösung. Hintergrund ist laut Schneider, dass die Widerlagerkonstruktion erneuert werden muss.

Im Fall des Viadukts in der Brückenstraße, das den Kurpark mit der Kernstadt verbindet, gibt es keine schnelle Lösung.
Im Fall des Viadukts in der Brückenstraße, das den Kurpark mit der Kernstadt verbindet, gibt es keine schnelle Lösung. © Lars-Peter Dickel

Außerdem ist die Brücke mit einer asphaltierten Holzauflage bestückt. Die muss mittelfristig ausgetauscht werden. Durch den teils brüchigen Asphalt kann Wasser in die Auflage eindringen, Holz in Mitleidenschaft ziehen und die Stahlbauteile rosten lassen. „Wir werden jetzt gemeinsam mit dem Statikbüro ein Konzept zur Sanierung der Brücke erarbeitet“, so Schneider, der die alte Stahlkonstruktion auf jeden Fall für erhaltenswert und auch für sanierungsfähig hält.

Wurstebrückelchen

Darüber hinaus gab der Bauamtsmitarbeiter auch bekannt, dass bereits am Montag die Betonarbeiten am so genannten „Wurstebrückelchen“ in der Brückenstraße beginnen.

Das sogenannte Wurstebrückelchen für Fußgänger über die Laasphe zwischen Volksbank und dem Kino an der Brückenstraße ist derzeit gesperrt. Es soll abgerissen und komplett neu gebaut werden.
Das sogenannte Wurstebrückelchen für Fußgänger über die Laasphe zwischen Volksbank und dem Kino an der Brückenstraße ist derzeit gesperrt. Es soll abgerissen und komplett neu gebaut werden. © Eberhard Demtröder

Die Stadt erneuert diese Fußgängerbrücke über die Laasphe und baut dort bereits Leerrohre für die Bad Laaspher Energie GmbH sowie Strom- und Telekommunikationsanbieter ein.

Kritik

Michael Ermert (FDP) übte Kritik am Bauamt, weil in Fischelbach jetzt erst reagiert werde, obwohl die Brücke dort bereits 2014 zu den schlechtesten im Stadtgebiet gehört habe. „Da hätte man schon vor Jahren reagieren müssen.“ Schneider konterte die Kritik damit, dass die Brücke 2014 noch nicht so schlecht bewertet war und in der Zwischenzeit auch immer wichtigere Bauwerke in der Sanierung vorgezogen worden seien: „Wir müssen Prioritäten setzen.“