Sundern. Eine Ratsmehrheit hat eine Temperaturerhöhung um zwei Grad beschlossen. Was das für Folgen hat, lesen Sie hier

Die Nutzerinnen und Nutzer des Hallenbads in Sundern dürfen sich freuen. Sie können ab sofort wieder in wärmerem Wasser ihre Bahnen ziehen. In der Ratssitzung am Donnerstagabend hat eine Mehrheit der Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen der CDU, SPD und WISU für eine sofortige Erhöhung der Wassertemperatur um zwei Grad auf nunmehr 28 Grad gestimmt. Die Fraktionen der Grünen, FDP und BfS stimmten gegen den Vorschlag der Temperaturerhöhung.

Auf Initiative der CDU

Anfang Dezember hatte es im Ausschuss für Bildung und Sport eine lebhafte Diskussion zu dem Thema gegeben. Die CDU-Fraktion schlug in Person von Ausschussmitglied Fabian Blome die Temperaturerhöhung unter anderem deshalb vor, weil es von Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern immer mehr Klagen über die Bedingungen beim Schul- und Vereinsschwimmen im Hallenbad gegeben habe. Außerdem konnte ein signifikanter Rückgang der Besucherzahlen in den vergangenen Wochen und Monaten verzeichnet werden.

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Martin Levermann, Geschäftsführer des Schwimmbadbetreibers, Sorpesee GmbH, hat den Einbruch der Besucherzahlen zwar gegenüber unserer Zeitung bestätigt, gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, dass auch andere Faktoren wie die allgemeine wirtschaftliche Situation vieler Menschen aufgrund der Energiekrise der Grund für den Besucherschwund sein könnten. Auch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und andere Freizeitverlockungen wie die Weihnachtsmärkte nannte Levermann gegenüber unserer Zeitung als mögliche Auslöser der sinkenden Zahlen.

Die Kosten steigen rapide

Keinesfalls sinken werden nun stattdessen die Energiekosten für die Stadt. Das macht auch Martin Levermann klar: „Durch die sofortige Erhöhung der Temperatur im Sunderner Hallenbad kommen jeden Monat Mehrkosten in Höhe von 12.000 Euro auf die Kommune zu.“ Jedes Grad Temperaturanstiege bedeute derzeit einen Kostenanstieg von 6000 Euro. Dabei seien mögliche Preiserhöhungen noch gar nicht berücksichtigt. Die Antragsteller hoffen, dass die Besucherzahlen durch den Temperaturanstieg wieder steigen, um diese Kosten abzufedern.

Die Grünen wiederum hatten am Donnerstagabend bei der Ratssitzung ähnlich wie bei der Ausschusssitzung Anfang Dezember einen Alternativvorschlag unterbreitet. Sie wollten das Haus des Gastes in Langscheid schließen, um mit den dort gesparten Kosten des Betriebs die Mehrkosten im Sunderner Hallenbad aufzufangen.

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Allerdings gab es bereits in der Ausschusssitzung den Hinweis, dass die Schließung des Hauses des Gastes schon alleine deswegen nicht möglich sei, weil dort Gesundheitskurse angeboten werden, die stattfinden müssen. Daher scheiterte der Antrag der Grünen auch bei der Ratssitzung.

Ob die vom Bund gewünschten Energieeinsparungen durch die veränderte Situation in Sundern eingehalten werden können, ist derzeit nicht abzusehen.