Bad Laasphe. Lea Müller und Denise Müller werben um Teilnehmer für die neue Jugendgruppe der Bad Laaspher Malteser. Einige Anmeldungen haben sie schon.

  • Erste Hilfe, Fallbeispiele: Angebot für den Nachwuchs geht „eher in die medizinische Richtung“
  • Lea Müller: „Wir wollten nach den Sommerferien in Ruhe starten – jetzt ist es soweit“
  • Denise Müller: „Es können auch die Eltern selbst gerne Mitglied bei uns werden“

Der Malteser Hilfsdienst Bad Laasphe startet Ende September mit einer ganz neuen Jugendgruppe. Geleitet wird sie von Lea Müller (18) aus Niederlaasphe und Denise Müller (23) aus Saßmannshausen. Im Gespräch mit unserer Zeitung verraten die beiden jungen Ehrenamtlichen, die übrigens keine Geschwister sind, wie sie sich das neue Angebot vorstellen.

Warum gerade jetzt die neue Jugendgruppe?

Lea Müller: Wir wollten so eine Gruppe eigentlich schon länger gründen, sahen dafür aber erst in unserer neuen Unterkunft seit 2016 hier am Bachweg eine gute Chance dafür. In dieser früheren Autowerkstatt mussten wir erst einmal renovieren, wollten wir uns als Malteser auch erst einmal einleben – und dann nach den Sommerferien in Ruhe mit der neuen Gruppe starten. Jetzt ist es soweit.

Denise Müller: Hier haben wir einfach größere und mehr Räume, um etwas Neues zu gründen.

Wie lief es bisher mit der Jugendarbeit bei den Maltesern, auch im Vergleich zu Bad Berleburg und Erndtebrück? Gibt es da womöglich Kooperationen?

Denise: Hier in Bad Laasphe gab es mal eine Jugendgruppe, aber die existiert schon seit Jahren nicht mehr. Hier möchten wir nun anknüpfen. Das wäre dann die erste neu gegründete Malteser-Jugendgruppe in Wittgenstein. Jugend- und Kinder-Gruppen bei der Feuerwehr, die Bambinis in den Sportvereinen – da wird in Bad Laasphe ja schon viel geboten für den Nachwuchs. Und unser Angebot geht jetzt eher in die medizinische Richtung.

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Lea: Die nächste Malteser-Jugendgruppe dieser Art gibt es übrigens in Siegen.

Mitmachen können Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren. Was erwartet die Jungen und Mädchen denn in der neuen Gruppe?

Denise: Das lässt sich so noch gar nicht sagen. Die Sache muss ja auch erst einmal ins Laufen kommen. Wir haben uns da für den Anfang ein paar spielerische Übungen ausgedacht und einige Fallbeispiele, etwa zur Ersten Hilfe.

Lea: Wir wollen aber erst einmal mit den Kindern selbst reden, was sie sich denn so vorstellen – schließlich sollen sie ja auch Spaß daran haben, was sie in der Gruppe gemeinsam tun.

Denise: Die Altersgrenze für die Gruppe nach oben liegt übrigens bei 16 Jahren. Wer mindestens 16 ist, geht bei uns direkt zu den Erwachsenen.

Inwiefern hat die neue Gruppe etwas mit Nachwuchs-Gewinnung für die Malteser zu tun?

Denise: Wir haben hier beim Bad Laaspher Malteser Hilfsdienst mehr als 20 Mitglieder bis 50 Jahre – und es dürfen gerne auch ein bisschen mehr sein. Für die Jugendgrupe hatten wir neulich bei unserem „Tag der offenen Tür“ schon acht Anmeldungen aus Bad Laasphe und Niederlaasphe. Es können aber auch gerne Kinder aus Feudingen oder Erndtebrück bei uns mitmachen. Eine Obergrenze haben wir aktuell nicht geplant, rechnen aber mit 15 bis 20 Kindern. Und bei entsprechender Nachfrage könnten wir durchaus noch eine zweite Gruppe bilden.

Lea: Wir werden dann ja auch sehen, welche von den Kindern am Ende wirklich ein Interesse an den Aufgaben und Diensten der Malteser haben.

Die frischgebackenen Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter am Gymnasium Schloss Wittgenstein halten stolz ihre Urkunden in den Händen. Hintere Reihe von links:Jannik Spies (Abiturient und langjähriger Schulsanitäter), Stefanie Bätzel (Malteser Hilfsdienst), Florian Lange, Eileen Klausonius, Sarah Benfer, Franziska Six, Merle Herrmann, Jonas Kuczyk, Vanessa Fritschi. Vordere Reihe von links: Ronja Heinrich, Frau Haßler-Kuschka (Malteser Hilfsdienst), Lena Tang, Berna Culayadar, Marie Kaden, Ann Sophie Blecher, Kader Sahan, Leonie Gärber.
Die frischgebackenen Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter am Gymnasium Schloss Wittgenstein halten stolz ihre Urkunden in den Händen. Hintere Reihe von links:Jannik Spies (Abiturient und langjähriger Schulsanitäter), Stefanie Bätzel (Malteser Hilfsdienst), Florian Lange, Eileen Klausonius, Sarah Benfer, Franziska Six, Merle Herrmann, Jonas Kuczyk, Vanessa Fritschi. Vordere Reihe von links: Ronja Heinrich, Frau Haßler-Kuschka (Malteser Hilfsdienst), Lena Tang, Berna Culayadar, Marie Kaden, Ann Sophie Blecher, Kader Sahan, Leonie Gärber. © Karin Leser

Werden auch die Schulsanitäter, die etwa an den beiden Bad Laaspher Gymnasien aktiv sind und von den Maltesern betreut werden, von dem neuen Angebot profitieren?

Lea: Wir haben einen der Schulsanitäter, der sich auch schon für die neue Gruppe angemeldet hat.

Denise: Und beim „Tag der offenen Tür“ hat sich gezeigt, dass auch die Eltern ein Interesse daran haben, dass ihre Kinder zu den Maltesern gehen. Übrigens können auch die Eltern selbst gerne Mitglied bei uns werden.

Urkunden am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe: Die neuen Schulsanitäter mit Lehrerin Margarete Hütter (Zweite von links), Schulleiter Karsten Holz (Vierter von links) sowie Stefanie Bätzel (rechts) und Jannik Spies (Dritter von rechts) vom Malteser Hilfsdienst Bad Laasphe.
Urkunden am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe: Die neuen Schulsanitäter mit Lehrerin Margarete Hütter (Zweite von links), Schulleiter Karsten Holz (Vierter von links) sowie Stefanie Bätzel (rechts) und Jannik Spies (Dritter von rechts) vom Malteser Hilfsdienst Bad Laasphe. © Eberhard Demtröder

Sie beide gehören selbst zu den jüngeren Leuten bei den Bad Laaspher Maltesern. Erzählen Sie doch mal: Wie kommt man dazu, sich für den Hilfsdienst zu engagieren?

Denise: Also, ich mache bei den Maltesern gerade die Ausbildung zum Rettungshelfer. Außerdem bin ich hauptberuflich Kinderkrankenschwester, bringe daher medizinische Erfahrung mit.

Lea: Ich mache im Moment eine Ausbildung am DRK-Krankenhaus in Biedenkopf zur Operationstechnischen Assistentin (OTA). Zu den Maltesern bin ich übrigens gekommen, weil mein Vater die erwähnte letzte Jugendgruppe geleitet hat – da bin ich dann so mit reingerutscht...

Wie fühlt man sich als katholische Organisation in der sogenannten „Diaspora“ Wittgenstein? Ist das überhaupt ein Problem?

Lea: Ein Problem ist das überhaupt nicht. Die meisten Menschen hier in Wittgenstein sind nun einmal evangelisch. Wir begleiten sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche herzlich gerne, wenn sie Fragen hat.

Denise: Wir bieten zum Beispiel einen Fahrdienst zur katholischen Kirche in Bad Laasphe an, seit Feudingen ohne Gotteshaus ist.

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Bundesfreiwilligendienst (BFD) – inwiefern sind auch diese Dienste eine Chance für Jugendliche, in Kontakt mit den Maltesern zu kommen?

Lea: Sicherlich eine gute. Wir hier in Bad Laasphe bieten Möglichkeiten dafür nicht direkt, haben aber die Kontakte zu den Maltesern in Netphen und Siegen, die so etwas anbieten.

Die Palette der Malteser bei den Dienstleistungen vor Ort ist breit. Welche sind da besonders gefragt?

Lea: Auf jeden Fall unsere Sanitätsdienste auf Festen und Veranstaltungen hier in der Region.

Denise: So waren wir Bad Laaspher Malteser neulich beim DFB-Pokalspiel zwischen Erndtebrück und Frankfurt im Siegener Leimbachstadion dabei – als Bereitschaft für alle Fälle. Wir sind aber auch beim Oberndorfer Schützenfest, bei Turn-Veranstaltungen in Feudingen oder beim Stünzel-Fest präsent. Und: Weitere Veranstalter, die sich für unsere Sanitätsdienste interessieren, können sich gerne bei uns melden.