Langscheid. Die Nachbarn der Neurologischen Klinik Langscheid sind beunruhigt: Schon zwei Mal wurden die Anbaupläne vorgestellt, bisher fehlen Höhen.
Die Neurologische Klinik an der Langscheider Lindenstraße möchte sich erweitern. Im jüngsten Ausschuss für Stadtentwicklung wurden die Pläne, nun zum zweiten Mal, vorgestellt. Der Geschäftsführer der Klinik, Prof. Detlev Uhlenbrock aus Dortmund, erläuterte den Politikern anhand eines Power-Point-Vortrages, was geplant ist. Am Ende war der Ausschuss so wenig überzeugt, wie schon Anfang Februar diesen Jahres.
Vor den eigenen Plänen stellte Prof. Uhlenbrock die Position des Haues im Triumvirat von Sauerland-Klinik in Hachen und Klinikum Hochsauerland vor: „Hachen ist wichtig für die Multiple Sklerose, das Klinikum ist mehr auf die breite neurologische Versorgung wie auch die psychiatrische Behandlung spezialisiert, und wir haben den Schwerpunkt Parkinson-Erkrankungen, Bewegungsapparat und chronische Demenzerkrankungen“, berichtete er. Sein Fazit: „Die drei Häuser ergänzen sich, diese drei Häuser wollen sich aber auch weiter entwickeln.“
Komplex über 50 Jahre alt
Anhand der Powerpoint-Präsentation zeiget Prof. Uhlenbrock dann die Lage des Gebäudeteils in dem über 50 Jahre alten Komplex in Langscheid, in den man einen Neubau integrieren möchte. Mit Skizzen wies er auf die Beziehungen der einzelnen Klinikteile, der Bauhöhen und der Sichtachsen, auch aus Sicht der Anlieger, hin. „Der Anbau überschreitet nicht die Höhe der dahinter liegenden Bauwerke“, sagte er mit Blickrichtung zu denn zahlreichen Anliegern, die vor allem oberhalb wohnen und Angst haben, dass ihr Bildfeld zum See gestört wird.
Zwei Vollgeschosse geplant
Der geplante Anbau habe zwei Vollgeschosse und ein Geschoss, das mit Logistik und Küche in den Hang hineingebaut werde, so dass es fast verschwinde. „Die Sichtachse zum See wird nur bei den dahinter liegenden Klinikteilen beeinträchtigt“, so Prof. Uhlenbrock. Der Haupteingang werde verlegt und demnächst von dem neuen Parkplatz direkt zu erreichen sein.
Lob gab es zunächst von der FDP: „Sehr gelungen“, urteilte Hanns-Rüdiger Fehling. Er bemängelte, dass
die jetzt vorhandenen Bäume nicht eingezeichnet seien, denn dann würde man erkennen, dass diese schon jetzt Sichtverbindungen zum See verhindern würden. Kritik gab es von Ortsvorsteher Michael Pellmann (fraktionslos): „Die weiterhin bestehende Anlieferung über den engen Nachtigallenhain ist ein No Go“, meinte er, außerdem würde dies durch den Wegfall der eigenen Küche und die nun notwendige Anlieferung aller Mahlzeiten von außerhalb für noch mehr Patienten die Zahl der Verkehre erhöht. Die Straße sei zu eng, man müsse versuchen, dies von der Lindenstraße aus zu erreichen, schlug er vor. Prof. Uhlenbrock hielt dagegen, dass schon jetzt die Anlieferung dort erfolge und außerdem der Parkplatz am Endes des Nachtigallenhain aufgehoben werde. Die Bettenzahl bliebe im übrigen gleich. Vielmehr sei es der Plan, dass die Qualität der Zimmer und der sanitären Einrichtungen steige.
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Gespräche mit Anliegern
Uhlenbrock betonte, dass in zahlreichen Gesprächen, zu denen er die Anlieger eingeladen habe, die Ängste genommen worden seien. Auch solle nicht, wie erzählt werde, das ganze Gelände bebaut werden. Das hinterfragte der Langscheider Ratsherr Jürgen ter Braak: „Können alle Gebäudeteile noch aufgestockt werden?“ Man müsse, um die Ängste zu nehmen, endlich die Maße erhalten.
Harsche Kritik ernteten Uhlenbrock und seine Planer von Architekt Bernd Schwens (SPD): „Es fehlen Länge, Breite, Zahlen, Höhen über NN.“ In der Planungen seien die Nachbargebäude eher zu groß, so wirke das eigene Haus eher kleiner. Er plädierte für ein Modell und einen echten Gebäudeschnitt.
Der Langscheider Linke Siegfried Huff mochte keine nennenswerten Veränderungen der Pläne zur ersten Vorstellung erkennen. Er will bessere optische Darstellungen, um die wahre Größe des Neubaus zu erkennen. Das sagte der Geschäftsführer zu. Marcus Schauerte (CDU) plädierte dann für eine Verschiebung der Entscheidung zur Offenlegung der Pläne. Dem stimmten auch die Bürger für Sundern zu.
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Pläne nacharbeiten
Ausschussvorsitzender Markus Allefeld (CDU) entließ die Klinikspitze und die Planer mit der Maßgabe nochmals nachzuarbeiten und Schnitte zu liefern. Außerdem solle die Geschossigkeit des Hauses auf den benötigten Raum reduziert werden. Dieser Rückweisung stimmte der Ausschuss einstimmig zu.