Eric Claßen über das mögliche Aus des Strandbads in Langscheid

Sundern rühmt sich gerne als attraktiver Ort für Touristinnen und Touristen. Besonders rund um den Sorpesee hat man in den letzten Jahren viel Geld investiert, um Besucherinnen und Besuchern anzulocken. Langscheid und Amecke sind dabei zu richtigen Hotspots geworden. Nun droht aber gerade Langscheid ein harter Schlag ins Kontor. Das beliebte Strandbad steht vor einem möglichen Aus. Begründet wird der Schritt von der dafür zuständigen Betreibergesellschaft Sorpesee GmbH vor allem mit der schwierigen Personalsituation. Man habe zu wenige Männer und Frauen, die neben dem Hallenbad in Sundern und dem Kurbad in Langscheid auch noch das Strandbad betreuen können. Speziell Bademeister fehlen, damit für die nötige Sicherheit im Strandbad gesorgt werden kann.

Die Hintergründe zur Strandbad-Diskussion>>>

Nun kann sich die Sorpesee GmbH keine Bademeister backen. Denn bundesweit gibt es zu wenige von den Fachkräften für zu viele vakante Stellen. Hinzu kommt noch der Umstand, dass der Job des Bademeisters auch lässiger aussieht, als er in Wirklichkeit ist. Stichpunkte: Halbstarke, die für Ärger sorgen oder auch andere Besucherinnen und Besucher, die in den Bädern den Anweisungen der Bademeistern keine Folge leisten.

Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob es sich eine Kommune wie Sundern erlauben kann, kein Strandbad mehr zu betreiben, nachdem das Freibad bereits vor Jahren aufgegeben wurde. Nun lauten die ersten Pläne der Sorpesee GmbH, dass man das Strandbad in eine öffentliche Badestelle umwandeln möchte - ohne Steg und Rutsche, aber auch ohne Eintritt. Man erhofft sich damit die Möglichkeit, das Baden häufiger im Jahr zulassen zu können. Denn für eine solche öffentliche Badestelle werden keine Bademeister mehr als Aufsichtsperson benötigt.

Das sagt die DLRG>>>

Trotz allem muss aber nun einmal für die Masse an Nutzerinnen und Nutzer der Badestelle so etwas wie Sicherheit gewährleistet sein. Und genau an dieser Stelle schiebt man die Verantwortung ganz dezent und schnell auf die Mitglieder des benachbarten DLRG-Ortsverbands Langscheid ab, der bereits jetzt an den Wochenenden und an Feiertagen das Badegeschehen auf dem See überwacht. Allerdings bislang noch in Zusammenarbeit mit den Bademeistern, wenn das Strandbad geöffnet ist. Von der Sorpesee GmbH wird ins Feld geführt, dass dieses Konzept ja auch am Möhnesee und an anderen Gewässern im Sauerland funktioniere.

Das mag vom Prinzip her auch stimmen. Trotzdem wächst die Belastung für die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter der DLRG. Denn auch dort gibt es nicht unendlich viele Freiwillige, die in ihrer Freizeit ständig Dienst schieben wollen. Und jedes vermeintliche Baden auf eigene Gefahr an der öffentlichen Badestelle erhöht das Risiko, dass etwas passiert und im Zweifel die Rettungskräfte ausrücken müssen. Touristen aber, die nach Sundern kommen, müssen sich auf eine sichere Bademöglichkeit verlassen können.