Beddelhausen/Bad Berleburg. . In Hessen zertifiziert, wird der Ederhöhenpfad jetzt nach NRW verlängert – und soll ab Sommer den Wandertourismus in Wittgenstein aufwerten.

Der bislang in Hessen zertifizierte und an der westfälischen Grenze bei Beddelhausen endende „Ederhöhenpfad“ soll bis Schloss Berleburg weitergeführt werden. Das ist das Ergebnis von Verhandlungen, die Tourismus- und Wander-Experten der beiden Bundesländer erfolgreich geführt haben. „In der kommenden Woche besprechen wir nur ein paar Feinabstimmungen“, freut sich Mit-Initiator Rüdiger Grebe auf ein Gespräch, das er gemeinsam mit Wolfgang Grund (Stadt Bad Berleburg) und dem Hatzfelder Bürgermeister Dirk Junker führen wird.

Dabei wird es noch einmal um den direkten Übergang an der Landesgrenze gehen – offenbar eine reine Formsache. Denn die weitere Wegeführung bis zum Goetheplatz ist bereits in trockenen Tüchern, mit allen nötigen Stellen abgestimmt. Neben den hessischen Partnern sind das unter anderem die Untere Landschaftsbehörde, der Touristikverband Siegerland-Wittgenstein, der Sauerländische Gebirgsverein sowie die BLB-Tourismus GmbH. Deren Geschäftsführer Andreas Bernshausen hatte bereits vor einiger Zeit bei einem Treffen mit Vertretern des SGV-Hauptvorstandes die Wertigkeit des Wandertourismus für die Stadt Bad Berleburg und seine Ortschaften herausgestellt.

Touristen lieben Rundwanderwege

Einer, der das Ehrenamt der Wanderwege-Betreuung mit voller Überzeugung ausfüllt, ist der gebürtige Elsoffer Karl Spies. Der 67-Jährige wohnt seit 45 Jahren in Hatzfeld und betätigt sich dort im Oberhessischen Gebirgsverein (OHGV) als Wegepate.

Als seinen persönlichen Favorit nennt Spies den „Panoramapfad“ rund um Hatzfeld mit fantastischen Aussichten. Natürlich kennt Karl Spies auch den Ederhöhenpfad. Der sei „ständig belaufen“ und eigne sich selbstverständlich für die überregionale Vermarktung. Spies: „Der Pfad ist als Rundwanderweg ausgerichtet – und das lieben die Touristen.“

Zur Sprache gekommen sind bei allen Verhandlungen die aktuell hoch gelegten Messlatten bei den Bewertungen von Wanderwegen. Immer mehr habe sich die Maxime „Weniger ist mehr“ herauskristallisiert, erläutert Rüdiger Grebe im Gespräch mit unserer Lokalredaktion.

Großes „E“ mit blauem Strich

Die nun bevorstehende Verlängerung des Ederhöhenpfades werde zunächst aus juristischen Gründen als „Zuweg“ zu dem zertifizierten Teil des Pfades ausgewiesen. Das hängt damit zusammen, dass die Einrichtung des hessischen Ederhöhenpfades aus Mitteln eines Leader-Projektes gefördert und damit abgeschlossen worden ist. Deshalb wird die Wegemarkierung am Anfang auch nicht komplett einheitlich sein. Das große „E“ mit dem blauen Strich als Symbol für die Eder bekommt auf dem Wittgensteiner Teil zunächst eine andere Hintergrundfarbe als in Hessen. Wenn die Markierung komplett ist, so hoffen die Berleburger Tourismus-Strategen, werde wohl die Zertifizierung durch den Deutschen Wanderverband erfolgen. Die Markierungshoheit liegt übrigens beim Sauerländischen Gebirgsverein (SGV).

Weg führt über Hörre und Lenne

Und wie soll der neue Pfad bis zum Berleburger Schloss geführt werden? Rüdiger Grebe verrät einige Stichpunkte zum Verlauf der insgesamt 25 Kilometer langen Strecke. Sie beginnt am Wanderportal „Eder­höhenpfad“ in der Nähe des Sportplatzes Beddelhausen, führt über den Ederradweg mit einer neuen Schleife zur Schwarzenauer Mühle. Von dort aus haben Wanderer die Südseite der „Via Adrina“ unter den Schuhen, laufen bis Arfeld, steigen dann auf den „Schieferpfad“ um und betreten schließlich in Raumland auf dem Terrain des Obst- und Gartenbauvereins unterhalb der Odeborn-Mündung das Ufer der dort renaturierten und wilden Eder. Bis zum Schloss geht es von dort über die Hörre, Lenne, Bismarcksäule und durch die Rainchen in die Oberstadt. „Ein neuer Weg, der in beiden Richtungen spannend ist“, weiß heute schon Rüdiger Grebe. Die überregionale Ausstrahlung soll ab Sommer dann auch der erweiterte Ederhöhenpfad haben – und den Wandertourismus in Bad Berleburg aufblühen lassen.