Arnsberg/Sundern. Geothermie sorgt im „Nass“ für angenehme 30° – kühle 26° in Sunderns Hallenbad.
Trotz Energiekrise wird in Arnsberg niemand ins kalte Wasser geworfen – jedenfalls nicht im Hallenbad: Während einigen Schwimmanstalten im Ruhrgebiet die Badegäste in Scharen davon laufen, profitiert das Freizeitbad „Nass“ in Hüsten von Wärme aus seiner „hauseigenen“ Tiefen-Geothermie, die für „Wassertemperaturen im angenehmen Bereich“ sorgt, wie es auf der „Nass“-Homepage heißt. In Sundern hingegen reagieren immer mehr Badegäste „frostig“ auf die abgesenkte Wassertemperatur – bleiben dem Hallenbad fern.
Zunächst zurück nach Hüsten – „angenehmer Bereich“ bedeutet? „Obwohl auch wir etwas gedrosselt haben, bewegen wir uns bei der Wassertemperatur im Bereich um die 30 Grad Celsius“, erklärt Bernd Löhr auf Nachfrage dieser Zeitung.
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Die Besucher von Hallenbädern im Ruhrgebiet hingegen müssten teils bei 25 oder gar 24 Grad Celsius schwimmen; „davon sind wir hier Lichtjahre entfernt“, so der „Nass“-Geschäftsführer weiter.
Dieser Komfort spiegelt sich in den Besucherzahlen wider, die derzeit stabil sind. „In den Herbstferien hatten wir dieses Jahr 11.330 Besucher – im Vorjahr waren es 11.534 – fast eine Punktlandung“, so Löhr.
Auch im Saunabereich gebe es keinen spürbaren Effekt – trotz der seit Mitte September um eine Stunde verkürzten Öffnungszeit der Saunaanlage werden aktuell etwa 1300 Saunagänger pro Woche gezählt (Erwachsene und Kinder). „Die große Masse unserer Gäste ist zufrieden“, stellt Bernd Löhr fest – und hat sich davon erst kürzlich während eines Gesprächs mit zwei Mitarbeiterinnen an der Kasse persönlich überzeugt (die bekommen als Erste zu spüren, wenn die Kundschaft unzufrieden ist...). „Ihr macht es richtig“, lautet der Tenor der Besucherinnen und Besucher, die positiv gestimmt sind, weil der Betrieb weitestgehend normal läuft.
Sinkende Besucherzahlen in Sundern
In Sundern sieht es mit der Zufriedenheit weniger gut aus – dort hat die Sorpesee GmbH (Betreiber des Hallenbades) die Temperatur um zwei auf 26 Grad Celsius senken müssen; und registriert seitdem sinkende Besucherzahlen: „Geschätzt zwei Drittel weniger Badegäste finden den Weg zu uns“, schätzt Marc Puppe. Sollte das Blockheizkraftwerk allein nicht mehr zum Beheizen ausreichen und die Gasheizung zugeschaltet werden müssen, würde das die Situation weiter verschärfen. „Dann müsste man über den Aspekt Wirtschaftlichkeit ernsthaft nachdenken“, so Betriebsleiter Puppe. Doch noch steht eine Schließung nicht zur Debatte – zumal das Springerbecken ab dem kommenden Wochenende wieder geöffnet ist. Beim Schwimmen frieren müssen leider auch Kinder, vor allem, wenn sie noch lernen und im Wasser ohnehin angespannt sind. Viele Eltern rüsten ihre Sprösslinge darum mit Neoprenanzügen aus – „keineswegs verboten – und auch in Sundern Thema“, sagt Marc Puppe, gerade dann, wenn die Wassertemperatur noch weiter sinken muss...