Warstein.. Die Haus Cramer Gruppe hat die Investmentberater von Rothschild in Frankfurt am Main als externen Partner mit der Bewertung der Welcome Hotels Gruppe beauftragt.
Die Warsteiner Brauerei (Haus Cramer Gruppe) prüft den Verkauf ihrer Hotels. Das hat das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Demnach wurden die Investmentberater von Rothschild in Frankfurt am Main mit der Bewertung der Welcome-Hotels-Gruppe, zu der siebzehn Häuser gehören, beauftragt.
Eine strategische Entscheidung
In diesem Zusammenhang trat Klaus Küpper, Leiter der Unternehmenskommunikation, Spekulationen entgegen, der Verkauf sei notwendig, um frisches Geld in die Kassen der Brauerei zu zapfen: „Davon kann keine Rede sein. Es handelt sich vielmehr um eine grundsätzliche Überlegung, was Sinn macht, wie in Zukunft mit der Hotel-Gruppe umgegangen wird.“
Ausdrücklich sei der Prozess ergebnisoffen angelegt, weshalb verschiedene Optionen für die Zukunft geprüft würden. Die siebzehn Welcome Hotels, die es an verschiedenen Standorten in Deutschland gibt (unter anderem in Bamberg, Essen, Meschede oder Lippstadt), gelten als profitabel. Im vergangenen Jahr bilanzierte die Hotelgruppe einen Gesamtumsatz von 62,3 Millionen Euro.
Intensive Nachfrage von Investoren
Geschichte der Warsteiner Brauerei
Neben einem möglichen Verkauf - von dem die beiden Hotels in Warstein und Hirschberg ausdrücklich ausgenommen würden - sei auch der Ausbau der Hotel-Gruppe unter der Regie Warsteiner Brauerei denkbar. Alternativ stehe deshalb auch eine deutliche Investitionssteigerung für schnelleres Wachstum als künftige Strategie zur Diskussion, heiß es dazu aus dem Haus Cramer.
Mit der heute eingeleiteten Lancierung eines Exposés an ausgewählte nationale und internationale Investorenkreise reagiert man auf eine intensive Nachfrage von Investoren. Klaus Küpper: „Es haben in der jüngeren Vergangenheit mehrere Anleger des Kapitalmarktes bei uns nach einem Engagement nachgefragt.“ Dabei habe es sich ausschließlich um seriöse Investoren gehandelt, was schließlich dazu geführt habe, dass man nun grundsätzlich prüfe, ob ein Verkauf der Häuser Sinn mache und welchen Erlös das bringe.
Lindner-Hotelgruppe soll interessiert sein
Stephan Fahrig, CFO der Haus Cramer Gruppe, betont in diesem Zusammenhang: „Der Verkauf ist nur eine von mehreren Optionen und käme nur in Betracht, wenn die strategische Perspektive, der potenzielle Käufer, die Struktur der Transaktion und der Preis die anderen Handlungsperspektiven dominiert.“
Nach Informationen der Westfalenpost steht mit der Lindner-Hotelgruppe aus Düsseldorf bereits ein vitaler Interessent für einen Einstieg in die Welcome-Hotel-Gruppe bereit. Die Hotelfachleute aus Düsseldorf betreiben 34 3- bis 5-Sterne-Häuser und zählen zu den zehn bekanntesten Hotelgruppen in Deutschland. Das 1973 vom Architekten Otto Lindner gegründete Unternehmen beschäftigt 2000 Mitarbeiter und hat 2013 einen Umsatz von 172 Millionen Euro erzielt. Für ihre Innovationsstrategie und ungewöhnlichen Konzepte ist die Gruppe mehrfach ausgezeichnet worden.
700 Mitarbeiter in der Welcome-Gruppe
In den Hotels sowie in der Verwaltung der Welcome-Gruppe sind knapp siebenhundert Mitarbeiter beschäftigt. Ihre Arbeitsplätze sind nach Auskunft von Klaus Küpper nicht gefährdet. Dies sei ausdrückliches Ziel bei allen zukünftigen Überegungen: „Darauf legt das Unternehmen allergrößten Werk.“
Eine Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung soll bis zum Jahresende fallen.