Bad Laasphe. . Die Königstraße in Bad Laasphe bleibt ein Problem: Sie war das Wohnzimmer der Kurstadt Bad Laasphe.

Die Königstraße in Bad Laasphe bleibt ein Problem: Sie war das Wohnzimmer der Kurstadt Bad Laasphe. Aber so wie von der Kur­stadt im Grunde nur noch das Premium Kneipp-Heilbad übrig geblieben ist und die Kliniken längst geschlossen sind, so ist auch die inzwischen verkehrsberuhigte Kö längst nicht mehr das pulsierende Geschäftszentrum oder die Flaniermeile.

Und gerade deshalb werden seit Jahrzehnten Diskussionen in der Bad Laaspher Politik und Geschäftswelt geführt. Im Kern geht es dabei immer wieder um den Widerspruch Verkehrsberuhigung oder Belebung der Altstadt. Aktuell ist die Altstadt eine Spielstraße, die nicht mehr für den Durchgangsverkehr zugelassen ist und auf der nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist. Vielen Anwohnern fällt aber auf, dass viele Autofahrer die Kö nach wie vor als eine willkommene Abkürzung zwischen Bundesstraße 62 und Wasserstraße in Richtung Bad Berleburg nehmen.

Eine ganz aktuelle Verkehrszählung des Kreises Siegen-Wittgenstein scheint dies zu bestätigen. Auf Nachfrage unserer Zeitung hat Jürgen Pospichal vom Ordnungsamt der Stadt Bad Laasphe über die Zahlen gesprochen.

12 000 Fahrzeuge im Messzeitraum

Vom 4. bis 19. Januar hat der Kreis gezählt. Allerdings ist diese gerundete Gesamtzahl wenig aussagekräftig, wie auch der Beigeordnete Dieter Kasper im Gespräch anmerkt.

738 Fahrzeuge sindes pro Tag

Das sagt Jürgen Pospichal, der gerade eine Zusammenfassung der Feststellungen für die nächste Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses vorbereitet. Dabei wird aber auch eines deutlich:

68 Prozent wenigerVerkehr als 2005

Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und die vielen Geschäftsleerstände haben mutmaßlich dazu geführt, dass die Zahl der Autos in der Königstraße deutlich gesunken ist. Allerdings hat die Untersuchung auch ergeben, dass der Durchgangsverkehr in Richtung Bad Berleburg den Großteil ausmacht.

67 Prozent der Autos fahren Richtung Bad Berleburg

Und dies ist offenbar auch durch die vorgeschriebene Abbiegerichtung am oberen Ende der Königstraße nicht verändert worden.

Unabhängig von der Menge der Fahrzeuge macht sowohl den Anwohnern als auch Politik und Verwaltung ein weiterer Punkt zu schaffen: Es wird zu schnell gefahren. Schrittgeschwindigkeit ist erlaubt. Das bedeutet weniger als zehn Stundenkilometer. Deshalb hat der Altstadtbewohner und SPD-Ratsherr Björn Strackbein bereits 2015 stärkere Kontrollen und später einen Blitzer gefordert. Der wird so nicht kommen. Aber die Messungen haben das Problem erneut bestätigt.

51 Stundenkilometer fuhr der Schnellste

Allerdings ist dieser Verkehrsversoß nachts passiert. Dieter Kasper hat eine auch eine Erklärung: „Die Königstraße wird trotz der Schilder nicht als verkehrsberuhigt wahrgenommen, weil die Fahrbahnen deutlich abgesetzt sind.“