Warstein. . 4936 Hektar Wald bewirtschaftet die Stadt Warstein; mit der Holzernte auf dieser Fläche kann sie erhebliche Einnahmen in der Haushaltskasse verbuchen. Und es ist noch mehr drin, meint die SPD-Ratsfraktion.

„In unseren Ernteplanungen bewegen wir uns in Warstein nach Kyrill im unsicheren Bereich und gehen daher sehr vorsichtig zu Werke mit der Planung von 26.500 Festmeter pro Jahr. Legt man die jüngsten Erfahrungen unser Nachbarkommunen zugrunde, könnte auch bei uns eine Ernte im Bereich über 30.000 Festmeter als nachhaltig gestattet sein“, erklärt Gerd Flaig, stellvertretender Fraktionschef. Aus diesem Grund beantragt die SPD, „unverzüglich ein neues Forst-Einrichtungswerk in Auftrag zu geben, um die aktuell möglichen Holzernten durchführen zu können.“

Eine solche Wald-Inventur muss ein Forst-Planungsbüro durchführen. Da das jetzige Datenmaterial von 2001 stammt und somit nicht das Schadensereignis Kyrill und seine Folgen - 2007 mussten rund 120.000 Festmeter auf einen Schlag vermarktet werden - berücksichtigt, war ohnehin geplant, ein neues Einrichtungswerk in Auftrag zu geben, bestätigte gestern Henning Harth, Leiter des Fachbereichs Forst. „Das bedeutet einen erheblichen Erfassungsaufwand. Die Zahlen zu ermitteln, dauert etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr.“ Welche Kosten ein solches Gutachten verursacht, hängt vom Ergebnis der Ausschreibung ab; dafür gibt es noch keinen Termin.

Mit Mehreinnahmen Kosten decken

Über den Hiebsatz, den das Planungsbüro ermittelt und empfiehlt, muss der Eigentümer, die Stadt, entscheiden bzw. der Rat beschließen. Gerd Flaig erläutert zu dem Antrag, dass in jüngeren Forst-Einrichtungswerken durch veränderte waldbaulichen Zielsetzungen höhere Hiebsätze bestätigt werden. Das zeigen Untersuchungen in Kommunen in der Umgebung. Dort geht man davon aus, dass die Zuwächse jetzt höher sind. Daraus zieht Flaig das Resümee: „Aus einer solchen Mehrernte könnten innerhalb kurzer Zeit die Kosten eines Einrichtungswerkes gedeckt werden.“

Nach Meinung von Gerd Flaig besteht Hoffnung, „dass wir mehr ernten dürfen“. Bei Holz-Erlösen von derzeit rund 100 Euro/Festmeter könnte über die nächsten zehn Jahre „ein wünschenswerter Mehrertrag erwirtschaftet werden.“ Schlägt ein unabhängiger Forstsachverständiger eine höhere Obergrenze vor, steht für die SPD fest: „An diese Grenze wollen wir ran.“ Mit dem Hiebsatz (26.500 fm) befasst sich der Forstausschuss am 5. Februar.