Sundern. Geschäftsführung des Bürgerbusvereins und SPD-Arbeitsgruppe „60plus“ Sundern schlagen Alarm. Stadt soll helfen.

Der Bürgerbusverein Sundern scheint sich – nach dem Tod des früheren Geschäftsführers Michael Breier – im Jahr 2021 – in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu befinden. Mit dieser Botschaft sahen sich die Besucher der Sunderner „SPD-AG 60plus“ bei ihrem Informationsaustausch mit der Geschäftsführung des Bürgerbusvereins Sundern konfrontiert – sogar Zahlungsunfähigkeit sei nicht ausgeschlossen, hieß es weiter.

Info zum Verein

„Bürger fahren Bürger“ – ehrenamtliche Fahrer fahren täglich in einer festen Linie für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sundern, heißt es auf der Homepage des Bürgerbusvereins:
https://www.buergerbus-sundern.de/

Wer Interesse hat, als Fahrer beim Bürgerbus tätig zu sein, meldet sich: 02933/921890, oder direkt in der Verwaltung, Selscheder Weg 2, Sundern, bei Murat Cakar.

Es drohe die akute Gefahr, dass das so erfolgreiche Modell der Bür­gerbusse in Sundern im 25. Jahr seines Bestehens ein Ende findet, schlagen die Mitglieder der „SPD-AG 60plus“ Alarm. Der aktuelle Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Norbert Vedder, richtete zusammen mit seinen beiden auch für weitere Bürgerbusvereine in der Geschäftsführung tätigen Mitarbeiterinnen Iris Elsner und Daniela Püschel einen dringenden Appell an seine Gäste, vor allem aber an die Stadt und die Sunderner Gewerbetreibenden, den Verein noch stärker bei seiner weitgehend ehrenamtlichen Tätigkeit zu unterstützen.

Norbert Vedder vermisst seitens der Stadt nicht nur eine angemessene finanzielle Unterstützung, sondern auch z.B. die früher selbstverständliche Pflege der Haltestellen, inklusive der Installation von Schildern und Fahrplänen.

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Er könne natürlich nicht eindeutig belegen, dass der Rückgang der Fahrgastzahlen auf einigen Linien mit auf diese Mängel zurückzuführen sei, ausschließen könne er es aber auch nicht, so Vedder. Besonders schmerzlich vermisst die Geschäftsführung die Unterstützung der Sunderner Gewerbetreibenden. Es gelinge kaum noch, Werbeflächen an den Bürgerbussen zu vermieten. Auch wenn man sich auf einige treue Werbekunden verlassen könne, nutzten insgesamt zu wenige Unternehmen die preiswerte Möglichkeit der rollenden Werbeflächen. Die meisten Flächen auf den Bussen seien derzeit vakant.

„Wenn selbst städtische Gesellschaften, wie kürzlich geschehen, ihre bisherigen Werbeverträge

Unterstützung versprechen (von rechts) Mathildis Schmitz-Hengesbach, Manfred Schlicker und Hubert Wienecke von der SPD- AG 60plus dem dreiköpfigen Team des Bürgerbusvereins (links).
Unterstützung versprechen (von rechts) Mathildis Schmitz-Hengesbach, Manfred Schlicker und Hubert Wienecke von der SPD- AG 60plus dem dreiköpfigen Team des Bürgerbusvereins (links). © WP | Privat

aufkündigen“, so Vedder enttäuscht, „wie sollen dann private Unternehmen zur Unterstützung animiert werden?“ Bei Gesprächen mit potenziellen Werbekunden höre man immer wieder „verbale Bereitschaft“, Werbeflächen an den Bussen anzumieten, es folgten aber so gut wie nie konkrete Taten. Landeszuschüsse und die gewollt niedrigen Beförderungskosten reichten bei Weitem nicht aus, den „Laden am Laufen zu halten“.

Hohe Benzinpreise drücken

Verstärkt werden die Finanzprobleme zusätzlich noch durch die derzeit hohen Spritpreise. „Kaum zu glauben, dass die nach wie vor sehr engagierten ehrenamtlichen Busfahrerinnen und -fahrer schon mal aus eigener Tasche Spritkosten vorstrecken müssen, um ihre Ziele ansteuern zu können – unhaltbare Zustände“, meint die AG 60plus. Sie sieht vor allem die Stadt in der Pflicht, einen deutlicheren Anteil zur Aufrechterhaltung dieses bürgerfreundlichen Angebotes beizusteuern. Sie fordert Bürgermeister Willeke in einem Schreiben auf, sich persönlich für den Bürgerbus einzusetzen, ihm seitens der Stadt die weitere Existenz zu sichern und ihn bei der Vermietung von Buswerbeflächen aktiv zu unterstützen.

Eine Idee, Betriebskosten zu senken und so die leider immer mal wieder vorkommenden Leerfahrten der Busse zu vermeiden, haben Norbert Vedder und seine Mitarbeiterinnen auch: Fahrten nur auf telefonische Anforderung hin. Wie und mit welchen Auswirkungen das umgesetzt werden könnte, darüber wollen sich die Drei bei Bürgerbuseinrichtungen in der Umgebung informieren, die dieses Vorgehen schon praktizieren.