Bad Laasphe. . Der Anblick ist schrecklich: Beim Unfall hat ein Schüler einen seiner Finger verloren. Die Wunde blutet fürchterlich. Und der Finger? Was tun? Zum Glück war’s „nur“ ein Fallbeispiel in der Abschlussprüfung, für das die neuen Schulsanitäter des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe im Team eine Lösung finden mussten. Und das haben sie geschafft.

Der Anblick ist schrecklich: Beim Unfall hat ein Schüler einen seiner Finger verloren. Die Wunde blutet fürchterlich. Und der Finger? Was tun? Zum Glück war’s „nur“ ein Fallbeispiel in der Abschlussprüfung, für das die neuen Schulsanitäter des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe im Team eine Lösung finden mussten. Und das haben sie geschafft.

„Das war wirklich eine sehr gute Gruppe“, lobt Stefanie Bätzel, Ausbilderin des Malteser Hilfsdienstes. Binnen vier Tagen haben die sieben Neuen gelernt, wie man mit Verletzten richtig umgeht und – das ist neu in der Ausbildung – sie auch seelisch, psychologisch betreut.

Hoffen auf weitere Finanzierung

Die Sanitäter-Aufgabe sei schon in der fünften Klasse für sie interessant gewesen, erinnert sich Johanna Charlotte Hackler aus der Klasse 9a. Deshalb habe sie in diesem Jahr auch mitgemacht. Ein Erste-Hilfe-Kurs, wie auch für die Führerschein-Neulinge üblich, das Herz-Kreislauf-System, die Pulskontrolle, das Nervensystem, anatomische Grundlagen, der verletzte Bauchraum – das waren alles typische Kurs-Themen bis zur Abschlussprüfung für alle. Dabei galt es für die jungen Teilnehmer nicht nur, Theorie-Fragen zu beantworten, sondern auch ganz praktisch zu zeigen, was man in Sachen Wiederbelebung so gelernt hat.

Und wie läuft’s dann im Schulalltag, wenn für „die Sanis“ dann echter Dienst ansteht? Klar: Da gibt’s kleine Übungen, berichtet Gymnasiast Jonathan Weigand, Leiter des Schulsanitätsdienstes – aber eben auch den Ernstfall: „Dann werden wir per Durchsage alarmiert.“ Und das passiere „leider doch häufig genug“, hat Schulleiter Karsten Holz festgestellt. Zwei Beispiele aus der letzten Woche: Eine Schülerin hyperventiliert im Unterricht – schließlich muss der Notarzt verständigt werden. In der Turnhalle trifft ein Ball einen Schüler, der auf einer Bank am Spielfeldrand sitzt, derart unglücklich, dass sein Hinterkopf gegen die Hallenwand schlägt. Rat an die Eltern, weil eine Gehirnerschütterung nicht ganz auszuschließen ist: Bitte vorsorglich den Hausarzt aufsuchen.

Unterdessen hofft Lehrerin Margarete Hütter, die den Sani-Dienst betreut, dass die Ausbildungen auch weiterhin finanziert werden können – etwa durch Zuschüsse vom Förderverein des Gymnasiums. Mittel aus dem Katastrophenschutz des Bundes für solche Kurse, die direkt an Hilfsorganisationen wie die Malteser gingen, seien ja leider weggefallen, bedauern Hütter und Stefanie Bätzel.