Hachen. Expertin Katja Sander zeigt Trends und nennt Reiseziele, die noch nicht überlaufen sind. Lesen sie hier mehr dazu

Urlaub mit der Familie will gut geplant sein, schließlich müssen alle Geschmäcker unter einen Hut gebracht werden. Die Kinder möchten dort hin, wo es möglichst viel Abenteuer gibt, der Vater sucht kulturelle Highlights und die Mutter will einfach nur am Strand entspannen.

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„Die Interessen der Menschen beim Thema Reisen sind vielfältiger geworden. Diesen Trend entdecken wir schon länger“, erklärt Katja Sander. Sie ist Geschäftsführerin vom Reisebüro Sander in Hachen. Seit mehr als 30 Jahren berät Katja Sander Menschen bei der Urlaubsplanung. „Früher gab es Zeiten, da sind 60 Prozent der Familien, die bei uns eine Reise gebucht haben, in die Türkei oder nach Bulgarien geflogen. Natürlich habe da auch der Kostenfaktor eine Rolle gespielt. Die Preise in diesen Ländern waren auch bei den Tophotels in den meisten Fällen günstiger als in Griechenland oder Spanien.“

Mittelmeer noch immer beliebt

Nun sei es viel komplexer geworden. Aktuell ist Bulgarien längst nicht mehr das Topziel vieler Familien für den Sommerurlaub. Hauptgrund hierfür dürfte die Nähe des Landes zur Ukraine sein. „Die Menschen reagieren sehr sensibel auf die Geschehnisse in der Welt“, sagt Sander. Grundsätzlich erfreuen sich die Klassiker rund ums Mittelmeer weiterhin großer Beliebtheit. „Mallorca oder Portugal sind immer noch populär“ berichtet auch Franka Siepmann vom Reisemarkt am Dom in Neheim.

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Siepmann hat auch festgestellt, dass Kreuzfahrten für Familien interessant sind. „Manche Anbieter haben besondere Pakete, bei denen Kinder deutlich günstiger mit den Familien aufs Schiffs kommen. Teilweise gibt es sogar kostenlose Angebote.“ Generell haben die Reiseveranstalter auch die Auswirkungen der Inflation zu spüren bekommen. „Normalerweise werden Familienurlaube für den Sommer im Dezember gebucht, wenn die Preise noch recht stabil sind. Dieses Mal hat sich vieles nach hinten verschoben, weil die Mehrheit natürlich erst einmal die Nachzahlungen bei den Energieversorgern abwarten mussten, um zu schauen, was noch an Geld für den Urlaub übrig ist“, erklärt Katja Sander. Deshalb gelten aktuell noch viele Kinderfestpreise und Veranstalter hätten ihre Frühbucherpreise verlängert.

Hier sind die Menschen besonders freundlich

Richtige Geheimtipps beim Reisen gebe es nach Ansicht der beiden Expertinnen nicht mehr. Katja Sander empfiehlt aber beispielsweise, sich mehr in Richtung Osten zu orientieren. „Albanien ist vielen noch unbekannt. Dabei gibt es dort mittlerweile einige richtig gute Hotels. Da kann man sogar Cluburlaub machen. Und das Wichtigste, die Menschen dort sind unfassbar freundlich und hilfsbereit!“

Sander hat auch noch einen Tipp für Familien, die gerne an die Ostsee fahren, aber vielleicht noch neues entdecken möchten und ein bisschen Geld sparen wollen. „Wenn man schon da oben unterwegs ist, empfiehlt es sich vielleicht noch zwei Stunden weiter zu fahren und in Polen Urlaub zu machen. Orte wie Kolberg oder Swinemünde eignen sich für Familien. Auch hier sind die Hotels top, aber deutlich günstiger als in Deutschland. Es gibt endlose Sandstrände und man kann sich vielerorts problemlos auf Deutsch verständigen.“ Und wer sich vor der Fahrtstrecke scheue, dem empfiehlt die Reiseexpertin einen Zwischenstopp in Rostock. Das biete sich an.

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Auch Franka Siepmann hat einen Tipp für Familien, die mal etwas anderes erleben möchten. „Korsika wird immer beliebter. Die Natur auf der Insel ist toll und man kann dort viel unternehmen.“

Generell legen die Reisebüros viel Wert auf gute Beratung. „Wir weisen im Vorfeld bei Familien mit kleinen Kindern auf etwaige gesundheitliche Gefahren in den potenziellen Reisezielen hin. Wer zu uns kommt, und noch gar nicht so genau weiß, wohin er verreisen möchte, dem können wir auch problemlos helfen. Wir brauchen nur Eckdaten wie Reisezeitraum, Budget und was man vielleicht auf keinen Fall haben möchte. Der Rest ist dann unser Job. Wir suchen dann Reiseziele, die passen könnten“, so Katja Sander.