Düsseldorf/Bad Laasphe.

Bad Laasphe hat allen Grund zur Freude. Seit gestern gilt die Stadt an der Lahn auch offiziell als KWK-Modellkommune. Umweltminister Johannes Remmel und der Geschäftsführer der Energieagentur NRW, Dr. Frank-Michael Baumann, überreichten die Auszeichnung zum Auftakt des 1. KWK-Forums in der Landeshauptstadt Düsseldorf an Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann und den maßgeblichen Organisator des Projekts Altstadtkraft, Joachim Debus.

Johannes Remmel zog ein positives Zwischenfazit für den 2012 gestarteten Wettbewerb „KWK-Modellkommune NRW“, an dem sich die Lahnstadt beteiligt hatte. „Wir sind mit der Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung – das steht bereits heute fest – auf dem richtigen Weg. Vom Wettbewerb ,KWK-Modellkommune NRW‘ profitieren die Kommunen und es profitiert das Klima.

Über 50 Teilnehmer

Mehr als 50 Teilnehmer an dem Wettbewerb zeigen, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Kommunen stärken durch die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung ihre Handlungsfähigkeit im Bereich des Klimaschutzes“, so der Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vor rund 200 Vertretern aus Städten, Gemeinden, Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen. Das KWK-Forum ist Teil der neuen Kampagne „KWK.NRW – Strom trifft Wärme“ der EnergieAgentur.NRW.

Die Landesregierung hatte den Wettbewerb im Jahr 2012 gestartet, er läuft noch bis 2017 und ist Bestandteil des KWK-Impulsprogramms, das die Einführung der Kraft-Wärme-Kopplung über mehrere Jahre mit insgesamt 250 Millionen Euro fördert. Ziel der Landesregierung ist es, bis 2020 den Anteil des Stroms, der in NRW mit KWK-Anlagen erzeugt wird, auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen. „Wir haben uns nicht ohne guten Grund für die Förderung einer breiten Anwendung dieser Technologie entschieden. Die Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme. Wirkungsgrade über 90 Prozent sind für KWK Stand der Technik und für die getrennte Erzeugung in Kraftwerken und Heizungsanlagen ein meist nicht erreichbares Ziel. Entsprechend günstig fällt die Klima-Bilanz aus: Wegen der geringen Umwandlungsverluste ist der Primärenergieeinsatz effizient. Und weil weniger Primärenergie zur Erzeugung der Nutzenergie eingesetzt werden muss, fallen die CO2-Emission vergleichsweise gering aus“, so Minister Remmel.

Mittel der EU und des Landes

Auf dem 1. KWK.NRW-Forum stellten unter anderem die Vertreter der prämierten Kommunen (Bad Laasphe, Iserlohn, Krefeld, Gemeinde Ostbevern/ Stadt Telgte, Remscheid, Solingen, Wuppertal, Gemeinde Saerbeck) ihre Projekte vor. Unter den Konzepten befinden sich Projekte zur Nah- beziehungsweise Fernwärme, Brennstoffziellen-KWK als auch zu KWK aus Erneuerbaren Energien. Damit werden alle alltagsrelevanten technischen Anwendungen der KWK abgebildet.

Für Bad Laasphe ist die Auszeichnung „mehrere Millionen Euro wert“, wie es der Pressesprecher der Energieagentur Dr. Joachim Frielingsdorf gegenüber unserer Zeitung auf den Punkt brachte. Denn mit ihr fließt auch Geld aus dem Efre-Programm der EU an die Lahn. Auch das Land NRW trägt einen Anteil. Damit lässt sich das Projekt in Bad Laasphe komplett finanzieren.