Feudingen. . Neue Attraktion fürs Feudinger Wildgehege: Ein rotierendes Gebäude mit Café und Gästezimmern läuft mit Solar-Energie. Die Politik diskutiert.
- Stadt: Drehhaus nach Wildgehege der nächste konsequente Schritt im vorhabenbezogenen Bebauungsplan
- Wickel: „Für mich wäre es ein Ziel, dass wir dieses Jahr die Beton-Fundamente bekommen“
- Eigentliches Gebäude mit Dreh-Café könnte im kommenden Jahr errichtet werden
Ein Drehhaus mit Café und Zimmern für Gäste, das nicht zuletzt dank Solar-Energie rotiert und so ein Rundum-Panorama der besonderen Art bietet – dieses Projekt soll das Feudinger Wildgehege „Im Dernbach“ demnächst um eine Attraktion bereichern. Die Pläne dafür hat Grundstücksbesitzer Achim Wickel bereits in der Schublade liegen, jetzt soll für sein Energie-plus-Haus Baurecht geschaffen werden. Im Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss (öffentliche Sitzung am Mittwoch, 5. Juli, ab 17.30 Uhr, großer Sitzungssaal) steht das Thema kommende Woche auf der Tagesordnung.
Bauherr lotet Förderwürdigkeit aus
Die Bauverwaltung im Bad Laaspher Rathaus schlägt der Politik im Wesentlichen vor, den Bebauungsplan Nr. 54 „Wildgehege und Hotel Dernbach“ für das Projekt gezielt zu ändern – und einen Durchführungsvertrag zwischen Stadt und Bauherr zu beschließen. Nachdem das Wildgehege eingerichtet worden sei, so die Verwaltung, sei das Drehhaus nun der nächste konsequente Schritt in dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan.
Gebäude folgt dem Sonnenstand
Das Drehhaus nutzt mit seiner Gebäudetechnik regenerative Energien, unter anderem mit Solaranlagen, indem es mit einer Drehbewegung dem Sonnenstand folgt.
Im Zusammenhang mit optimaler Wärmedämmung und Lichtdichtheit der Gebäudehülle ist der Betrieb des Drehhauses ohne weitere herkömmliche Heiz-Energie möglich.
Ein klarer Schritt in Richtung Gastgewerbe, so Achim Wickel im Gespräch mit unserer Zeitung. Und sobald ein positiver Beschluss des Rates vorliege, werde man beim zuständigen Kreis Siegen-Wittgenstein den Bauantrag stellen. „Für mich wäre es dann ein Ziel, dass wir dieses Jahr auf jeden Fall die Beton-Fundamente gegossen bekommen“, so der Bauherr. Das eigentliche Gebäude könne dann im kommenden Jahr errichtet werden.
Weitere Tiere fürs Wildgehege
Ein Nebengebäude des Hofes auf dem Gelände im Dernbach, in dem zu Wende-Zeiten 1989 noch DDR-Flüchtlinge untergebracht gewesen seien, so Wickel, sei für das Projekt bereits abgerissen. Derzeit lotet der Bauherr in Gesprächen mit Experten aus, ob sich das Projekt Drehhaus fördern ließe – etwa aus Töpfen des Landes NRW.
Und auch im Wildgehege, in dem sich bereits kanadische Waldbisons tummeln, dürfte sich schon bald etwas tun, so Wickel: Weitere Tiere für ein zweite s Areal sollen schon bald hinzukommen.
Ratsmehrheit setzt Verfahren in Gang
Das letzte Wort in Sachen Bebauungsplan hat übrigens der Rat der Stadt Bad Laasphe (öffentliche Sitzung am Donnerstag, 6. Juli, ab 18 Uhr, großer Sitzungssaal). Bereits Anfang Dezember hatte in dem Gremium eine Mehrheit von CDU, FDP und Grüne dafür gestimmt, das Verfahren zur Plan-Änderung in Gang zu setzen.