Feudingen. Das Gebäude-Management im Rathaus prüft derzeit vorliegende Konzepte für eine potenzielle Nachnutzung. Über die Ergebnisse berät dann die Politik

  • Sozialwerk St. Georg hat Pachtvertrag mit Stadt Bad Laasphe in Feudingen auslaufen lassen
  • Verantwortliche im Rathaus haben ganz bestimmte Vorstellungen von sinnvoller Nachnutzung
  • Verfahren wird auch bei allen anderen leerstehenden städtischen Gebäuden angewendet

Seit Ende Oktober steht die frühere Sozialwerkstatt des Sozialwerks St. Georg auf dem Gelände des Feudinger Schulzentrums nun auch ganz offiziell leer – jetzt sucht die Stadt Bad Laasphe als Eigentümer einen neuen Nutzer für die Räume, in denen noch früher die Grundschule untergebracht war.

Sozialwerk setzt auf die Altstadt

Interessenten für eine Nachnutzung gebe es jedenfalls, so Bad Laasphes Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Gebäude-Management im Rathaus prüfe nun, inwieweit deren Konzepte mit den Vorstellungen der Stadt zu vereinbaren seien. So geschehe das auch bei allen anderen leerstehenden städtischen Gebäuden. Das Ergebnis werde dann im Einzelfall politisch beraten.

Das Sozialwerk St. Georg habe den Pachtvertrag mit der Stadt Bad Laasphe in Feudingen nicht ohne Grund auslaufen lassen, so Tino Strackbein, beim Sozialwerk bislang Leiter Bereich Tagesstätten und seit Anfang Oktober Regionalleiter Wittgenstein. Denn: Eine Stunde Busfahrt für etwa 20 Menschen mit Assistenzbedarf aus dem Siegerland zur Sozialwerkstatt nach Feudingen – das sei schlicht zu anstrengend. Deshalb also nun der Umzug zur neuen Tagesstätte in der ehemaligen Marienschule Siegen-Weidenau mit insgesamt 50 Plätzen.

Platz für 87 Menschen

Der „Pluspunkt Kö“ ist wirklich ein Pluspunkt für die ganze Stadt Laasphe und für alle Bürger. Auch der Billardtisch ist oft umlagert.
Der „Pluspunkt Kö“ ist wirklich ein Pluspunkt für die ganze Stadt Laasphe und für alle Bürger. Auch der Billardtisch ist oft umlagert. © WP-Archiv

Zugleich sei das Angebot in Bad Laasphe für die Klienten aus dem Raum Wittgenstein jetzt „niederschwelliger“ und „besser erreichbar“, so Strackbein. St. Georg mache nun in Räumen des Wohnverbunds Wittgenstein, gelegen in der Bad Laaspher Altstadt, ein ähnliches Angebot wie zuvor in Feudingen. Und an der Königstraße gibt’s ja auch noch den „Pluspunkt“ als Treffpunkt. Insgesamt bedeute das für die Menschen auch die Chance, die Tagesstruktur mit ebenfalls 50 Plätzen „selbstbestimmter zu nutzen“.

Der Wohnverbund Wittgenstein des Sozialwerks St. Georg bietet Platz für 87 Menschen mit psychischer Erkrankung, Suchtproblemen und Persönlichkeitsstörungen. Die drei Standorte: das Haus am Schlossberg in Bad Laasphe plus jeweils zehn Plätze in den Außenwohnbereichen Bad Laasphe und Bad Berleburg sowie ambulant betreutem Wohnen, ebenfalls in den beiden Städten.