Sundern. Vor einer schweren Zeit steht die Stadt Sundern. Das ließ Bürgermeister Detelf Lins gleich in der konstituierenden Ratssitzung durchblicken, auch dass es schmerzhafte Entscheidungen geben könne. Allerdings halte er „nichts vom Schwarzsehen und vom Kaputtsparen.”

Dementsprechend brachte Lins unter Anfragen und Informationen das akute Thema Freibad Amecke auf die Tagesordnung: „Das Bad steht am Scheideweg. So wie es ist, können wir es 2010 nicht wieder eröffnen”, zog er ein bitteres Fazit. Insgesamt seien etwa 1,25 Millionen Euro notwendig, um es zu renovieren, diese Summe beinhaltet auch die Erneuerung der Duschen.

Ein städtisches Problem

Lins berichtete dann weiter, dass es derzeit noch keine vertragliche Bindung mit den Investoren des Ferienparks gebe. Somit sei das Freibad Amecke ein städtisches Problem, denn die Sorpesee GmbH benötige zur Renovierung eine Bürgschaft. „Es müssen aber auch Ideen der Investoren berücksichtig werden”, fügte er hinzu. Da man das Bad ohnehin nicht im Frühsommer wieder eröffnen könne („Das ist bei dem Arbeitsumfang nicht zu schaffen”), habe man Zeit genau zu prüfen.

Es gelte, so Lins weiter, zu berücksichtigen, ob a) die zukünftige Nutzung ins das Konzept der Investoren passe und b) die finanziellen Rahmenbedingungen mit einer Kostenbeteiligung zu stemmen seien. Dazu werde enger Kontakt zum Investor gehalten: „Allerdings ist für den das Bad nur ein Teilstück, das zu bearbeiten ist.”

Strategische Entscheidung

Letztlich laufe alles auf, die strategische Entscheidung hinaus: schließen oder weiterführen. „Meine Bitte: Nichts übers Knie brechen, trotz des Drucks, der gerade herrscht”, meinte Lins. „Ich sammele derzeit alle nötigen Stellungnahmen.”

Die FDP-Fraktion wiederholte mit Nachdruck den Antrag aus dem Sommer, das Bad zu erhalten. Für die SPD-Fraktion erinnerte Fraktionsvorsitzender Jürgen ter Braak an die Möglichkeit ein Naturschwimmbad anzulegen. „Das Bad hat in Sundern eine zentrale Rolle, es ist eine unverzichtbare Struktureinrichtung”, untermauerte dies Michael Stechel (SPD). Jetzt gehe es darum die Versäumnisse zu beheben.

"Bad nicht verhungern lassen"

Dem hielt Lins entgegen, er habe das Bad nicht verhungern lassen: „Wir haben den dritten Bauabschnitt, eben das jetzt renovierungsbedürftige Rutschenbecken, 2006 nicht saniert, da es einen Investor gab, der sich für das gesamte Bad interessierte.” Hätte er damals Steuergelder eingesetzt, hätte man ihm sicherlich heute „Verschwendung” vorgeworfen.

Lins versprach, Kontakte zum Investor zu intensivieren: „Ob dass Feedback aber bis zur Dezembersitzung vorliegt, kann ich nicht versprechen.”