Linnepe. Mit Kommunikation und Krabbelgruppe in die Zukunft: Das neu renovierte Jugendhaus in Sundern-Linnepe soll Treffpunkt für das ganze Dorf werden.

Es geht um die Zukunft des Dorfs. Um die Gemeinschaft, und darum, dass in Sundern-Linnepe neue, bunte Angebote entstehen. Gerade auf dem Land, in einem Dorf mit gerade mal 400 Einwohnern, ist das eine Herausforderung.

Mit dem neu renovierten Jugendhaus will der Jugendförderverein Linnepe vielfältige Möglichkeiten für alle Altersklassen im Dorf schaffen – und zugleich ein Fundament für die Zukunft legen. Denn auch wenn im ländlichen Bereich einige Hürden überwunden werden müssen, hat er seine Vorteile.

Sundern: Jugendförderverein Linnepe mit neuem Konzept für das Jugendhaus

Jennifer Nöcker leitet als neu gewählte 1. Vorsitzende des Fördervereins eine Krabbelgruppe für die ganz Kleinen. Auf diese Weise lernen sich die Kids schon ganz früh kennen. „Momentan fehlt uns die Altersklasse der Jugendlichen ein wenig“, erklärt Jennifer.

Eine Krabbelgruppe könnte der Grundstein dafür sein, dass sich eine langfristige Gemeinschaft in allen Altersklassen bildet. „Dieses Potenzial wollen wir nutzen.“ Und für alle gibt es Angebote, oder soll es in Zukunft geben: „Zum Beispiel Graffiti-Malkurse möchten wir anbieten.“

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Ort für das Dorf

Das kleine Häuschen mit Küche war das letzte Mal vor 20 Jahren saniert worden – „in die Jahre gekommen.“ Mit dem neu aufgestellten Vorstand des Jugendfördervereins wurde das Projekt, einen Ort für die Dorfgemeinschaft zu schaffen, innerhalb weniger Monate realisiert. „Wir haben eigentlich alles rausgerissen, was ging“, sagt Jennifer.

In vollständig ehrenamtlicher Eigenarbeit ist aus dem Jugendraum ein neuer Ort zum Treffen geworden. Jetzt gibt es hier einen Fernseher, eine große Musikbox, einen Kicker. Alles, was sein kleines Gemeindehäuschen braucht. Auch „Die Jugendlichen können natürlich – wie immer schon – ihre Geburtstage hier feiern.“

Enge Kommunikation mit Jugendlichen

Doch gerade in solchen Fällen birgt das ländliche Wohnen Schwierigkeiten. „Solche Veranstaltungen sind dann meist dorfübergreifend. Da stellt sich die Frage, wie kommen die Gäste aus anderen Dörfern hierher“, schildert Jennifer die Problematik. Es ist noch Luft nach oben, was die Infrastruktur in Linnepe betrifft.

Ein Hundert-Seelen-Dorf hat aber auch seine Vorteile, wie die 1. Vorsitzende betont. „Jeder kennt jeden, die Hemmschwelle ist ganz niedrig.“ Weil in Linnepe nicht viele Jugendliche zuhause sind, stimmt der Verein mögliche Aktivitäten in enger Kommunikation mit ihnen ab. „Auch die Ideen aus dem Dorf generell nehmen wir auf. Für das kommende Jahr gibt es dann einen Veranstaltungskalender“, erklärt Jennifer.

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Krabbelgruppe steht fest im Programm

Krabbelgruppe – alle Infos

Jennifer Nöcker bietet bereits freitags um 9.30 Uhr eine Krabbelgruppe für Kinder im ersten Lebensjahr an.

Ab Januar stehen wieder freie Plätze zur Verfügung.

Für weitere Informationen und Anmeldungen steht Jennifer Nöcker unter 0151 20138719 gerne zur Verfügung.

Fest integriert ist jedenfalls schon die Krabbelgruppe. Zurzeit besuchen sie sechs Babys mit ihren Müttern. Ab Januar wird es zwei Gruppen geben, eine mit älteren und eine mit jüngeren Kindern. „Bei Babys haben wir in Linnepe auch tatsächlich einen Zuwachs.“

Jennifer selbst hat eine pädagogische Ausbildung. In ihrer Krabbelgruppe gibt es ein festes Konzept. Gemeinsam behandeln die Kinder und sie Themen wie Sicherheit, Kindergarten und Tagesmutter, Sozialität. „Allgemein ist das Projekt Jugendhaus institutionsübergreifend“, erklärt die 1. Vorsitzende. Auch die Beratungsstelle der Kita hat in den Räumen Platz. „Nächstes Jahr soll es auch Veranstaltungen wie Karneval-Partys geben.“

Einladung für alle Linneper

Zahlreiche Ideen und Angebote

Bereits im Januar wurde die Vorstandsarbeit des Jugendfördervereins Linnepe an neue motivierte Hände übertragen. Im Rahmen der Jahresversammlung wurde Jennifer Nöcker zur 1. Vorsitzenden sowie Sonja Geueke zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Maike Schöllmann-Wälter ließ sich für das Amt zur Schriftführerin und Sandra Kaiser zur Kassiererin aufstellen. Alle wurden einstimmig gewählt. Annika Hilgenroth unterstützt das Team als Beisitzerin.

Auch die Mitgliedsbeiträge wurden in diesem Zuge neu festgelegt. Erwachsene Mitglieder ab 18 Jahren zahlen in Zukunft 15 Euro jährlich. Kinder ab 12 Jahren sind mit fünf Euro im Jahr Mitglied und jüngere Kinder dürfen kostenlos an den Angeboten des Jugendraumes teilnehmen.

Die Planungen zur Umgestaltung und Renovierung des kleinen Häuschens, nahe des Kindergartens, nahmen im Anschluss schnell Fahrt auf. Nach und nach wurden in Eigenleistung mit Hilfe ehrenamtlich arbeitender Handwerker der Innenraum gemütlich hergerichtet.

Größere Investitionen konnten durch Fördermittel des Förderprogramms „Aufholen nach Corona“ getätigt werden. Nun sprudelt der Förderverein nur so vor Ideen, und will allen Linnepern die Möglichkeit für Veranstaltungen geben: Ob Karnevalsparty, Geburtstagsfeier, Spiele- oder Grillabende, hier seien die Ideen und Vorstellungen – vor allem die der Jugend – frei umsetzbar.

„Kleine Ausflüge, Wanderungen und weitere Aktionen mit kleineren Kindern sind angedachte Mitmachaktionen“. Auch ein regelmäßiger Stammtisch der „jungen Mütter“ um Kontakte zu knüpfen sei eine weitere entstandene Idee. Die Dorfälteren dürften als Mitglied den Raum individuell nutzen.

Das Vorstandsteam sehe sich bei der Nutzung nicht als die „Unterhaltungsmacherinnen“. Jedes Mitglied könne im Jugendhaus seiner Kreativität bei der Programmgestaltung nach Lust und Laune freien Lauf lassen. „Der Vorstand ist bei Veranstaltungen aber gerne unterstützend tätig“, so Kaiser. Auch der Kindergarten nutze den Raum nun wieder als Elterncafé.

Die Kinder- und Jugendberatungsstelle der Stadt Sundern lade dazu regelmäßig zu individuellen Gesprächsterminen ein. Ein Verbindungstor zum Spielplatz sowie Achtsamkeitsschilder für die Autofahrer seien auch geplant.

Eingeweiht ist das Häuschen bereits seit Anfang Oktober. Der neue Vorstand des Jugendfördervereins will nun alle Linneper herzlich einladen, die neu entstandene Einrichtung für verschiedenste Zwecke zu nutzen; allen voran Kinder und Jugendliche. Der erste Schritt Richtung Zukunft ist gemacht, jetzt kann es weitergehen.