Westenfeld. Im Ort verändert sich gerade sehr viel. Aber die Leidenschaft für den Sport bleibt eine feste Größe

Wie wäre es morgens mit einer kleinen Radtour durch den Wald? Danach vielleicht noch eine Runde Fußball auf dem Kleinfeld? Nach dem Mittagessen folgt eine gemütliche Wanderung durch das „Alte Testament“ und kurz vor Sonnenuntergang wird noch ein wenig mit dem Beachvolleyball „gebaggert“. Das alles hört sich nach einem Aktivurlaub irgendwo in Spanien oder Griechenland an, den man teuer im Reisebüro buchen muss. Falsch! Das alles lässt sich in Westenfeld unternehmen – für wenig Geld und auf kleinstem Raum. Denn der Ort ist eine regelrechte Hochburg für Sportfanatiker und Menschen, die einfach Lust auf gesunde Bewegung haben.

So sieht es in Linnepe aus>>>

Wer eine Couchpotato ist, sollte einen großen Bogen um den Ort machen, denn hier wird man zur Aktivität geradezu verführt. Satte 14 Wanderwege gibt es rund um Westenfeld zu entdecken. Das weiß auch Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller. Seit 2019 vertritt er Sunderns Bürgermeister im Ort und führt damit die Arbeit seines Vaters fort, der zuvor die Geschicke des Ortsvorstehers leitete. „Das Thema Sport spielt hier schon eine große Rolle. Unsere Fußballer kicken beispielsweise mittlerweile in der Kreisliga A, nebenan ist das Beachvolleyball-Feld und wir haben sogar eine Schwimmgruppe im Ort.“

Aktiver Ortsring

Doch das Thema Sport ist der eine Aspekt, das Thema Gemeinschaft und Zusammenhalt ein anderer. Unter dem Slogan „Wir in Westenfeld“ haben sich 14 Vereine und Gruppen zusammengeschlossen, um den Ort gemeinsam weiterzuentwickeln und lebendig zu halten. „Wir haben hier sehr aktive Menschen im Ortsring“, freut sich Laufmöller. Ein Walderlebnispfad lädt große und kleine Besucher zu tollen und abwechslungsreichen Touren ein. Naturschauspiele wie ein Baumtelefon und eine Baumgitarre gehören zu den Highlights des Weges. „Im Winter wird ein Adventsweg gestaltet, außerdem haben wir einen Trimm-Dich-Pfad installiert“, sagt Rüdiger Laufmöller.

Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller.
Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller. © Eric Claßen

Da ist sie wieder, die Westenfelder Begeisterung für alles, was mit Bewegung zu tun hat… Aktuell sammelt man Unterstützerinnen und Unterstützer für ein kleines Biotop, was man entlang des Weges anlegen möchte. „Uns fehlt noch der ein oder andere Euro. Wer also solch ein Projekt gut findet und uns helfen möchte, ist gerne gesehen.“

Neue Rettungswache für Hüsten>>>

Weitaus größer und teurer wird die Umgestaltung des Dorfplatzes vor der Schützenhalle. Zwar erhält man einen Zuschuss vom Land NRW für die Baupläne, aber noch fehlt Geld für den Bau. Deshalb wurde eine Patenschaftsaktion ins Leben gerufen. Wer 50 Euro spendet, erhält die Patenschaft über einen Quadratmeter Dorfplatzfläche. Natürlich kann man auch direkt mehrere Parzellen auf einmal „erwerben“, wenn man die Aktion etwas beschleunigen möchte. Ortsvorsteher Laufmöller hofft, dass man vielleicht schon im kommenden Jahr gemeinsam dort das Schützenfest feiern kann. Hilfe erhält Laufmöller auch vom Ortsheimatpfleger Stephan Kemper. „Er ist eine richtige Institution und bestens vernetzt. Die Zusammenarbeit klappt hervorragend.“

Starkes Gewerbe im Ort

Westenfeld, zu dem auch Selschede gehört, verfügt über ein Mode-, ein Schuhgeschäft, eine Bäckerei und eine Gaststätte, sowie ein eigenes Industriegebiet, in dem überwiegend Unternehmen aus dem Bau- und produzierenden Gewerbe angesiedelt sind. Auch deshalb herrscht stets ein reger Verkehr im Ort. Hinzu kommt der Durchgangsverkehr von den umliegenden Steinbrüchen und der Veltins-Brauerei in der Nähe. „Das ist natürlich eine Belastung für die Straßen. Wir hoffen, dass bis 2024 die Ortsdurchfahrt bei uns komplett erneuert wird. So sieht jedenfalls der Plan aus.“ Dann soll neben der sanierten Straße auch ein neuer Radweg entstehen.

Und wenn dann das alles realisiert wird, hat Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller noch einen großen Traum. Aus der ehemaligen Schule, in der aktuell noch Flüchtlinge untergebracht sind, möchte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Sunderaner Rat irgendwann ein Wohnprojekt für ältere Menschen realisieren. Doch bis dahin wird wohl noch die ein oder andere Joggingrunde rund um Westenfeld gedreht werden müssen.