Warstein. . Seit langem suchte die Warsteiner Brauerei eine Ausstiegs-Möglichkeit aus der Welcome-Hotel-Gruppe, zu der auch das Hotel Hennesee Residenz gehört. Nun ist mit der Firma Terra ein Investor gefunden.
- Londoner Beteiligungsgesellschaft übernimmt Gruppe
- Heimische Häuser bleiben außen vor
- Zum Kaufpreis wird nichts gesagt
- Londoner Beteiligungsgesellschaft übernimmt Gruppe
- Heimische Häuser bleiben außen vor
- Zum Kaufpreis wird nichts gesagt
Die Warsteiner Brauerei verkauft die Welcome Hotels – mit Ausnahme der heimischen Häuser in Warstein und Hirschberg. Käufer ist „Terra Firma“, nach eigenen Angaben eine der führenden Private-Equity-Gesellschaften in Europa. Eine entsprechende Vereinbarung wurde unterzeichnet, teilte das heimische Unternehmen am Mittwoch mit.
Die Welcome Hotels, zu der auch das Hotel Hennesee Residenz bei Meschede gehört, sind seit 15 Jahren auf den Geschäftsreise- und Tagungsbereich spezialisiert, bieten bundesweit Hotels der 3- bis 4-Sterne Superior Kategorie. Zwölf der aktuell 14 Standorte werden von Terra Firma übernommen. Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt, die noch im 4. Quartal dieses Jahres erwartet wird, so eher Brauerreisprecherin Sinje Vogelsang gegenüber der WESTFALENPOST.
Heimische Hotels bleiben vom Verkauf ausgeklammert
Vom Verkauf ausgeklammert bleiben das „Landhotel & Gasthof Cramer“ (Hirschberg) und das „Gästehaus im Waldpark“ (Warstein). Sie verbleiben im Besitz der Haus Cramer-Gruppe. Diese Hotels seien eine „Herzensangelegenheit von Catharina Cramer“, betont Vogelsang und verweist auf die erst kürzlich stattgefundenen umfangreichen Renovierungen im Landhotel Cramer in Hirschberg. Das sei „ihr Thema“.
Wie lange die Verhandlungen zwischen der Brauerei-Dachgesellschaft und dem Investor gedauert haben, wurde nicht bekannt. Die Überlegungen zur Zukunft der Welcome-Hotel-Gruppe fanden seit vielen Monaten statt – dabei wurde die Option eines Verkaufs nur als eine Möglichkeit gesehen; auch ein Verbleib innerhalb des Familienunternehmens sei durchaus möglich gewesen, so Sinje Vogelsang gegenüber der WP.
Am Ende aber, betont sie, sei man zu der Überzeugung gelangt, den richtigen Partner gefunden zu haben: „Der Zeitpunkt war gut, es gibt Entwicklungspotenzial.“ Das Hotel-Engagement sei profitabel gewesen; Grund für den letztlich beschlossenen Verkauf sei, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu wollen. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht bekannt gegeben.
Der Käufer mit Sitz in London möchte als Investor „die Marke Welcome weiter ausbauen und perspektivisch entwickeln“, so die Pressesprecherin der Haus Cramer-Gruppe. Guy Hands, Gründer und Vorsitzender von Terra Firma, kündigte in einer Mitteilung umfangreiche Investitionen in das Unternehmen an, „um den Kundenkomfort zu erhalten, weiter auszubauen und das Geschäft, auf Basis seines soliden Immobilienbestands weiterzuentwickeln.“
Verschiedene Kooperationen
Der designierte Geschäftsführer der Welcome-Hotels-Gruppe, Christian Kettlitz, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Investor. Man habe „verschiedene Kooperatinsansätze“ vereinbart, woran „beiden Seiten gelegen“ sei, so Vogelsang. Man werde wohl auch in Zukunft das Warsteiner Bier in den Welcome Hotels bekommen. Außerdem ende das Engagement der Warsteiner mit der jetzt erfolgten Unterschrift nicht – allein schon deshalb, weil die Transaktion erst vollzogen werden kann, wenn das Kartellamt zugestimmt hat.