Warstein. . Rosenmontag in Warstein und Belecke wird dieses Jahr besonders: Gleich drei Premieren stehen bei den Festumzügen an.

  • Jecken aus MüSiWa, Allagen und Hirschberg nehmen an Zügen teil
  • Hirschberg schickt gleich zwei Wagen nach Warstein
  • Belecke bekommt Verstärkung aus dem Möhnetal

Wenn an Rosenmontag wieder zwei große Karnevalsumzüge durch das Stadtgebiet ziehen, feiern gleich drei Vereine eine Premiere: Die Vereinten Allagener Karnevalisten (VAK) und die KG MüSiWa sind zum ersten Mal in Belecke mit dabei, die KG Hirschberg fährt erstmals im Umzug durch Suttrop und Warstein mit.

Rainer Ifland, Präsident der KG Hirschberg, freut sich schon auf das Spektakel: „Das wird ein richtiges Highlight, besonders für das Prinzenpaar.“ 61 Jahre lang mussten die Regenten über die Hirschberger Narren zuletzt darauf verzichten, sich dem Volk auch auf der Straße zu präsentieren. 1956 gab es den letzten Rosenmontagszug in der Bergstadt. „Danach wurde das wegen der Kosten aufgegeben“, erklärt Ifland, „deswegen haben wir aber schon länger dazu geneigt, das wieder aufleben zu lassen.“

Premiere wollte die KG Hirschberg eigentlich schon im vergangenen Jahr feiern, als der Umzug dann aber kurzerhand wegen einer Sturmwarnung ausfallen musste. Zwei Wagen stehen seitdem schon fertig in der Halle. „Da sind wir noch nicht ganz da, wo wir hin wollen“, räumt Rainer Ifland ein. Die KG sucht noch nach einer größeren Halle, in der noch beeindruckendere Aufbauten entstehen könnten. Mit einem Drachen- und einem Hirsch-Wagen werden sich die Hirschberger präsentieren – letzteren wird der eine oder andere Zuschauer erkennen: Er fuhr schon zum Brauerumzug durch Warstein.

Kinderkarneval extra verlegt

Noch ein Geheimnis um ihren Wagen macht hingegen die KG MüSiWa. Bei der Taufe am Freitag erlaubte Präsident Christian Beele nur einen kleinen Einblick. Umso größer ist die Vorfreude bei den Jecken aus dem Kirchspiel: „Damit wird endlich eine Lücke im Möhnetal geschlossen“, blickt Elferrat-Mitglied Matthias Frenz auf den Rosenmontag. Der war bisher in Sichtigvor dem Kinderkarneval vorbehalten; erst seit dem vergangenen Jahr feiern die kleinen Jecken schon sonntags.

„Das ermöglicht es uns, am Rosenmontag in Belecke zu sein“, so Frenz, „die Idee dazu gab es schon länger, zumal bei gutem Wetter an Rosenmontag alle Bürger in Belecke beim Zug waren und bei unserem Kinderkarneval dann das Publikum fehlte.“ Auch wenn es (noch) geheim bleibt, was die Kirchspiel-Jecken auf ihrem Wagen zeigen werden, Matthias Frenz ist sich sicher: „Wir müssen uns damit nicht verstecken.“ Für ihn ist die Teilnahme der KG MüSiWa und der VAK Allagen am RoMo-Zug in Belecke auch ein guter Anlass zu einem fairen Wettkampf: „Klar, da gibt es jetzt schon einen kleinen Konkurrenzkampf im Möhnetal.“

In Allagen war die Teilnahme am Rosenmontagszug ebenfalls schon länger im Gespräch. „Jetzt kam die Gelegenheit“, berichtet VAK-Präsident Sebastian Koch. Die Möhnetaler kauften den Wagen einer Gruppe aus Erwitte, die sich auflöste. „Wir haben ihn jetzt entkernt und neu aufgebaut.“ Auch die VAK legte den Kinderkarneval auf einen anderen Tag, um Zeit für den Umzug zu schaffen. „Das war in den vergangenen Jahren eh meistens so, dass unsere Besucher nach dem Programm immer zu den Umzügen gefahren sind – und die Halle leer war.“

An den VAK-Wagen muss am Wochenende noch letzte Hand angelegt werden, verrät Sebastian Koch im Gespräch mit der WP. „Die Namen des neuen Prinzenpaares stehen noch nicht drauf“, erzählt er, „zum Glück haben wir uns ein Paar mit wenigen Buchstaben ausgesucht.“ Bis zur Prunk- und Galasitzung am Samstag darf weiter gerätselt werden.