Sundern. Im gesamten Stadtgebiet liegen Unterschriftenlisten aus. Bürgerinitiative um Lokalpolitiker Serhat Sarikaya will KVWL zum Umdenken bewegen

Die Unterschriftenaktion für den Erhalt der Notfallambulanz in Sundern, die seit dem 12. September läuft, nimmt weiter Fahrt auf. Bisher haben mehr als 4800 Menschen online unterschrieben und so ein klares Zeichen gegen die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), den Standort zum 1. Februar 2024 ersatzlos zu schließen.

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Seit Mitte September liegen parallel dazu auch Listen in Arztpraxen, Apotheken, Bäckereien und an vielen weiteren Stellen im Stadtgebiet aus. Hier können alle Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut über die Entscheidung der KVWL durch ihre Unterschrift zum Ausdruck bringen. Noch bis zum 6. Oktober kann man an folgenden Stellen unterschreiben: Praxis Brink/Lehmann in Sundern und in Hachen, Praxis Niels Schmidt, Praxis Richter/Villis, Praxis Fehling, Praxis Evers, Praxis Völkl, Praxis Küpping, Praxis Hegener-Hachmann, Praxis Rother/Darsow, Praxis Stüeken in Balve und in Eslohe, Praxis Hagebölling, Praxis Hiebsch, Praxis Cmiel, MVZ Orthopädie, Fußpflege Verena Durek, Fußpflege Jörg Kock, Fußpflege Annika Schulte, Caritasverband Arnsberg-Sundern ambulante Pflege und Tagespflege, Glocken Apotheke, Röhrtal Apotheke, Burg Apotheke Hachen, Gesund leben Apotheke, Rochus Apotheke, Physiopraxis Ermes, Hubertus Sauer Allendorf, Bäckerei Tillmann Endorf, Bäckerei Cramer Allendorf, Curavie Seniorenresidenz Amecke.

„Standort für Menschen wichtig“

Serhat Sarikaya, Organisator der Unterschriftenaktion, will den Kampf um den Erhalt der Notfallambulanz in Sundern nicht aufgeben. „Gemeinsam schaffen wir es, den Standort zu retten, wenn wir der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zeigen, dass wir uns gegen diese falsche Entscheidung stellen“, ist sich Sarikaya sicher. „Wir haben ein motiviertes Team in kurzer Zeit gebildet und kämpfen für den Erhalt der Notfallambulanz in Sundern. Denn: Dieser Standort ist nicht nur für die Menschen in Sundern sondern auch für alle Menschen aus dem gesamten Einzugsgebiet wichtig! Niemand, aber auch wirklich niemand kann die Entscheidung verstehen, denn die Argumentation der KVWL ist in sich keineswegs schlüssig oder gar zu verstehen“, behauptet der Lokalpolitiker. „Das muss die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe sehen und verstehen! Die Entscheidung ist zurückzunehmen!“

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Zuletzt hatte die KVWL in Person von Bezirksstellenleiter Dr. Hans-Heiner Decker deutlich gemacht, dass sie von ihrem Plan, der Schließung der Notfallpraxis in Sundern am 1. Februar 2024, auf keinen Fall abrücken möchte.

Stattdessen sollen die Ärztinnen und Ärzte, die bisher die Dienste in Sundern übernommen haben, das Notfallpraxisteam in Hüsten unterstützen. Die Kassenärztliche Vereinigung als Träger der Notdienste begründet diese Entscheidung unter anderen mit Finanzierungsfragen und dem Fachkräftemangel, der mittlerweile auch im medizinischen Sektor eine immer größere Rolle spielt.