Birkelbach. . Der Übernahme-Vertrag ist seit Dienstag unter Dach und Fach. Akteure vor Ort sind künftig verantwortlich, die Gemeinde spart Geld im Haushalt.

  • Ortsvorsteher: „Eine schwere Aufgabe für die Zukunft. Aber wir sind überzeugt, dies zu schaffen“
  • Kämmerer: Guter Beitrag letztlich zur weiteren Konsolidierung des Gemeinde-Haushalts
  • In 30 Jahren: Förderverein könnte für einen Euro auch Eigentümer der Birkelbacher Halle werden

Der Übernahme-Vertrag ist unter Dach und Fach. Jetzt ist er mit seinem Engagement gefragt – der eigens gegründete Verein zur Förderung und Erhaltung der Mehrzweckhalle Birkelbach. „Eine schwere Aufgabe für die Zukunft“, so Birkelbachs Ortsvorsteher Fritz Hoffmann am Dienstag bei der Vertragsunterzeichnung vor Ort. „Aber wir sind überzeugt davon, dies zu schaffen.“

Zuschüsse für die ersten zehn Jahre

Laut Vertrag übernimmt der Trägerverein nun von der Gemeinde Erndtebrück die Unterhaltung, Bewirtschaftung und Verwaltung der Halle in eigener Verantwortung. Angelegt ist der Vertragswerk auf 30 Jahre – danach könnte die abgeschriebene Halle zum symbolischen Kaufpreis von einem Euro plus Grundstückswert ins Eigentum des Trägervereins übergehen.

Geeignet für Konzerte und Familienfeiern

Genutzt wird die Mehrzweckhalle Birkelbach gleich neben dem Sportplatz unter der Woche vor allem von den Sportfreunden Birkelbach 1921.

Ziel sei es aber auch weiterhin, so Ortsvorsteher Fritz Hoffmann, die Halle zu vermieten. Geeignet ist sie für Konzerte, Ausstellungen oder auch Familienfeiern.

Für größere Investitionen stellt die Gemeinde einmalig 100 000 Euro aus der Sportpauschale zur Verfügung, ferner in den nächsten zehn Jahren einen jährlichen Zuschuss von 10 000 Euro. Für die Gemeinde rechne sich das dennoch, so Beigeordneter und Kämmerer Thomas Müsse. Schließlich spare man durch die Übergabe laufende Kosten von rund 30 000 Euro pro Jahr – ein guter Beitrag letztlich zur weiteren Konsolidierung des defizitären Gemeinde-Haushalts.

Auch Bürger unterstützen den Erhalt

Unterdessen sei „eine große Mehrzahl“ der Bürger Birkelbachs bereit, den Erhalt der Halle auch finanziell zu unterstützen, so Fritz Hoffmann. Alle Bürger werde man in Kürze nochmals anschreiben und „um Mithilfe“ bitten. Viele Vorarbeiten für die künftige Ausgestaltung und Nutzungsoptimierung der Halle, die jetzt anstehe, seien schon geleistet worden. Bis zu 300 000 Euro wolle man in die Halle investieren, so der Ortsvorsteher weiter – etwa in die Umgestaltung der Küche, die Erneuerung der Fenster zum Sportplatz hin oder eine neue Dacheindeckung. Hoffmann setzt aber bewusst auch auf „hilfreiche Vorschläge“ aller Vereine und Bürger im Kirchspiel.

Fördergeld vom Land NRW für das Projekt Mehrzweckhalle erhofft sich der Trägerverein, dessen 1. Vorsitzender Fritz Hoffmann ist, auch von IKEK, dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept. Für die Gemeinde Erndtebrück wird es derzeit erarbeitet – gemeinsam von Bürgern und Verwaltung.

Grundschule schließt – Schulsport fällt weg

Der Plan, dass in der Halle die Verantwortung wechselt, geht übrigens auf das Jahr 2012 zurück: Mit der Schließung der Grundschule Birkelbach fiel damals auch der Zweck der Halle für den Schulsport weg, waren bereits die nutzenden Vereine als künftige Träger im Gespräch.