Dörnholthausen. Am Donnerstag startet das Festival Kultur Rockt im Pferdestall in Dörnholthausen. Hier gibt es Details und einen Blick hinter die Kulissen.

„Meistens schauen sich die Technikteams der Künstlerinnen und Künstler erst ein paar Wochen vorher die genauen Aufbaupläne hier an – und dann wird ihnen erstmal bewusst, wie intim das hier wirklich wird.“ Denn vor die Bühne passen gerade einmal 500 Personen – stehend, inklusive überdachtem Bereich vor dem Pferdestall. Das ist das, was Kultur Rockt besonders macht: Hier können Zuschauende und Künstler direkt interagieren. Es herrscht Wohnzimmeratmosphäre im Pferdestall des Haus Berghoff in Dörnholthausen – ein Erfolgsrezept, wenn man bedenkt, dass das Festival jetzt schon im zehnten Jahr stattfindet.

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„Wir haben hier umliegend keinen Autoverkehr, man hört quasi gar nichts außer Natur“, erzählt Matthias Berghoff. Er ist ver Veranstalter des Festivals im Pferdestall, der mitten im Grünen am Ortsrand des Dörfchens Dörnholthausen liegt. „Wenn die Künstler hier ankommen, dann fühlt es sich für sie an wie ein kleiner Urlaub.“ Der Backstagebereich ist eine von fünf Pferdeboxen – sie sind alle gründlich gereinigt worden, man sieht nur an den Boxenwänden, dass im Rest des Jahres hier die Pferde der Berghoffs wohnen. „Wir machen vieles auch mit Hand, der Hochdruckreiniger ist einfach nicht gründlich genug.“ Dadurch haben auch Pferdehaarallergiker nur wenige Probleme, Kultur Rockt zu besuchen, verrät Berghoff.

Der Pferdestall wird umgebaut

Schon seit zwei Wochen wird geputzt, geräumt und aufgebaut. „Da mussten wir ein bisschen tricksen, wir haben von hinten nach vorn gebaut: Eine unserer Stuten hat aktuell ein fünf Wochen altes Fohlen bei Fuß, das muss bei den kühlen Temperaturen nachts noch einen Rückzugsort haben, deswegen haben wir die letzte Box bis zuletzt aufgespart.“ Mittlerweile wohnen die Pferde aber endgültig auf der Wiese neben dem Pferdestall – dort werden sie bleiben, bis die Technik wieder abgebaut wird.

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Zu Kultur Rockt

Einige wenige Restkarten für Kultur Rockt können telefonisch unter 02933 27 65 oder online auf www.oh-love.de erworben werden. Die Karten können dann an der Abendkasse des Festivals abgeholt werden – Versand ist in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich. Ob die Abendkasse generell geöffnet sein wird, hängt von der Menge der Restkarten ab.

Parkmöglichkeiten im Ort (zum Beispiel bei Tillmann Wellpappe) werden ausgeschildert sein.

Die Bühnentechnik kommt von einer Firma aus Meschede, die Kultur Rockt schon lange betreut. Sie kommen tagtäglich zu dritt. Zwei Tage vor Festivalbeginn stehen schon die gesamten Metallträger, der größte Teil der Bühne – jetzt wird die Soundtechnik installiert. „Wir stellen die meiste Technik, da bekommen wir genaue Listen von den Künstlern, die auftreten“, erklärt Berghoff. „Sie bringen nur ganz wenig selbst zum Auftritt mit.“ Auch außerhalb des Pferdestalls muss noch einiges aufgebaut werden: Der Loungebereich steht schon in Teilen, der Grillbereich für den Hofgrill inklusive Sitzgelegenheiten und Stehtischen fehlt noch komplett. All das gehört zum gemütlichen, besonderen Ambiente von Kultur Rockt.

Vielseitiges Programm

Am kommenden langen Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag, wird es auf dem Gelände des Hauses Berghoff verschiedene Events rund um Kultur und Kulinarik geben. Am Donnerstag beginnt das Festival mit einem Get-Together für Mitglieder des Vereins Kultur Rockt e.V. und Sponsoren des Festivals, bevor Christian Berkel aus seinem Roman „Ada“ liest. Am Freitag tritt dann Zoe Wees in der langen Nacht des Rock/Pop auf – sie ist das Highlight des Festivals in 2023.

„Am Samstag haben wir dann eine neue Premiere“, verrät Berghoff. „Zum ersten Mal findet eine Veranstaltung außerhalb von Dörnholthausen statt.“ Um 14 Uhr findet die Vernissage der Gewinnerin des Kultur Rockt-Preises im Kunsthaus „Alte Mühle“ in Schmallenberg statt. Der Kultur Rockt-Preis für bildende Künste wird in Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe verliehen und beinhaltet unter anderem eine Ausstellung. „Aber keine Sorge – die Besucherinnen und Besucher haben dann genügend Zeit, aus Schmallenberg wieder zurück nach Dörnholthausen zu fahren.“ Denn abends steht dann ein Solo-Klavierkonzert von Pianist Alexander Krichel auf dem Programm.

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Die "Wall of Fame" im Pferdestall vom Haus Berghoff wurde unter anderem auch von Benno Führmann signiert: „Auf dem Rücken der Pferde – es war schön!“, schrieb er. © WP | Katharina Kalejs

Sonntags gibt es dann einen Familiennachmittag mit Hofcafé und einem Kreativen Bastelangebot für Kinder von drei bis zehn Jahren. Den Abschluss macht dann Alexander Krichel im Duo mit Bratschist Adrien La Marca. Das Besondere: Alle Künstlerinnen und Künstler, die zum Festival kommen, verewigen sich auf einem Stein der Stallwand – dort hat sich schon eine richtige „Kultur Rockt Wall of Fame“ gebildet mittlerweile.

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