Bad Laasphe. Das das Fernwärme-Netz wächst weiter – wenn auch nicht ganz nach Plan.
- Ein Besuch auf der Baustelle des Projektes Altstadtkraft in Bad Laasphe.
- „Einige Bauarbeiten gehen schneller, andere nicht so schnell wie gewünscht“ sagt Joachim Debus.
- Das das Fernwärme-Netz wächst weiter – wenn auch nicht ganz nach Plan
Am Mittwochvormittag beim Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz hatte auch die Bad Laaspher-Energie GmbH etwas zu verkaufen: jede Menge Infos rund um ihr Energie-Angebot mit Fernwärme und „Wittgensteiner Strom“. Unterdessen wächst das Fernwärme-Netz im Rahmen des Projekts „Altstadtkraft - Energie unterm Pflasterstein“ erkennbar weiter – wenn auch nicht ganz nach Plan.
Das Tempo
„Einige Bauarbeiten gehen schneller, andere nicht so schnell wie gewünscht“, sagt Joachim Debus, Geschäftsführer der Bad Laaspher-Energie GmbH (BL-E), zugleich in Rathaus Abteilungsleiter Gebäudemanagement. So gebe es einige Straßenabschnitte mit vielen anderen Versorgungsleitungen unter Asphalt oder Pflaster – „da müssen wir uns immer wieder dazwischen legen“, schmunzelt er.
Die Anschlüsse
Andererseits: Nicht wie zunächst angedacht erst im Herbst, sondern schon jetzt erreichen die Fernwärme-Rohre die neue „Wohnanlage Lahnblick“ in der ehemaligen Lahnklinik. „Aber auch das Hotel am Fang wird gleich mit angeschlossen“, berichtet Debus. Die Gräben in der Sebastian-Kneipp-Straße und im Höhenweg sind bereits oder werden noch aufgefräst. Wichtig zu wissen für Gäste: „Die Anbindung für die Hotels ist immer gegeben, wenn die Rohre verlegt werden“, betont Debus. Eine Ampel werde dann den Verkehr an der Baustelle entlang regeln. Das Hotel „Lahnblick“ schließe sich leider nicht an, bedauert der BL-E-Geschäftsführer – vielmehr habe der Besitzer seine eigene Zentralheizung erneuert.
Das Rohrsystem
Zum Teil bereits verlegt sind die Rohre für Fernwärme, aber parallel auch neue städtische Wasserleitungen zum Beispiel in der Kurstraße. Und „ein Graben in Richtung Grundschule wird derzeit verfüllt“, so Debus, während sich die Erndtebrücker Baufirma Müsse gerade von der Kurstraße aus mit dem Bagger weiter in Richtung „Haus der Jugend“ vorarbeitet.
Rohr-Bauer legen die Leitungen fachgerecht in die offenen Gräben, schweißen die Rohrteile für die Fernwärme zusammen. Dann werden die Schweißnähte laut Debus geröntgt, um undichte Stellen zu vermeiden. Das heiße Wasser als Träger für die Wärme fließt in Stahlrohren, „die auch ein Dehnpolster brauchen“, erläutert Debus. Und genau das bieten die Kunststoffmantel-Verbundrohre, die in Bad Laasphe verbaut werden.
Die Heizzentrale
Gleichzeitig wächst die Heizzentrale in der ehemaligen Gymnastikhalle des städtischen Gymnasiums weiter. Nach dem ersten Modul des Blockheizkraftwerks mit 50 Kilowatt, das schon seit dem vergangenen Jahr arbeitet, installiere die BL-E jetzt das zweite Modul mit 100 Kilowatt, berichtet Debus. „Und in Kürze kommen auch die Pufferspeicher.“
Sie werden mit Heizungswasser gefüllt und können Unterschiede zwischen Wärme-Angebot und -Bedarf über mehrere Stunden hinweg ausgleichen. Debus: „Die Zentrale wächst wie das Netz – modular.“ Und 2018 steht Modul 3 auf dem Programm – „weil wir dann ja auch unser Netz weiter ausbauen“, so der BL-E-Geschäftsführer. Bis Ende Oktober 2019, so ist es zumindest geplant. Aber „vielleicht bauen wir ja noch weiter“, ist Debus durchaus optimistisch, dass es über das geplante Netz-Gebiet hinaus weitere Interessenten gibt.
Die privaten Nutzer
Inzwischen gebe es auch „einzelne Wohngebäude, deren Eigentümer sich haben anschließen lassen“, so Debus. Er schätzt die Zahl der zeitnah anschließbaren Häuser im Netz-Bereich, die von der Fernwärme profitieren könnten, auf etwa 50 bis 60. Jedenfalls: „Die Akquise läuft.“
Die Info-Zentrale
Und die BL-E wolle künftig noch intensiver über ihr Projekt „Altstadtkraft“ informieren, betont der Geschäftsführer. Nicht nur mit einem Info-Stand auf dem Wochenmarkt, sondern demnächst zum Beispiel auch im ehemaligen Hausmeister-Haus des Gymnasiums, Kurstraße 23, das derzeit noch für interne Bau-Besprechungen genutzt wird. „Hier sind wird gerade dabei, es zum Service-Center ausbauen.“ Und für 2018 geplant ist laut Debus auch eine digitale Info-Zentrale mit interaktivem Board, über das Interessierte wichtige Daten zur Anlage abrufen können.