Westenfeld/Kooki-Haibaale. Für ein Jahr nach Uganda reist die Westenfelderin Franziska Japes am kommenden Freitag. Sie wird in einem Schulzentrum im Bistum Hoima arbeiten.
Der Kulturschock ist für Franziska Japes aus Westenfeld eingeplant: „Aber eher, wenn ich aus Afrika zurückkomme“, erzählt die 20-jährige Abiturientin über ihre große Reise, die am kommenden Freitag am Frankfurter Flughafen beginnt: Für ein Jahr wird sie als Missionarin auf Zeit in Uganda leben.
Eigentlich war alles anders geplant: „Nach dem Abitur am Berufskolleg am Eichholz in Arnsberg wollte ich freiwilligen Dienst auf den Philippinen leisten“, berichtet Franziska Japes beim Redaktionsbesuch. Dieser Plan zerschlug sich allerdings. Durch persönliche Kontakte ihrer Familie zu Josef Mündelein, dem ehemaligen Dekanats-Referenten im Dekanat Hochsauerland-West und seit langem Unterstützer in Uganda, bewarb sich Franziska Japes bei „mundus Eine Welt e.V.“, einer Organisation, die unter dem Motto „tatkräftig begeistern“ Freiwilligendienste überall auf der Welt vermittelt und organisiert. Zugesagt hat die 20-Jährige ihre Teilnahme schon im vergangenen Frühsommer.
Im Nachtflug nach Entebbe
Nun geht es also am Freitag ab Frankfurt los. Im Nachtflug, um den Reisestress gering zu halten. „Dabei habe ich zweimal 23 Kilogramm Gepäck in zwei Koffern und sieben Kilogramm Handgepäck“, beschreibt sie die Voraussetzungen für ihre Reise, die sie zunächst nach Entebbe führt. Von dort geht es im Pkw weiter nach Hoima, der Stadt, in der das Bistum der Region in West-Uganda beheimatet ist. Ganz in der Nähe liegt der Albertsee. Dann allerdings dauert es nochmals zwei Stunden, bis das Ziel erreicht ist, das Örtchen Kooki-Haibaale. Dort ist die St. Andrea Kaahwa Comprehensive School beheimatet. „Hier leben über 2000 Schüler und Schülerinnen und besuchen die verschiedenen Schulen. Das Angebot reicht vom Kindergarten über die Grundschule, die Comprehensive School und die Berufsschule“, informiert Franziska Japes.
Kleines Krankenhaus integriert
Der Schulkomplex, die Kinder leben in großen Sälen mit etwa 30 Schülern, ist etwa 16 Kilometer vom näc
hsten Ort entfernt: „Also ziemlich weitab“, gesteht die Westenfelderin. Mal eben irgendwohin fahren, sei nicht möglich, müsse geplant werden. Der Schule ist außerdem ein kleines Krankenhaus angegliedert. „Ich habe ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad“, weiß Franziska Japes schon jetzt. Denn schon im Mai hatte sie Besuch von Schulleiter Godfrey Kusiima. Er besuchte u.a. Arnsberg, da schon seit einigen Jahren das Marien-Gymnasium ein Unterstützer des Schulzentrums ist. Kusiima konnte der neuen Freiwilligen schon viel über ihre Unterbringung und ihre Aufgaben erzählen. Er hat auch eine große Spendenkiste der Familie Japes mit Bällen und Luftpumpen, die die Firma SKS Germany gestiftet hatte, mitgenommen. Und auch Franziska wird einige Kuscheltiere für die Schüler der St. Andrea School mitnehmen.
Aufgeregt ist sie nicht, aber voller Erwartungen: „Meine Aufgabe ist klar umrissen, ich werde im Kindergarten, der Grundschule und der Sekundarstufe im Unterricht unterstützen, auf Englisch.“ Das sei klar, denn aufgrund von teilweise an die 50 Dialekten hätten sich früher die Schüler untereinander nicht verständigen können. „Dann hat man verpflichtend Englisch als Schulsprache eingeführt“, so die Westenfelderin.
Kurs in Krisenmanagement
In Vorbereitungskursen wurde die 20-Jährige mit zehn anderen Freiwilligen auf ihren Einsatz vorbereitet: Themen waren Krisenmanagement, Reisevorbereitungen wie Impfungen, Buchungen, Visa und landesspezifischen Dinge: „Da hinke ich hinterher, denn bisher war mit ,mundus’ noch niemand in Uganda“ erzählt sie, es gäbe keine Erfahrungen.
Am Montag feierte Franziska Japes mit einigen Westenfeldern und ihrer Familie einen Abschiedsgottesdienst in der St.-Agatha-Kirche. Darin hat sie auch ihre Aufgaben vorgestellt und anschließend den kirchlichen Segen erhalten.