Bad Berleburg. .
Nach dem Verkauf der Hallen der Fa. Kraemer Fahrzeugbau in der Berleburger Mühlwiese schöpfen die örtlichen Heimatfreunde erneut Hoffnung auf die Einrichtung eines Wittgensteiner Heimatzentrums.
Stefan Beuter, neuer Besitzer der Immobilie, würde einen Teil des Areals samt Gebäude abgeben und könnte sich gut damit anfreunden, in der Mühlwiese irgendwann einmal „Publikumsverkehr zu haben. Das wäre mir lieber als ein reiner Industriebetrieb“, erklärte der 43-Jährige im Gespräch mit unserer Lokalredaktion.
Die hatte nämlich von einer Gesprächsrunde erfahren, in der jetzt Vorstandsmitglieder sowohl des Heimatvereins Landwirtschaft und Brauchtum (LB) als auch des Verkehrs- und Heimatvereins über die Zukunftschancen der Vision „Heimatzentrum“ beraten haben. Fazit: Alle Beteiligten sehen durchaus Chancen, „auch wenn wir hier eher von Jahren als von Monaten sprechen“, skizzierte Klaus Daum, Mitinitiator und LB-Vorsitzender das Zeitfenster.
Bald Abschied von Hof Espe?
Auch ursächlich für diesen erneuten Vorstoß in Richtung Mühlwiese ist die Tatsache, dass sich das Museum Hof Espe verkleinern muss, weil der Eigentümer des Anwesens eine, zurzeit für die Unterbringung von Großgeräten des Vereins gebrauchte, Scheune künftig selbst nutzen will. „Aus diesem Grunde müssen wir uns langfristig nach einer neuen Unterkunft umsehen,“ legte Daum offen. - Was aber nicht heißt, das Museum Hof Espe würde in der Mühlwiese neu aufgebaut. Vielmehr könne an dem Standort ein „zentrales Lager“ aller Wittgensteiner Heimatvereine entstehen, von dem alle lokalen Museen profitieren würden. Denn nach einer gemeinsamen Erfassung des Museumsinventars auf EDV könnten mit einer sinnvollen Verteilung die einzelnen Standorte optimiert werden. Daum nennt ein Beispiel: „Wenn bei uns ein Teil aus einer Schmiede liegt, könnte das wunderbar nach Arfeld passen.“ Thematische Schwerpunkte würden also das Niveau jeder einzelnen Einrichtung deutlich anheben. Im Heimatzentrum könnten parallel Wechselausstellungen laufen - als „dynamisches Museum“, wie Klaus Daum es nennt. Jedoch bleibt er realistisch: „Es müssen noch eine Menge Gespräche folgen und ich bin zuversichtlich, dass wir es hinkriegen. Dazu bedarf es aber der Unterstützung aller, die uns wohl gesonnen sind.“
Dazu zählt der Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg. Vorsitzender Heiner Trapp hat nach eigenen Angaben schon „ideelle Hilfe und Arbeitskraft-Unterstützung zugesagt“. Auf Anfrage unserer Zeitung betonte er: „Wir sind hier um eine Kooperation sehr bemüht“.
„Eine ideale Lösung“
Dem kann sich Susanne Bald als Vorsitzende des Museumsverein problemlos anschließen. Sie erinnert daran, dass „wir ja in der Vergangenheit schon massiv für diese schöne Idee in den Wittgensteiner Heimatvereinen geworben haben.“ Angesichts der demografischen Entwicklung sei dieses Heimatzentrum „eine ideale Lösung.“
Die Verfolger dieser Vision sind sich einig, dass „wir uns zurzeit noch in einem sehr frühen Stadium befinden“ (Daum), aber kleine Schritte werden gemacht.
Dazu zählt, dass zunächst ein Architekt die Bausubstanz überprüft und ob die links auf dem Anwesenden stehende Fahrzeughalle für die musealen Zwecke überhaupt infrage kommt.
Fragen offen sind bislang hinsichtlich der Finanzierung oder auch der Trägerschaft solch einer Einrichtung. Etliche Vorgaben sind notwendig, um Fördermittel bekommen zu können.
Jedenfalls ist Besitzer Stefan Beuter zum Verkauf bereit; denn er verriet der Wittgensteiner Heimatzeitung: „Dieses Konzept hat mir gut gefallen. Es ist aus meiner Sicht unbedingt verfolgswürdig.“