Bad Laasphe/Erndtebrück. . Der Verein in Bad Laasphe besitzt eine ähnliche historische Kanone. In Erndtebrück hat das Böllern keine Tradition. Über die Ursache wird gerätselt.
Das tragische Unglück auf dem Schützenfest in Niedermarsberg, bei dem am Samstag der amtierende Schützenkönig André Bieker durch eine Böllerkanone starb, hat auch die Schützen in Wittgenstein stark beschäftigt. Heinz-Reinhard Schäfer ist Vorsitzender des Laaspher Schützenvereins und bildete bis vorgestern zum Vogelschießen mit seiner Frau Brigitte das amtierende Schützenkönigspaar: „Das Niedermarsberger Königspaar hat sich genau so auf sein Schützenfest gefreut wie wir. Es tut uns unglaublich leid – für die Familie, aber auch für die Schützen. So ein Schicksalsschlag prägt einen Verein für viele Jahre.“
Die Laaspher Schützen besitzen eine ähnliche historische Kanone, wie sie in Marsberg benutzt wurde. Sie wird aber bereits seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Grund dafür sei nicht primär der Gedanke an Unfälle gewesen, sondern der mit den Schüssen verbundene Lärm und die Aufsichtspflicht, so Schäfer.
Entsetzt reagierten auch die Böllerschützen der Kyffhäuser-Kameradschaft Wemlighausen: „Wir können uns nicht erklären, was da passiert ist“, rätselte Helmut Franke tief betroffen. „Bei uns werden Handböller statt Kanonen eingesetzt. Bei beiden sind jedoch die Sicherheitsvorschriften in punkto Ausbildung der Schützen, Überprüfung der Geräte und Abstand zu den Zuschauern sehr streng. Auch eine Überladung mit Schwarzpulver kann nicht der Grund sein, das überflüssige Pulver würde einfach nicht abbrennen.“
„Hoffentlich liegt kein menschliches Versagen vor“, war der erste Gedanke des 2. Vorsitzenden der Erndtebrücker Schützen, Markus Mews, als er von der Tragödie erfuhr. In der Edergemeinde sei vor Jahren einmal auf einem Schützenfest geböllert worden. Eine dauerhafte Einführung habe man jedoch abgelehnt, berichtete Mews: „Das Böllern hat in Erndtebrück keine Tradition.“