Leimstruth/Bad Berleburg. . Selbst MAN und der Kranhersteller Hiab schauen immer wieder auf die guten Ideen aus Wittgenstein.

  • 200 Jahre Fahrzeugbau Kraemer sind ein Grund zum Feiern
  • Familienunternehmen lässt mit seinen Ideen auch Weltkonzerne aufhorchen
  • Emotionale Momente zeugen von Verbundenheit der Inhaber und ihrer Mitarbeiter

200 Jahre Tradition und Innovation lagen am Samstagvormittag hinter Peter Kraemer, Geschäftsführer der Gerd Kraemer Fahrzeugbau GmbH – einem „einzigartigen Familienunternehmen“, wie es auch Jürgen Haßler erklärte, Geschäftsführer der Kreishandwerkschaft Westfalen-Süd.
Mit stolz und natürlich einem Funken Wehmut blickte Kraemer zusammen mit Bruder Andreas vor rund 150 geladenen Gästen auf dem firmeneigenen Gelände im Industriegebiet Schameder auf die bewegte Geschichte des Unternehmens zurück, das Vorfahre Johannes Kraemer als Schmiedemeister am Schloss Bad Berleburg im Jahr 1817 gegründet hatte. Anhand archivierter Bilder aus den Anfangsjahren des vergangenen Jahrhunderts stellten die Brüder die rasante Entwicklung des Geschäfts, dem seit jeher ein immer fortwährenden innovativer Sinn als Basis diente, vor. 1932 bauten Georg und Heinrich Kraemer den ersten gummibereiften Anhänger, was nach der aufwendigen Spannung von einfachen Wagenrädern als Meilenstein galt.

Große Konzerne horchen auf

Es folgte der Gespannwagen (ab 1937), der Selbstlenknachläufer (ab 1958), das innovative Euroflatsystem, welches in der Forstwirtschaft die Organisation von Transporten und Fahrzeugen einfacher und flexibler macht (ab 1998). Zwischendurch wurden auch Weltfirmen wie der Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern „MAN“ oder die Experten für Ladekräne der Firma „Hiab“ auf das Familienunternehmen aus dem Wittgensteiner Land aufmerksam und nutzen die Ideen der Kraemers zur technologische Weiterentwicklung ihrer modernen LKW, Transporter, Ladekräne sowie deren Kipptechnik.

Emotionale Momente

Die technischen Details und die vielen Innovationen der 200-Jährigen Geschichte der Firma ist jedoch auch die Geschichte eines Unternehmens, das in „Höhen und Tiefen“, wie es Peter Kraemer ausdrückte, zusammenstand.

„Auch wenn es in dieser Zeitspanne natürlich auch schwierige Phasen gab, konnten sich die Mitarbeiter und Inhaber über Generationen hinweg mit ihren Produkten immer auch ein Stück weit identifizieren“, fügt auch Bruder Andreas an – das Beispiel folgt zugleich in Person Heinz Limper, der als dienstältester Mitarbeiter um ein Grußwort gebeten hatte. „Dieser Wandel der Zeit spricht für Euch und Eure Vorfahren, dass ihr stets das Firmenprofil derart erfolgreich gestalten konntet“, erklärt der sichtlich gerührte Limper an die Brüder Kraemer gerichtet. Die Symbolik dieser Szenerie bewies den zweiten Kern der Erfolges des Familienunternehmens: Die Symbiose zwischen Chefetage und Mitarbeiter, die sich letztlich in einer herzlichen Umarmung zwischen Gerd Kraemer, Vater von Andreas und Peter, und Limper entlud. So ist sich der dienstälteste Mitarbeiter der Firma sicher: „So eine Firma kann dem nächsten Jahrhundert optimistisch entgegenblicken.“