Langscheid. Trotz Corona-Krise: Die Häuser im Nordic-Ferienpark werden gut gebucht. Damit liegt der Sorpesee im aktuellen „Urlaub daheim“-Trend.

Die Sorpesee GmbH arbeitet gerade mit Hochdruck an einem Konzept für die drei verwalteten Bäder, um diese zu öffnen: „Das Hallenbad soll am 8. Juni öffnen, das Haus des Gastes am 6. Juni und das Strandbad am Pfingstsamstag voraussichtlich am 6. Juni“, sagt Geschäftsführer Martin Levermann.

Geprüft wird derzeit, wie der Zugang zum Bad so geregelt wird, um einen Massenansturm an extrem heißen Tagen in den Griff zu bekommen Dazu sind Informationssysteme im Gespräche, die anreisende Badewillige schon frühzeitig über den Stand der Dinge, sprich ein gefülltes Bad, informieren würden. „Wir denken auch über einen Security-Dienst nach, der unsere Kräfte unterstützt“, so Levermann weiter. Er erwarte aber zunächst auch ein große Zurückhaltung der Menschen. „Haben Sie schon mal an eine Online-Anmeldung gedacht?“, fragte im jüngst im Haupt- und Finanzausschuss der Langscheider SPD-Politiker Jürgen ter Braak den Geschäftsführer.

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Hallenbad schließen?

„Wenn es bezahlbar ist, wollen wir mit dem angesprochenen Informationssystem arbeiten“, antwortete

Levermann, eine Anfrage laufe derzeit bei einem Anbieter. Wenn der Parkplatz am Strandbad voll sei, könnte er gesperrt werden und ebenso der Parkplatz „Zur schönen Aussicht“, der auch häufig von Strandbad-Besuchern in Anspruch genommen werde.

Die FDP hakte nach, ob eine Schließung des Hallenbades etwas einsparen würde. Die sei schon zum jetzigen Zeitpunkt spürbar: „Zwar fehlen die Einnahmen, aber wir sparen ja an Wasser und Strom, und würden dann auch das Personal aus dem Hallenbad im Strandbad einsetzen können“, so Martin Levermann. Eine Soforthilfe kann die Sorpesee GmbH als kommunale Tochter nicht beanspruchen. Dazu wäre dann eine städtische Bürgschaft notwendig. Dies sei auch derzeit in der Prüfung, berichtete Stadtkämmerin Ursula Schnelle. Ohnehin sei man mit der Sorpesee GmbH immer im Gespräch, um möglichst viele Einsparmöglichkeiten zu finden. So sei auch Personal umgesetzt worden.

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Bürgschaft erlaubt?

Michael Stechele, Fraktionsvorsitzender der SPD, bat die Kämmerin zu prüfen, ob eine Bürgschaft nicht verbotene Beihilfe sei: „Das gilt auch für städtische Töchter wie die Sorpesee GmbH“, gab ihm Schnelle recht, es sei aber derzeit im Gespräch wegen der Corona-Krise dies zu erleichtern: „Vieles ist unklar, wir prüfen dies.“

Beachtet werden müsse in der Diskussion auch, ob die Badschließung ohnehin besser sei, so Martin Levermann: „Im Sommer haben wir ja nicht umsonst die Wartung gemacht“, stellte dar, dass dann ja der Sorpesee locke.

Jetzt gelte es erstmal, die hygienische Auflagen zu erfüllen und Umbauten zu machen. Verdienen kann man wohl kaum in dieser Saison, denn im Hallenbad sind nur 37 Badegäste zugelassen und im Bad im „Haus des Gastes“ nur 21 Personen. Im Strandbad ist der Zustrom auf 660 Gäste begrenzt, angesichts von oft 2000 bis 3000 nur minimal.

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Von Matthias Schäfer

Großer Vorteil

Großer Vorteil ist für die Sorpesee GmbH, dass die Campingplätze wieder geöffnet sind, und auch die übrigen Betten wieder belegt werden dürfen: „So konnten die Sommermieten von den Dauercampern bezahlt werden, immerhin fast eine halbe Million Euro“, freute sich Levermann in diesem Sektor. Bei den Buchungen habe es zunächst eine Stornierungswelle geben, dann seien vermehrt Gutscheine gefordert worden, und nun laufe gerade eine Buchungswelle ohne gleichen. Auch die neuen Finntalos „Ella“ und „Lina“ auf dem Nordic-Ferienpark seien bis zum Jahresende schon ausgebucht. Diese waren zum Osterfest fertig, konnten aber zunächst nicht genutzt werden. Levermann erwartet deshalb im Campingbereich eine schwarze Null.