Arnsberg. .
Father Rogers ist ein vielseitiger Mann – was er während seines jüngsten Besuchs am Mariengymnasium wieder einmal mühelos unter Beweis stellen konnte: Beim Rundgang durch die Klassenräume fachsimpelte der Rektor der ugandischen Partnerschule des MG mit Schülern des Wirtschafts-Englisch-Kurses über Globalisierung und afrikanische Wirtschaftsbeziehungen (natürlich auf Englisch) – und scherzte anschließend auf Deutsch mit den jüngsten Pennälern aus der Klasse 5c.
Lebendige Partnerschaft
„Er hält die Partnerschaft lebendig“, freut sich sein Freund Jens Kirschner, Lehrer am MG und ebenfalls ein „Stützpfeiler“ der im Jahr 2009 gestarteten Beziehung zwischen den beiden Schulen.
Anlässlich der Begrüßung des afrikanischen Gastes wurde zunächst ein Scheck überreicht – mit dem Erlös zahlreicher Aktionen im Jahr 2015 am Mariengymnasium; Tag der offenen Tür, Pfandflaschen-Sammlung, Weihnachtsmarkt und weitere Events brachten insgesamt 2000 Euro. Mit diesem Geld können die Patenschüler des MG ein weiteres Jahr an der „Andrea Kaggwa School“ lernen. Sechs junge Ugander werden inzwischen direkt von der MG-Gemeinde unterstützt, vor sieben Jahren war man zunächst mit einer Patin gestartet. Diese junge Frau studiert heute in Ugandas Hauptstadt Kampala – finanziell unterstützt übrigens vom heimischen Zonta-Club.
Und was hat sich in der afrikanischen Partnerschule in den vergangenen Monaten getan?
„Father Rogers hat in direkter Nachbarschaft seiner Schule ein weiteres, bedeutendes Projekt begonnen“, weiß Jens Kirschner. Der Bau eines Krankenhauses steht unmittelbar bevor. Ein Segen für die strukturschwache Region, in der sich die Schule – mittlerweile von 1500 Schülern besucht – befindet.
Der Rektor, auch Geistlicher und studierter Ökonom, sammelt in Deutschland Spenden – und hat die Regierung seiner Heimat überzeugt, Kosten für Ärzte und Pflegepersonal zu tragen. Father Rogers ist eben (inter)national sehr gut vernetzt...
An seinem Wissen lässt er andere unkompliziert teilhaben – erklärt beispielsweise, warum Ugandas Schüler Ferien hassen: Dann müssen sie auf den Feldern arbeiten; Schule kostet eben Geld. Auch zur aktuellen Flüchtlingssituation hat der Priester etwas beizutragen. Aus Uganda seien so gut wie keine Asylbewerber in Deutschland, weiß er: „Bei uns sind die Menschen auf relativ niedrigem Niveau zufrieden!“ Sein Land nehme jedes Jahr selbst hunderttausende Flüchtlinge aus dem Kongo auf. Sie erhalten ein Stück Land; eine Hacke – und somit eine Perspektive. Ackern für’s Glück; nach dem Motto: „Bildung ist der Schlüssel“.