Sundern. Mit einem Kuchenverkauf am Gymnasium wurden über 4000 Euro gesammelt. Wie die Planungen dafür abliefen, lesen Sie hier

Als am 6. Februar das Ausmaß des Erdbebens in der Türkei deutlich wird, steht für Julia Komander-Schmidt, die Lehrerin am Gymnasium in Sundern ist, sofort fest: „Da müssen wir was unternehmen.“ Auch Güray Ilgin, ebenfalls Lehrerin am Gymnasium in Sundern, empfindet so. Sie hat zudem Angehörige in der Türkei, welche selbst betroffen sind. So kommt es, dass sie ihre Kollegin direkt darauf anspricht, eine Spendenaktion zu machen. Die beiden werden so zu den treibenden Kräften hinter einer großen Spendenaktion am Gymnasium Sundern.

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In den Pausen war am Kuchenstand jede Menge los. Dafür wurde drei Tage lang ausgiebig gebacken.
In den Pausen war am Kuchenstand jede Menge los. Dafür wurde drei Tage lang ausgiebig gebacken. © Jacob Gerke

Richtig ins Rollen kommt die ganze Aktion einige Tage später. Nachdem man sich zusammensetzt und zudem noch einige Lehrer mit an Bord holt, ist klar wie die Aktion aussehen soll: Drei Tage lang wird ausgiebig gebacken, darunter auch türkische Spezialitäten. Kuchen und Gebäck werden dann von Montag bis Mittwoch in der ersten großen Pause gegen eine Spende verteilt. Mittwochs erfolgt das Fazit: Mehr als 4000 Euro konnten durch diese Spendenaktion gesammelt werden. Organisiert wurde die Aktion von Schülern der Einführungsphase EF. Auf Freiwillige musste dabei nicht lange gewartet werden: Die Stufe organisierte sich selbst und schnell waren genug Leute gefunden. Es dauerte nicht lange und die Aktion sprach sich unter den Schülerinnen und Schülern rum, so ass bereits nach dem ersten Tag weitere freiwillige Familien aus anderen Stufen helfen wollten.

Alle haben mit angepackt

Mittwochs beispielsweise kam der Kuchen von der 6B. Güray Ilgin und Julia Komander-Schmidt freuen sich vor allem auch über die große Hilfsbereitschaft der Schüler und Schülerinnen. „Die Aktion zeigt, was man mit Engagement erreichen kann, und was wir für eine starke Schulgemeinschaft haben“, sagt Julia Komander-Schmidt. Auch die Schüler sind begeistert von der Aktion und freuen sich, dass sie helfen können. Marie Albers, Schülersprecherin und selbst Schülerin in der EF, sagt: Es ist schön zu sehen, wie die ganze Schule mit anpackt, um anderen Menschen zu helfen.“

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Güray Ilgin hat, wie schon geschrieben, selbst Angehörige in der Türkei und freut sich dementsprechend besonders über die große Hilfsbereitschaft der Menschen. Sie berichtet: „Als wir Zutaten für die Kuchen beim türkischen Supermarkt kaufen wollten, wollte der Inhaber kein Geld für die Lebensmittel haben.“ Das zeigt auch die große Anteilnahme der Bevölkerung an den Opfern des Erdbebens.

Am Gymnasium war es bereits die zweite Aktion für die Opfer des Erdbebens. Freitags wurde bereits eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer gehalten und Mitleidsbekundungen auf Deutsch, Türkisch und Arabisch verlesen. Obwohl die Todeszahl mittlerweile auf erschreckende 40.000 Menschen gestiegen ist, gibt es immer noch Fälle, bei denen Menschen unter den Trümmern geborgen werden können. Die Spendensumme in Höhe von 4000 Euro sollen nun an das Deutsche Rote Kreuz gehen, um noch weitere Menschen zu retten und um den Menschen zu helfen, die durch das Erdbeben obdachlos geworden sind oder andere Hilfe brauchen.