Siegerland. Das Unwetter über dem Siegerland richtete viele Schäden an. Rund 200 Feuerwehrkräfte sowie Polizisten und Mitarbeiter von Straßen NRW und RWE waren ab Mittag im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu entfernen, geflutete Keller zu auszupumpen und Stromausfälle zu beheben. Vor allem in den Ortsteilen von Kreuztal, Hilchenbach und Netphen hatte das Gewitter seine Spuren hinterlassen.
Der Hang an der K 29, der Verbindungsstraße zwischen Afholderbach und Sohlbach kam ins Rutschen. Ein Schulbus fuhr sich auf der Strecke im Schlamm fest. Allerdings seien laut Polizei keine Kinder sondern nur der Fahrer im Fahrzeug gewesen. Die schmale Straße musste über Stunden gesperrt werden. Die Buslinie T164 fuhr Sohlbach nicht an, sondern pendelte nur noch zwischen Netphen und Afholderbach. Erst am späten Nachmittag war die Stecke wieder einseitig befahrbar.
Stromausfälle
Doch nicht nur die Wassermassen sorgten für Ärger. Weite Teile des Johannlandes sowie Kreuztal-Krombach waren kurz nach 13 Uhr ohne Strom. Um 13.24 Uhr hatte ein Blitz in die Hochspannungsleitung bei Krombach eingeschlagen, nach etwa einer Minute hatte RWE den Schaden behoben. Nicht ganz so einfach war es im Umkreis von Netphen. „Um 13.20 Uhr fiel der Strom im Johannland aus – also eigentlich bevor das Gewitter anfing“, so ein Sprecher bei RWE. Etwa 5000 Einwohner waren für eine Stunde von dem Ausfall betroffen. Aus unbekannten Gründen fielen zwei 10 000 Volt-Kabelstrecken mit insgesamt 30 angeschlossenen Trafostationen aus und legten Teile von Deuz und komplett die Orte Hainchen, Helgersdorf, Imgarteichen, Salchendorf, Gernsdorf und Werthenbach lahm.
Blitzeinschlag in zwei Häuser
In Eckmannshausen schlugen hingegen Blitze in zwei Häuser ein. Im Birkenweg schlug der Blitz in den Dachstuhl ein und sprengte Teile des Dachs weg. Durch den starken Regen erloschen die Flammen von selbst. Nur wenige Minuten später gab es eine Straße tiefer im Eibenweg ein weiteren Blitzeinschlag. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und konnte ein Ausbreiten des Brandes noch verhindern.
Kindergarten meldet „Land unter“
Ebenfalls bei vielen Einsätzen waren die Löschzüge der Feuerwehr in Kreuztal. Hilferufe wegen Wasserschäden in Wohn- und Kellerräumen kamen aus Kredenbach und aus Fellinghausen. In Ferndorf drückten die Wassermassen Gullydeckel nach oben, am Tiefpunkt Vorm Berge staute sich das Wasser an der Oberfläche. Zwischenzeitlich musste die Löschgruppe Krombach zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in der ortsansässigen Brauerei ausrücken – da es dort kein Feuer gab, fuhren die Einsatzkräfte weiter zum Eichener Kindergarten „Regenbogen“, der ebenfalls „Land unter“ meldete. In Hilchenbach stand unter anderem der Parkplatz der SMS Siemag unter Wasser.
Unwetter im Siegerland
Laut Kreisleitstelle der Feuerwehr konnten die meisten Wasserschäden bis zum Nachmittag behoben werden. Verletzte Personen gab es nach Polizeiangaben bei allen Einsätzen nicht.