Müsse. . Früher als andere Landwirte und Direktvermarkter hat seine Familie ihren Betrieb konsequent auf die Herstellung von Bio-Lebensmittel umgestellt.
- Traditionelles Handwerk und Verzicht auf künstliche Zusätze, das sind die Grundprinzipien.
- Christian Schenkel ist überzeugter Bio-Landwirt und mit seiner Biometzgerei erfolgreich.
- Das seine Produkte teurer sind, kontert er mit dem Hinweis auf die größere Qualität.
Traditionelles Handwerk und Verzicht auf künstliche Zusätze, das sind die beiden Grundprinzipien. Christian Schenkel ist überzeugt von dem, was er tut. „Wir arbeiten wie vor 80 Jahren“, sagt der Biolandwirt und Besitzer der Biometzgerei Hof Kapplermühle in der Müsse.
Früher als andere Landwirte und Direktvermarkter hat seine Familie ihren Betrieb konsequent auf die Herstellung von Bio-Lebensmittel umgestellt. „Wir arbeiten mit der Natur statt gegen sie“, sagt Christian Schenkel. Was einfach klingt, setzt aber viel voraus: Die Charolaisrinder, Hühner und Gänse auf dem Hof werden auf den Weiden artgerecht gehalten. Ein „sorgsamer und respektvoller Umgang mit den Tieren“ ist den Schenkels wichtig.
Ins Geschäft hineingewachsen
„Ich bin da so reingewachsen“, sagt Christian Schenkel. Sein Vater Uli war unter anderem für die Versorgung der damaligen Wittgensteiner Kliniken AG mit Fleisch, Eiern und anderen Bio-Produkten zuständig. Der Kaufmann betrieb seine eigene Landwirtschaft nebenbei. Das Wissen und die Kontakte haben die Schenkels konsequent gepflegt und verfeinert. Inzwischen ist aus dem Nebenerwerb samt Pension die Biohof-Metzgerei Kapplermühle gewachsen.
Der gelernte Kfz-Mechaniker Christian Schenkel hat mit Michael Schmidt einen Metzger angestellt, der die Arbeitsphilosophie teilt. Außerdem haben sich die Schenkels umgeschaut in der Szene und sind auf Hermann Jakob aus Kulmbach gestoßen: „Der ist so etwas wie der Papst der Biometzger.“ Hermann Jakob kam nach Müsse, hat sich den Hof angeschaut und Tipps gegeben.
Inzwischen kann sich das Angebot des Hofes und der Biometzgerei sehen lassen. Zusätzlich zu den Eiern, dem Geflügel und den verschiedenen Rindfleisch-Produkten gibt es auch Schweinefleisch. Das kommt von Dr. Andreas Schaal, einem Biolandwirt aus dem angrenzenden Hessen.
Bioprodukte sind teurer als herkömmliche Ware aus den Fachgeschäften und Supermärkten. Aber für Christian Schenkel gibt es gute Argumente für seine Bioprodukte: „Alles ist frei von Zusätzen mit E-Nummern. Wir brauchen keine Geschmacksverstärker.“ Auch bei der Produktion brauchen Michael Schmidt und er keine Cutterhilfsmittel, „weil wir das Fleisch frisch nach dem Schlachten verarbeiten“, erläutert Schenkel. „Nur im schlachtfrischen Fleisch, das unmittelbar verarbeitet wird, bleibt das natürliche, tierische Phosphat erhalten und macht Chemie überflüssig. Natürliche fleischeigene Stoffe entwickeln ihr volles Aroma und geben unserer Wurst ein appetitlich rosiges Aussehen“, sagt der junge Unternehmer.
Die Produkte des Hofes sind inzwischen in verschiedenen Rewemärkten in Bad Laasphe, Hallenberg und Fredeburg zu kaufen. Dazu kommen Bioläden in Bad Berleburg, Olpe und Kirchhundem. Sogar bis nach Düsseldorf liefert der Müsser. Weil ihm die Direktvermarktung und der Kundenkontakt wichtig sind, hat sich Schenkel jetzt einen Verkaufswagen gekauft. Mit ihm steuert er die Wochenmärkte im Siegerland und im Kreis Olpe aber auch in Bad Laasphe an. Donnerstags und freitags steht der Wagen allerdings auf dem Hof in der Müsse für die Kunden aus Bad Berleburg und Erndtebrück zur Verfügung.