Warstein. . Immer mehr Schüler in Warstein gehören keiner Religion an. Eine aktuelle Studie des Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) zeigt, dass 9,3 Prozent der Schüler aller Schulformen in Warstein konfessionslos sind.

Eine Tatsache, die Einfluss auf den Religionsunterricht der einzelnen Schulen hat. An der Hauptschule, die im Schuljahr 2011/2012 im Vergleich zu fünf Jahren zuvor knapp vier Prozent mehr Schüler ohne Religion in ihren Klassen sitzen hat, ist der Religionsunterricht schon seit längerem darauf eingestellt, dass die reine Trennung in „katholisch“ und evangelisch“ heute nicht mehr funktioniert.

Ethik steht im Religionsunterricht im Mittelpunkt

Schulleiter Marcus Schiffer spricht von einem „integrativen Religionsunterricht“, der an seiner Schule stattfinde. „Wir stellen in unserem Religionsunterricht die Ethik in den Vordergrund“, so Schiffer, „auch Schüler ohne Konfession besuchen diesen Unterricht.“ Genauso wie islamische Schüler oder Schüler anderer Religionen können diese an dem evangelischen oder katholischen Unterricht teilnehmen.

Anstieg um knapp drei Prozent an der Realschule

Ähnlich verhält es sich an der Realschule: „Die Schüler, die nicht evangelisch oder katholisch oder die konfessionslos sind, werden gefragt, ob sie an dem Unterricht dieser Konfessionen teilnehmen möchten“, erklärt Schulleiter Jürgen Jaschke. Knapp fünf Prozent der Realschüler gehörten im Schuljahr 2011/2012 zum Islam, 7,3 Prozent waren ohne jede Konfession – auch hier ein Anstieg um 3,8 beziehungsweise 2,7 Prozent.

Entscheiden sich diese Schüler gegen den evangelischen oder katholischen Unterricht, werden sie in der Zeit anderweitig betreut. „Wir haben natürlich weiterhin die Aufsichtspflicht für die Schüler“, erklärt Jaschke und betont, „die Teilnahme an dem Religionsunterricht beruht auf absoluter Freiwilligkeit.“

Gymnasium hat den höchsten Katholiken-Anteil

Während alle Schulformen in Warstein einen Anstieg der konfessionslosen Schüler verzeichnen (auch an den Grundschulen wurden 2011/2012 knapp drei Prozent mehr Schüler ohne Religion unterrichtet als noch 2006/2007), sehen die Zahlen für das Gymnasium anders aus: Hier waren es im vergangenen Schuljahr sogar 0,7 Prozent weniger konfessionslose Schüler als noch fünf Jahre zuvor.

Zahlen, die Schulleiter Werner Humbeck kennt, die er sich hunderprozentig aber auch nicht erklären kann. „Vielleicht liegt es an unserem ländlichen Raum und der Sozialisierung unserer Schüler“, kann Humbeck nur mutmaßen. Fest steht auf jeden Fall, dass der Anteil katholischer Schüler in Warstein an keiner Schulform höher ist als am Gymnasium: Ihre Zahl sank in fünf Jahren nur minimal von 74,7 auf 74 Prozent.