Sundern. Neue Software in der Ampelanlage hat den Stau in Sundern etwas abgebaut. Doch wie geht es weiter? Kommt ein Kreisel?

Es tut sich etwas in Sachen der langen Staus auf der Hauptstraße in Sundern: Im Sommer, so Diplom-Ingenieur Volker Broeske von der Abteilung Verkehrsflächen bei der Stadt, werde Baubeginn sein.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung war das Thema durch einen Antrag der WiSu gekommen. Dabei ging es um eine neue Verkehrszählung im Bereich Sunderland-Kreuzung. Hans Klein kritisierte, dass bereits 2018 eine Zählung im Fachausschuss beschlossen, bis jetzt aber nicht umgesetzt wurde: „Die Verwaltung ignoriert diesen Beschluss.“ Dass man erst die Fertigstellung des Buchweges abwarten wolle, konnte Klein nicht nachvollziehen: „Herr Santos von StraßenNRW hat mir gesagt, dass der Buchweg nur 5 Prozent des Verkehrs ausmache.“ Klein monierte weiter, dass StraßenNRW in der dunklen Jahreszeit nicht zähle und auch nicht in den Sommerferien: „Also frühestens im Herbst. Dann sind zwei Jahre dahin, seit dem Beschluss.“

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Freie Fahrt?

Werner Kaufmann (Bürger für Sundern) berichtete dann Positives: „Ich habe heute zur Hauptverkehrszeit

von Enkhausen bis zum Rathaus nicht einmal anhalten müssen. Was hat sich geändert?“ Gleiches wollte auch Sebastian Booke wissen, da die CDU ja kurz vor Weihnachten einen Vorstoß in Sachen Stauchaos gemacht hatte.

Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Lars Ohlig konnte aber Erfreuliches mitteilen: „Am 12. Dezember ist eine Prüfung durch StraßenNRW an den beiden Ampelpunkten erfolgt. Danach ist eine Software neu überspielt worden. Der Fehler ist behoben worden. Mein Gefühl: Es läuft besser.“ Das sei auch die Rückmeldung der Unternehmen, die täglich Sundern mehrmals durchfahren. Der Fehler sei übrigens beim Aufbau der Ampelanlage im Herbst passiert. Offensichtlich, so die Informationen unserer Zeitung, wurden die Rechtsabbieger an der Sunderland-Kreuzung vom System dadurch nicht richtig registriert.

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Wenig sachgerecht

Die Argumente von Hans Klein fand Ohlig als wenig sachgerecht, da ja die WiSu die eigene Zählung wegen der Baustelle am Buchweg abgesagt habe. Das Verfahren sei schon sehr komplex, da man viele Daten erheben müsse: „Es reicht nicht nur, die Fahrzeuge zu zählen, wir brauchen auch Abbiegevorgänge, Fußgängerquerungen und anderes.“ All das wisse die WiSu aus vielen Vorgesprächen aber. Anschließend wurde der WiSu-Antrag in die Fraktionen verwiesen.

Gutachter favorisierte Linksabbiegespuren

Die Firma Brilon Bondzio Weiser aus Bochum hatte den Verkehr in Sundern untersucht. Als Ursache für den nachmittäglichen Stau auf der Hauptstraße in Richtung Innenstadt machte Diplom-Ingenieur Richard Baumert damals die vielen Ein- und Ausfahrten zu Tankstellen, Sportplatz und Einzelhändlern sowie die vielen Linksabbieger aus.

Er riet von einem Kreisel ab. Dieser verkrafte den derzeitigen Verkehr, aber nicht, wenn aus Richtung Westenfeld deutlich mehr Fahrzeuge kämen, etwa durch neue Gewerbebetriebe.

Diplom-Ingenieur Baumert favorisierte mehrere kleine Linksabbiegespuren, um den Verkehrsstrom flüssig zu halten. Dazu sei ein gewisser Grunderwerb notwendig, um den Verkehr an diesen Abbiegespuren rechts vorbei zu führen.

Neuigkeiten gab es zum Thema Stau von Volker Broeske: Die Untersuchung der Hauptstraße vor zwei Jahren habe ergeben, dass der Verkehr vor allem wegen der vielen Zu- und Abbiegemöglichkeiten stocke. Der Vorschlag des Gutachters sei damals die Aufweitung der Hauptstraße gewesen, um die Linksabbiegevorgänge flüssiger zu machen. Dies solle nun im Sommer passieren: „Wir benötigen dazu keinen Grunderwerb.“ StraßenNRW übernimmt 100 Prozent der Kosten, die Stadt plane und baue im Auftrag des Landesbetriebs. Um genauer planen zu können, werden zunächst alle Anlieger angeschrieben, um viele Fragen im Vorfeld zu kennen und zu klären.

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