Amecke/Allendorf/Stockum. Nach vor drei Wochen war die Freude in Amecke groß: Man hatte eine neue Straße, man hatte zugesichert bekommen, dass nun bei Hochwasser das Wasser gut abfließen kann. Das war vor drei Wochen. Gestern gegen 16 Uhr herrschte nur noch Ernüchterung im Ort.
"Das Konzept hat nur in Teilen gegriffen“, ist sich Friedrich Schulte sicher. Er war einer der Anlieger, die in den vergangenen Jahren enorm Druck auf die Behörden ausgeübt hatte, um das zu verhindern, was gestern wieder passierte: Menschen, die zu sehen müssen, wie ihre Keller volllaufen, und die nachher mit Schüppen den Dreck weg schaufeln und später mit dem Wasserschlauch alles wieder reinigen.
Chronologie der Ereignisse: Gegen 14 Uhr öffnet der Himmel gestern Nachmittag wieder seine Schleusen. Wie schon in der Vergangenheit bleibt die dunkle Gewitterfront im Berg zwischen Amecke und Stockum hängen und auf beiden Seiten gehen enorme Mengen an Regen herunter. Dann geschieht das, was eigentlich nicht mehr passieren sollte: Die Felder auf dem Höhenzug beginnen zu schwimmen. Vor allem dann, als sich gegen 15 Uhr nach einer kurzen Verschnaufpause nochmals ein neues Sommergewitter über der Region austobt. „Das war ein Starkregen, wie wir ihn noch nie zuvor hatten“, meldete sich ein Landwirt aus Wulfringhausen bei Ameckes Ortsvorsteherin Monika Krick. Dort standen - wie auch in Bruchhausen - Keller unter Wasser, die bislang bei solchen Starkregen-Ereignissen trocken blieben.
Unwetter über Sundern-Amecke
In Illingheim setzte der Acker dann, trotz der breiteren Gräben, die Durchlässe schnell wieder zu. Die Folge war, dass das Wasser- und Schlammgemisch in breiter Front über die Straße Richtung Golfplatz floss. Dort staute es sich auf. „Wir hatten ja zur Entlastung eine Absenkung hier und auch an der Ecke Seestraße vorgeschlagen“, sagt Friedrich Becker. Doch man habe ihm kürzlich noch vergerechnet, dass die Durchlässe so groß seien, dass die Absenkungen nicht mehr nötig seien. Unterstützung bekommt er von Anlieger Friedrich Schulte: „Das hat doch heute gezeigt, dass der klare Menschenverstand die richtige Lösung vorgibt“, ist er erzürnt, dass das jahrelange Intervenieren nichts genutzt hat. Klar, die Durchlässe an der Illingheimer Straße hätten schon Entlastung gebracht, aber eben nicht genug. Bedauerlich sei, dass das Unwetter wieder mal an einem Mittwochnachmittag gekommen sei: „Vielleicht sei ja die Absenkung der Bordsteine bei der Seestraßen-Instandsetzung in einigen Jahren vorgesehen.
Ortsvorsteherin Monika Krick ist auch enttäuscht: „Einiges hat etwas gebracht, aber eben nicht alles ist gut geworden durch die Straßenerneuerung.“ Allerdings, fügt sie an, sei es diesmal ein enormes Gewitter gewesen, das über der Region niederprasselte.
Auch auf der K 5 Richtung Sundern waren einige Felder abgegangen, dort regelte der städtische Baubetriebshof den Verkehr damit niemand zu Schaden kam.
