Sundern/Amecke. . Viele Amecker Bürger hatten am Dienstagabend im Umwelt- und Planungsausschuss konkrete Bilder von der Ferienhaussiedlung erwartet. Die gab es nicht, dafür aber die Zusage von Projektgruppensprecher Wim Egging und Bürgermeister Detlef Lins, dass in Amecke etwas entstehen wird. Eher in einem Nebensatz versteckt, verriet Egging: „Es geht immerhin um eine Investition von 70 Mio. Euro.“

Deshalb gehen die Investoren aus Holland und Belgien nun auch ganz präzise an die Umsetzung des Projektes: So wird gerade von der Lindner Real Estate GmbH (Düsseldorf ) eine Marktstudie erstellt: „Sie machen das unabhängig von unseren Ideen. In der nächsten Woche werden wir erste Ergebnisse haben“, berichtete Egging. Denn man habe nur einen einzigen Aufschlag, und der müsse sitzen. Untersucht wird in der Studie, wie die Pläne beim Gast ankommen, einen Ferienpark, ein Hotel („Vier Sterne“) und eine Freizeitanlage integriert zu bauen.

Aus den Augen verloren haben die Investoren der Sorpesee Resort GmbH nicht, dass die Sunderner ihr Freibad vermissen, und dass das ganzjährige Schwimmen für alle Bürger ein Herzenswunsch ist: „Uns ist viel daran gelegen, vor allem wegen des öffentlichen Interesses“,bekräftigte Wim Egging diesen Aspekt, der vor allem in der Bevölkerung immer wieder diskutiert wird. So sah es auch Oliver Brenscheidt (FDP): „Ich bin tief enttäuscht. Es ist wieder einmal alles in ihrem Kopf. Es ist bisher nicht passiert, außer dass wir ein Freibad verloren haben.“ Dem widersprach Egging vehement: „Das Freibad hätten sie ohnehin schließen müssen.“

Außerdem stellte Wim Egging in der Sitzung noch weitere Partner vor, die am Projekt Ferienpark arbeiten. Einer ist die Ballast Nedam aus den Niederlanden. Das Unternehmen, das seit 1877 besteht, arbeitet vor allem im Benelux-Bereich, aber auch in Deutschland, Österreich und Übersee, etwa in Kanada. In sieben Projekte ist auch die Investorengruppe um Egging vertreten. Die Arbeit sei nicht die eines Generalunternehmers, sondern man suche die Realisierung mit den besten Unternehmen: „Und da ihr hier viel von bergiger Topographie versteht, werden wir für die Infrastruktur auch ein hiesiges Unternehmen beauftragen“, beruhigte der Niederländer, dass bald holländischer Asphalt ins Sauerland gekarrt würde.

Außerdem ist die Firma Dormio als Produktentwickler eingebunden. Sie bereitet gerade am Hallstätter See in Österreich ein ähnliches Projekt vor.

Positiv sieht man bei der Sorpesee Resort GmbH die Frage des Betreibers: „Es gibt viele, die uns kontaktet haben“, gab Egging eine beruhigende Antwort. Es seien auch einseitige Erklärungen da: „In der zweiten Hälfte 2012 steht unser Konzept, dann können wir Partner auswählen.“ Egging verstand die Nachfragen der Politiker nach konkreteren Informationen: „Erst wenn das Ei richtig gelegt hat, sollte man es präsentieren“, sagte er dann. Man will aber zügig über die Ergebnisse der Marktanalyse berichten.

Neu ist die Absicht der Sorpesee Resort die Flächen und Gebäude des Ruhrverbandes am Seeufer zu erwerben: „Das soll für die spätere Entwicklung und Umsetzung, etwa der Regionale-Projekte dienen“, so der Niederländer.