Erndtebrück. Ein 79-jähriger Autofahrer aus Dortmund hat die Rothaarbahn wohl nicht bemerkt. Bei der Kollision mit dem Personenzug in Erndtebrück wird der Senior schwer verletzt.

Der tragische Unfall im Bereich am unbeschrankten Bahnübergang „Grünewald“ in Erndtebrück passiert am Mittwoch um kurz nach 13 Uhr. Aus noch unerklärlichen Gründen wird der Mercedes eines 79-jährigen Dortmunders von einem Zug der Rothaarbahn erfasst und schwer beschädigt. Vermutlich hat der Senior den herannahenden Zug an dem unbeschrankten Bahnübergang übersehen.

Dortmunder im Auto eingeklemmt

Ein Lkw-Fahrer, der den Unfall beobachtet hatte, leistet erste Hilfe und alarmierte die Rettungskräfte. Der schwer verletzte Pkw-Fahrer muss von Feuerwehrkräften aus dem Wrack geborgen werden. Der Mann ist im Innenraum des Wagens eingeklemmt. Ein Notarzt und Sanitäter versorgen den 79-jährigen Mann. Er wird zur Weiterbehandlung in ein Krankenhaus nach Siegen-Weidenau gebracht.

Mit Spreizer und Schere befreit die Feuerwehr den eingeklemmten Autofahrer aus Dortmund.
Mit Spreizer und Schere befreit die Feuerwehr den eingeklemmten Autofahrer aus Dortmund. © Christoph Vetter

Die Reisenden in den beiden Triebwagen der Hessischen Landesbahn haben sich bei dem Unfall nach ersten Angaben nicht verletzt. Notfallmanager der Bahn sind trotzdem vor Ort und kümmern sich um die Fahrgäste. Der Personenzug ist auf seiner täglichen Strecke von Erndtebrück in Richtung Hilchenbach mit dem Auto zusammengestoßen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei vor Ort, dürfte der Senior auf seiner Fahrt aus Richtung Erndtebrücker Eisenwerk die aus dem Bahnhof Erndtebrück herannahende Rothaarbahn übersehen haben. Auf den Gleisen erfasst der erste Triebwagen den Mercedes E 220 im Bereich der hinteren, linken Tür sowie am Kotflügel. Durch die Wucht des Aufpralls wird die Limousine um 180 Grad gedreht und bleibt mit dem linken Vorderrad auf der Leitplanke an der Bundesstraße 62 hängen.

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Patienten schonende Rettung der Feuerwehr

Feuerwehr-Einsatzleiter bei diesem Unfall ist der Erndtebrücker Gemeindebrandinspektor Heinrich Hoffmann. Er schildert die Arbeit seiner Kameraden: „Zunächst war die Notärztin von nicht so schweren Verletzungen des Fahrers ausgegangen; deshalb haben wir erst versucht, die Fahrertür zu öffnen. Die klemmte. Dann hatte sich der Zustand des Mannes verschlechtert.“

In solchen Fällen, erklärt Hoffmann, „erfolgt die so genannte Patienten schonende Rettung“. Die Feuerwehrleute haben den Mercedes aufgebockt, um Schwingungen und Vibrationen durch die zum Durchtrennen der B-Säule eingesetzten Spreizer und Schere zu minimieren. Während dieser Arbeit hat die Notärztin immer wieder den Gesundheitszustand des 79-Jährigen kontrolliert und stabilisiert.

Auch Zug von Bad Berleburg nach Betzdorf betroffen

Die Feuerwehr war mit 30 Kameraden des Zuges 1 und der Löschgruppe Schameder vor Ort.

Der Zug mit Abfahrt um 14.29 Uhr von Bad Berleburg nach Betzdorf wurde gestrichen.

Fast eine Stunde hat es schließlich gedauert, bis das DRK-Rettungsteam aus Erndtebrück den Verletzten ins Jung-Stilling-Krankenhaus nach Weidenau bringen konnten. Während der Rettung des Seniors und der späteren Aufräumarbeiten bleibt die B 62 komplett gesperrt. Die Besatzungen von zwei Streifwagen der Polizei müssen sich nicht nur um die Unfallaufnahme kümmern, sondern auch fast ein Dutzend Schaulustige, die aus ihren Autos mit Handykameras an den Unfallort gekommen sind, hinter die Absperrung bitten.

Während an dem demolierten Mercedes ein Totalschaden von zirka 15 000 Euro entstanden sein soll, schätzt die Polizei die Höhe der Beschädigungen an dem Triebwagen auf rund 2000 Euro. Den Unfallhergang versucht die Polizei noch genau zu rekonstruktieren.