Erndtebrück. . „Es sind etwa 50 Leute hier, das finde ich klasse.“ Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau war sichtlich zufrieden mit der Resonanz im Sitzungssaal des Rathauses. Schließlich seien die Bürger „ein ganz wichtiger Faktor“ im anstehenden Bemühen der Gemeinde, trotz des berüchtigten demografischen Wandels eine lebenswerte Zukunft vor Ort zu schaffen. Einer der Zuhörer warnte jedoch davor, „Luftschlösser aufzubauen“.

„Es sind etwa 50 Leute hier, das finde ich klasse.“ Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau war sichtlich zufrieden mit der Resonanz im Sitzungssaal des Rathauses. Schließlich seien die Bürger „ein ganz wichtiger Faktor“ im anstehenden Bemühen der Gemeinde, trotz des berüchtigten demografischen Wandels eine lebenswerte Zukunft vor Ort zu schaffen. Einer der Zuhörer warnte jedoch davor, „Luftschlösser aufzubauen“.

Es müsse die Frage erlaubt sein, was von den guten Ideen bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts am Ende überhaupt zu verwirklichen sei, merkte der Zuhörer kritisch an. Hier verwiesen der Bürgermeister, aber auch Jens Steinhoff vom Institut für Regionalmanagement (IfR) aus Marl/Bad Berleburg auf Fördergelder des Landes NRW und der Europäischen Union, die im Rahmen des Konzepts später zu beantragen seien – für ganz konkrete Projekte.

Dabei könnten solche für die Öffentlichkeit mit 65 Prozent, private immerhin mit 35 Prozent gefördert werden. Und wie sieht es bei den Vereinen aus? Auch hier gab Steinhoff den Akteuren schon jetzt den Tipp, einen Antrag zu stellen – und auf diese Weise ebenfalls frühzeitig das Förder-Dezernat der Bezirksregierung in Arnsberg einzubinden. Eventuell lasse sich daneben auch ein Topf aus der Städtebau-Förderung speziell für ländliche Kommunen anzapfen.

Bürgermeister: Reden Sie darüber

Bis es aber soweit ist, wollen Gemeinde und Bürger zunächst gemeinsam das Entwicklungskonzept erarbeiten. Dies solle vor allem in Bürger-Werkstätten geschehen, so Jens Steinhoff, die in den Ortsteilen laufen – eventuell für mehrere Dörfer zusammengelegt.

Wie könnte so eine gute Projekt-Idee aussehen? Hier macht Steinhoff etwa auf Stolperfallen im Dorf gerade für ältere Mitbewohner aufmerksam. Oder auf das Dorfgemeinschaftshaus, das dringend renoviert werden müsste. Als gutes Beispiel hebt der IfR-Mann das geplante Nahwärme-Netz „NaBiWo“ hervor, das gerade für die benachbarten Dörfer Birkelbach und Womelsdorf geplant ist. Hier ließen sich mit IKEK sicherlich Fördergelder für die Wiederherstellung von Flächen lockermachen, die durch die Verlegung der Nahwärme-Rohren beansprucht werden. Aber auch für die Dorfplatz-Gestaltung in Birkelbach oder das zusehends verfallende ehemalige Hotel Ederkopf in Benfe lasse sich sicherlich „kreatives Potenzial“ entwickeln.

In der nächsten Zeit wollen sich Steinhoff und seine Kollegin Ann-Marie Burmester zunächst ein Bild von den Erndtebrücker Dörfern machen – und mit den Ortsvorstehern sprechen. Noch vor den Sommerferien sollen dann die erwähnten Bürger-Werkstätten stattfinden. Und in einer Abschluss-Veranstaltung Ende des Jahres soll dann ein Konzept-Entwurf präsentiert werden, über den schließlich die Erndtebrücker Politik diskutiert.

Am Ende des Info-Abends spricht Bürgermeister Gronau ganz gezielt die Jugendlichen im Ratssaal an, sich an den Bürger-Werkstätten zu beteiligen, die noch vor den Sommerferien in den Erndtebrücker Ortsteilen stattfinden sollen. IKEK als Chance zum Mitgestalten in der Edergemeinde – „reden Sie darüber“, so lautete Gronaus Schluss-Appell an alle.