Sundern. Die acht Schülerinnen des Sunderner Gymnasiums schicken Tobi und Hund Bello auf Abenteuerreise - in 24 absolut selbst geschriebenen Kapiteln.

Tobi und sein Hund Bello sind traurig: Eigentlich sollten sie jetzt Weihnachtskekse backen, doch Tobis Eltern sind im letzten Jahr von einer bösen Hexe entführt worden. Jetzt sind sie alleine, und Weihnachten ist gar nicht so fröhlich wie es eigentlich sein sollte.

So kam es zu der Idee

Die Weihnachtsgeschichte „Wie Tobi sein Weihnachten rettete“ beginnt sehr traurig. Die Geschichte wurde von sechs Schülerinnen der sechsten Klasse des Städtischen Gymnasiums Sundern geschrieben. Unterstützt wurden sie dabei von zwei weiteren Freundinnen, ihrem Deutschlehrer Martin Barthel und der Cousine eines der Mädchen, die das Titelblatt ausgearbeitet hat. Doch alle Ideen haben die acht Mädels im letzten Jahr selbst ausgedacht.

„Wir haben in der Schule Märchen durchgenommen“, erinnert sich Celina Mühlhoff, „Da hatten wir so viel Spaß dran, dass wir entschieden haben, selbst eine Geschichte zu schreiben.“ Dabei hatten die Mädchen vorher gar nicht viel miteinander zu tun: Sie waren ja erst in der fünften Klasse, hatten sich erst nach den Sommerferien kennengelernt. Doch mit dem Projekt hat sich eine enge Freundschaft zwischen Celina, Sara und Hana Kozar, Hannah Hins, Antonia Sander und Anna Lena Roters, die als Autorinnen der Weihnachtsgeschichte gelten, sowie den Ideengeberinnen Arsenal Ngombe und Mayra Milz gebildet.

„Als erstes haben wir einen Gedankenschwarm gemacht, um unsere Ideen zu sammeln“, erinnert sich Antonia. Aus diesen Ideen entstand dann, in den Pausen und in der Freizeit, eine magische Heldenreise.

Das passiert in der Geschichte

Tobi findet bei einem Spaziergang mit seinem Hund Bello eine Flaschenpost, die nicht nur einen Brief, sondern auch einen Zwerg namens Max erzählt. Gemeinsam machen die Drei sich auf eine abenteuerliche Reise auf, um Tobis Eltern aus den Fängen der bösen Hexe zu retten. Sie müssen zum Beispiel durch einen tiefen Dschungel, an einer schönen Küste vorbei und durch ein verzaubertes Süßigkeitenland. Auf dem Weg treffen sie immer wieder weitere magische Wesen wie ein sprechendes Eichhörnchen oder ein Einhorn.

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Schließlich landen sie hoch oben in den Bergen, ausgelaugt und erschöpft, und finden Unterkunft bei einem netten älteren Herrn. Der bringt sie auf die Spur der Hexe, die mit ihrem grausigen Koboldhelfer an diesem Berg ihr Unwesen treibt. Die Freunde beginnen eine waghalsige Rettungsaktion – und schaffen es, Tobis Eltern aus den Fängen der Hexe zu befreien. Am Ende feiern Tobi, Bello, seine Eltern und alle neuen magischen Freunde gemeinsam ein zauberhaftes Weihnachtsfest.

Teamwork auf allen Seiten

Jeden einzelnen Satz der Geschichte haben die Mädels zusammen geschrieben. Sie geben zu, dass das nicht leicht war – aber die einzelnen Kapitel einer einzelnen zu überlassen stand gar nicht zur Debatte. Nach diesem guten Stück Arbeit, das über ein halbes Jahr dauerte, hat ihr Deutsch- und Klassenlehrer Martin Barthel Korrektur gelesen. Und dann haben sie von der Cousine von Hannah, die Grafikdesignerin ist, das Titelbild ausarbeiten lassen – gemalt hatten sie es vorher schon, es wurde nur digital etwas weiter ausgearbeitet.

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Die 24 Kapitel des Buches dürfen sie jetzt in der Schule vorlesen; jeden Tag eins. Die Geschichte kommt gut an bei den Mitschülerinnen und Mitschülern. „Sogar ein Junge, der sonst gar nicht für sowas zu begeistern ist, wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht“, verrät Mayra mit einem Augenzwinkern.

Das Heft mit der Geschichte wurde in der Druckerei von Hannahs Eltern gedruckt – einige weitere Exemplare soll es noch geben, für Freunde und Familie, mindestens so viele, dass jedes der Mädchen ihr eigenes Exemplar hat. Eine richtige Auflage als Buch ist aktuell noch nicht geplant; die ersten potenziellen Abnehmer gäbe es aber schon.

So wird es weitergehen

Mit dieser einen Geschichte ist es jedoch noch nicht genug: Die erste Geschichte ist erzählt, doch vor Tobi und Bello liegen noch viele weitere Abenteuer, da sind die acht Mädels sich einig. Als nächstes soll es eine Ostergeschichte werden: Tobi und seine magischen Freunde wollen einen schönen Frühlingstag miteinander verbringen, als sie erfahren, dass der Osterhase verschwunden ist. Wie die Geschichte endet? Das verraten die Mädels noch nicht – geschrieben wird die Geschichte rund um Tobi und den Osterhasen im nächsten Jahr.