Meinkenbracht. In dem kleinen Ort leben zwar nur 170 Menschen, aber der Zusammenhalt ist dort umso größer
Mit der heutigen Ausgabe startet eine neue Serie in dieser Zeitung. In der nächsten Zeit werden wir einmal pro Woche eine der vielen Ortsteile von Sundern etwas ausführlicher vorstellen.
Die jeweilige Ortsvorsteherin oder der jeweilige Ortsvorsteher kommen dabei zu Wort. Was bewegt die Menschen im Ort? Was läuft schon gut – und was wünscht man sich für die Zukunft? Den Auftakt unserer Serie macht Meinkenbracht. Viel Spaß bei der Lektüre!
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Auf über 460 Metern liegt Meinkenbracht inmitten von Natur. Ortsvorsteherin Irene Kaiser nimmt uns mit auf eine kleine Runde durch den Ort, in dem aktuell rund 170 Menschen leben. Ausgangspunkt ist die Kirche St. Nikolaus. „Hier herrscht noch ein reges Gemeindeleben. Obwohl wir natürlich auch die Folgen von Corona gespürt haben und manch einer nicht mehr so häufig die Kirche besucht, gibt es doch weiterhin viele Menschen, die an den Gottesdiensten und Messen teilnehmen“, sagt Irene Kaiser.
Landjugend und Ersthelfer
Ohnehin ist das Vereinswesen sehr stark im Ort verwurzelt. Nahezu jeder Einwohner und jede Einwohnerin ist in einem der Vereine und Gruppen aktiv. Neben der Schützenbruderschaft und der Freiwilligen Feuerwehr sind es vor allem die Katholische Landjugend (KLJB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) sowie die sogenannten First Responder, die eine schnelle Notfallversorgung in und um Meinkenbracht herum ermöglichen. „Mich freut besonders, dass auch die jungen Menschen weiterhin hier im Ort so aktiv sind. Das ist wichtig, damit das Gemeindewesen so lebendig bleibt.“
Schützen, Freiwillige Feuerwehr und die Katholische Landjugend zeichnen sich auch im jährlichen Wechsel für die Organisation und Durchführung der Dorffeste und Veranstaltungen im Ort verantwortlich. Dazu zählen der Seniorentag und der Schnadegang, aber auch der Martinszug und das traditionelle Hammelessen. „Dieser Brauch geht auf einen alten Schäfer zurück, der jedes Jahr einen Hammel als Dankeschön für die Beweidung der Wiesen gestiftet hat. Und man wollte diese Tradition aufrechterhalten und führt den Brauch aus diesem Grund fort“, verrät Kaiser.
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Viele Veranstaltungen finden in der Schützenhalle statt. Doch die Beheizung dieser großen Halle ist für kleinere Treffs zu aufwendig. Deshalb besteht in Meinkenbracht der große Wunsch nach einer kleineren Einrichtung, also einer Art Begegnungsstätte. „Besonders für die Senioren wäre ein solcher Treff schön.“ Aber natürlich auch für die Kinder. Momentan könne nur das Pfarrheim teilweise dazu genutzt werden. Aber so eine richtige Dauerlösung sei schön, so Irene Kaiser.
Weder Kneipe noch Kita
Infrastrukturell ist Meinkenbracht deutlich eingeschränkt. Schule und Kindergarten befinden sich in den Nachbarorten, eine Kneipe oder ein Gasthof fehlen mittlerweile komplett, und für den Einkauf muss man mit dem Auto durch die Gegend fahren. „Unsere Busverbindungen sind im Grunde nur für den Schulverkehr ausgelegt. Hier oben benötigt man einen fahrbaren Untersatz mit Motor, denn selbst mit dem Fahrrad ist manche Strecke nicht zu machen.“
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Immerhin ist Meinkenbracht seit 2018 Sternendorf. Aufgrund der geringen Lichtverschmutzung kann man von hier aus die Sterne besonders gut beobachten. Das führt sogar so manchen Besucher von außerhalb ins Dorf. Dort kann man sich dann auch noch gleich auf dem Planeten- und dem Sternenweg über den Kosmos informieren oder auf einer der installierten Liegen den Himmel beobachten. Ein weiteres Projekt dürfte auch im kommenden Jahr erfolgreich abgeschlossen sein. Neben der Schützenhalle soll ein neues Feuerwehrgerätehaus entstehen, damit das neue Löschfahrzeug auch eine geeignete Unterbringung findet. Die Pläne sind bereits verabschiedet, aktuell läuft die Ausschreibung. Und dann hätte man möglicherweise beim alten Feuerwehrgerätehaus eine neue Möglichkeit für einen Dorftreff. Aber das ist noch Zukunftsmusik.