Erndtebrück/Wittgenstein. . Die Liberale gehen in die Offensive. Ihr Kandidat ist Prof. Dr. Hermann Siebdrat und der hat klare Vorstellungen.
- In ihrer Hochburg Erndtebrück eröffnet die FDP ihren Wahlkampf in Wittgenstein
- Wahlkreiskandidat Prof. Dr. Hermann Siebdrat setzt auf Digitalisierung
- Der Siegener Hochschullehrer verweist auf familiäre Bindungen zu Wittgenstein
In ihrer Hochburg Erndtebrück eröffnet die FDP ihren Wahlkampf in Wittgenstein. Wahlkreiskandidat Prof. Dr. Hermann Siebdrat lädt zum Pressegespräch, um über seine Themen zu reden und sich den Fragen der Heimatzeitung zu stellen. Und Siebdrat nimmt auch die Wünsche seiner lokalen Parteifreunde mit auf den Weg in den Wahlkampf. Wenig überraschend sind für den Hochschullehrer und Wirtschaftsinformatiker Bildung und Digitalisierung Schwerpunktthemen. Und der in Siegen lebende Politiker unterstreicht auch seine Wittgensteiner Vergangenheit. „Meine Oma Erna Koch hatte einen Laden in der Poststraße in Bad Berleburg und mein Ducati-Händler ist auch dort. Ich komme schon nach Wittgenstein, so lange ich denken kann.“ Deswegen liege im das Ländchen am Herzen und er kenne dessen Probleme.
Verkehrspolitik
Ein Unfall und die damit verbundenen Straßensperrung der Hauptverkehrsader Bundesstraße 62 bringt Siebdrat direkt zum Thema Verkehr. Nur auf dem Umweg über die Eisenstraße und Benfe kommt der Bundestagskandidat nach Erndtebrück, wo er sich mit Peter Hanke und den lokalen Liberalen Heinz-Georg Grebe und Guido Schneider den Fragen stellt. Zur Verkehrsanbindung sagt Siebdrat: „Hier muss etwas passieren, so schnell wie möglich und je mehr mitmachen, desto besser“, setzt der FDP-Mann hier auf die größtmögliche Koalition. Fast noch wichtiger ist ihm die Digitalisierung: „Wir brauchen die schnellen Datenautobahnen“, propagiert er den Wandel der Arbeitsgesellschaft und vergleicht das schnelle Internet mit der Einführung der Dampfmaschine.
Der 57-Jährige setzte auf den Wandel hin zu immer mehr Heimarbeitsplätzen - zumindest in bestimmten Branchen. Dass der künftige Facharbeitermangel noch vor der Verkehrsinfrastruktur und der Internetanbindung in der Industrie ein großes Thema für Wittgensteiner Unternehmen ist, streitet Siebdrat nicht ab. Und der Erndtebrücker Fraktionsvorsitzende Heinz Georg Grebe unterstreicht wie wichtig die vielen Arbeitsplätze in den produzierenden Gewerben sind. „Wir müssen den Menschen die Angst vor dem Wandel nehmen. Sie dürfen nicht auf der Stecke bleiben“.
Grebe flechtet ein, dass gerade Erndtebrück mit seinen vielen Berufseinpendlern attraktiv für die Menschen bleiben muss. Er gibt seinem Kandidaten mit auf den Weg, dass er sich für Steuersenkungen einsetzen muss, die den ländlichen Raum für den Zuzug attraktiv machen.
Megatrends
Gerade die Digitalisierung und der Demographische Wandel sind Megatrends, gegen die man sich kaum stellen könne, gibt Siebdrat zurück und Peter Hanke formuliert das Credo: „Wir dürfen uns vom Fortschritt nicht abhängen lassen, sondern müssen Chancen erkennen und nutzen.“
Siebdrat greift das Nutzen von Chancen auf und vergleicht es mit der Arbeit der Mitglieder in den Vereinen. Er warnt vor überzogenen Erwartungen an einen Staat: „Es kann nicht sein, dass man nur die Hand aufhält, sondern man muss sich engagieren“, wandelt der Bundestagskandidat der Liberalen ein berühmtes Zitat von John F. Kennedy ab.
In einem Punkt aber will sich der Politiker doch für mehr Staat stark machen. In Sachen Windkraft sieht er Regulierungsnotwendigkeit, auch wenn er generell für den Einsatz erneuerbare Energien plädiert. Aber man müsse das hohe Gut der Natur und den Wert der Landschaft gerade in Wittgenstein vor zu starken Eingriffen schützen.