Allendorf. Bau von fünf Windenergieanlagen auf dem Eichenberg westlich von Allendorf rückt näher: Investor PNE kann im Sommer mit Vorbescheid rechnen.
„Pure new Energy“ – für die Allendorfer wohl ein Name mit Programm, denn „reine, neue Energie“ könnte schon bald am westlichen Ortsrand erzeugt werden: von fünf Windenergieanlagen, die der Investor „PNE“ (Pure new Energy) bekanntlich dort errichten möchte – und wohl in absehbarer Zeit auch errichten darf.
Je 137 Meter Nabenhöhe
Geplant sind für den künftigen Windpark nahe Allendorf insgesamt fünf WEA des Herstellers Vestas (je 3300 kw mit 137 Metern Nabenhöhe).
Die PNE-Gruppe als Investor ist international tätig und laut Firmenprofil einer der erfahrensten Projektierer von Windparks an Land und auf See.
Auf dieser Basis entwickelt sich die Gruppe weiter zu einem „Clean Energy Solutions Provider“, einem Anbieter von Lösungen für saubere Energie.
Neben Projekten in der Bundesrepublik Deutschland haben die Projektierer mit Hauptsitz in Cuxhaven derzeit auch eine Reihe von Windparks in Polen „in der Pipeline“.
Wie unsere Nachfrage beim Hochsauerlandkreis ergeben hat, können die Cuxhavener Projektierer im Zeitraum zwischen Juni und August dieses Jahres mit einem positiven „Vorbescheid“ rechnen. „Der geplante Windpark dort befindet sich auf der Zielgeraden“, erklärt Jürgen Uhl von der Pressestelle der Kreisverwaltung. Der Hochsauerlandkreis ist als Untere Umweltschutzbehörde zuständig für die Genehmigung und Überwachung von WEA. Doch Zielgerade ist noch nicht gleichbedeutend mit Zieleinlauf, um beim sportlichen Vergleich zu bleiben.
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„Im Gegensatz zur Vollgenehmigung vermittelt ein Vorbescheid nach § 9 Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) keine vollständig gesicherte Rechtsposition“, wie es der Jurist formuliert. Nur die Genehmigungsvoraussetzungen, welche Gegenstand des Vorbescheids sind und über die abschließend entschieden wurde, sind gegen eine Änderung der Sach- oder Rechtslage geschützt. Soll heißen: Endgültig in trockenen Tüchern sind die fünf „Allendorfer Spargel“ noch nicht.
Allerdings weiß der Antragsteller mit Eingang des Vorbescheids, dass seine „Mühlen“ genehmigungsfähig sind. „Außerdem wird das Vollgenehmigungsverfahren meist beschleunigt, weil ja bereits viele Voraussetzungen abgearbeitet wurden“, ergänzt Kreissprecher Martin Reuther mit Blick auf das weitere Vorgehen. So stehen u.a. abschließende Stellungnahmen des Landesbetriebs Wald und Holz NRW und der Stadt Sundern noch aus.
Trotzdem ist der nun winkende Vorbescheid ein weiterer Erfolg für den Investor PNE. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hatte den Hochsauerlandkreis bereits zuvor in zweiter Instanz verpflichtet, über den Antrag von PNE neu zu entscheiden, nachdem dieser zunächst abgelehnt wurde.
Was erwartet die Allendorfer (und Amecker), wenn die WEA demnächst errichtet werden? Auf dem westlich von Allendorf gelegenen Eichenberg platziert, hätten die Windräder erhebliche optische Auswirkungen, wären von fast ganz Allendorf und großen Teilen Ameckes aus sichtbar. Drei der geplanten Anlagen stünden zudem in unmittelbarer Nähe des bei Einheimischen und Gästen sehr beliebten Fickeltünnes-Geschichtswanderweges.
Hinzu kommt noch, dass die Nachbarkommune Balve in unmittelbarer Nachbarschaft die Errichtung weiterer WEA prüft...