Sundern. Beim närrischen Lindwurm durch die Stadt ist Sicherheit oberstes Gebot. Was die Flotte Kugel als Veranstalter bedenken muss, lesen Sie hier
Seit November ist es mit der Ruhe bei Thomas Gispert vorbei. Der 2. Vorsitzende der KG Flotte Kugel Sundern ist im Vorbereitungsstress. Die Höhepunkte der diesjährigen Session wollen vorbereitet und geplant werden. Eines dieser Highlights ist der Karnevalsumzug am sogenannten Tulpensonntag – in diesem Jahr ist das der 19. Februar. Nachdem drei Jahre lang kein Umzug durch Sundern stattfinden konnte, soll es in diesem Jahr eine Rückkehr zu alten Traditionen geben. „Wir werden als Verein wieder mit unserem Wagen für die Ehrensenatoren und für das Kinderprinzenpaar vertreten sein. Und auch aus Hellefeld haben sich unsere befreundeten Karnevalisten angekündigt. Sie werden auch wieder mitmachen“, erklärt Gispert.
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Generell sei die Resonanz sehr gut. Etliche Fußgruppen wollen dabei sein. Man habe bewusst versucht, bekannte wie auch neue Gruppen für den Umzug zu akquirieren, deutet auch Präsident Marc Baggewöste an. Nun starte die heiße Phase mit den intensiven Vorbereitungen des Umzugs.
Seit gut einer Woche werden die Karnevalswagen, die aufgrund der Corona-Pandemie länger als üblich eingelagert waren, aufbereitet. „Alles muss gereinigt und ertüchtigt werden. Beschädigungen werden ausgebessert, der jeweiligen Wagenaufbau steht auf Lafetten, die überprüft werden müssen – und dann geht alles zum TÜV. Erst, wenn die ihr Okay geben, geht es in die Feinarbeiten“, so Gispert.
Treffen mit allen Beteiligten
Das Thema Sicherheit steht an oberster Stelle. Deshalb gab es schon vor Wochen ein Treffen mit Polizei, Feuerwehr und dem Ordnungsamt der Stadt Sundern. Da die Flotte Kugel der Veranstalter des Umzugs ist, muss der Verein auch dafür Sorge tragen, dass die Sicherheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch der Besucherinnen und Besucher gewährleistet ist. „Das Ordnungsamt gibt bestimmte Positionen auf der Wegstrecke an, die abgesperrt werden müssen. Außerdem setzen wir an neuralgischen Punkten Ordner ein“, sagt Gispert.
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Auch im Zug selbst wird ein hohes Maß an Sicherheitsplanung vorausgesetzt. Für jeden Wagen gibt es rechts und links insgesamt acht sogenannte Wagenengel. Diese schauen während des Zugs, dass niemand unter die Wagen gerät und dass es auch nicht zu anderen Unfällen kommt. Bei dieser Aufgabe herrscht striktes Alkoholverbot! „Wir sind sehr dankbar, dass uns immer wieder so viele Eltern der Mädchen aus den Tanzgarden als Wagenengel unterstützen“, betont der 2. Vorsitzende des Vereins. Generell sei man sehr froh über die Unterstützung der Freiwilligen. So gebe es stets Hilfe aus dem Kreis der Schützenbruderschaft St. Hubertus Sundern, aber auch von der IG „Unterm Knochen“ mit der Grillhütte Wäldchen für die vereinseigenen Sitzungen. „Und wir haben auch einige Freunde aus dem Umfeld der Landwirtschaft, die die Traktoren fahren, die unsere Karnevalswagen ziehen“, so Gispert.
Diese Traktoren müssen übrigens komplett mit einem Rammschutz verkleidet sein, damit auch dort die Sicherheit höchsten Standards entspricht. Am 9. Februar gibt es eine eigene Sicherheitsunterweisung für die Fahrerinnen und Fahrer der Traktoren. Dann sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes Sundern und des TÜV anwesend, um alle Beteiligten aufzuklären und in die Vorgaben einzuweisen.
Direkte Ansprechpartner
Während des Zugs sind drei Personen aus dem Verein direkt in die Sicherheitsmaßnahmen involviert. Thomas Gispert und die beiden Zugführer Bernd Zöllner und Guglielmo Guarda kommunizieren über Sprechfunk miteinander. Gispert wird sich auf einem der Wagen befinden, die anderen beiden sind zu Fuß unterwegs und überprüfen den Ablauf. Ein Schluck Bier zwischendurch ist da tabu.
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Bei allem Sicherheitsdenken steht natürlich bei einem Karnevalsumzug weiterhin der Spaß im Vordergrund. Und dazu gehört neben jeder Menge Musik auch das passende Wurfmaterial für Wagen und Fußgruppen. „Für die Wagen unseres Vereins haben wir zentral Schokolade, Bonbons und Plüschtiere eingekauft. Die Wagen und Fußgruppen anderer Vereine kümmern sich selbst um ihr Wurfmaterial“, sagt Gispert. Insgesamt seien rund 30 Personen der Flotten Kugel in die Vorbereitungen für den Karnevalsumzug involviert. Rund 2000 Euro investiert der Verein in den Spaß. Kurzentschlossene können übrigens noch mitmachen. Für Wagen ist Anmeldungsschluss beim Verein am 8. Februar, da die Sicherheitsunterweisung absolviert werden muss. Fußgruppen haben sogar noch bis zum 17. Februar Zeit.
Für die Teilnahme am Umzug wird keine Gebühr erhoben.