Burbach/Siegen. . Der 18-jährige Flüchtling, der von Sicherheitsleuten in der Notunterkunft in Burbach misshandelt worden sein soll, steht unter Verdacht, selbst straffällig geworden zu sein. Karim M. sitzt einem Bericht zufolge seit Ende Mai in Untersuchungshaft. Er soll ein Juweliergeschäft in Iserlohn überfallen haben.

Eines der mutmaßlichen Misshandlungsopfer aus der Notunterkunft für Flüchtlinge in Burbach sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. Der Algerier Karim M. (18) wird verdächtigt, in Iserlohn ein Juweliergeschäft überfallen zu haben. Das berichtet Spiegel Online. Karim M. soll demnach Ende Mai mit einem 32-jährigen Landsmann in der Nähe des Tatorts gefasst worden sein, nachdem sie in dem Geschäft den Alarm ausgelöst hatten und geflüchtet waren.

Karim M. ist auf dem Video aus Burbach zu sehen, das vor wenigen Wochen um die Welt ging: Zu sehen sind zwei Wachleute, die den gefesselten 18-Jährigen auffordern, sich in sein Erbrochenes zu legen und ihm Schläge androhen. Dabei wurden sie per Handy gefilmt.

Wurde Video schon im April gedreht?

Laut Spiegel-Bericht stammt das Video bereits aus dem April. Wenn dem so ist, steht auch das Siegener Security-Unternehmen ESS Schobe wieder im Fokus. Es hatte zwischen September 2013 bis Juli 2014 überwiegend die Wachmannschaft in Burbach gestellt. Unserer Redaktion gegenüber hatte der Inhaber noch gesagt: „Zu dem Zeitpunkt, als die Aufnahmen entstanden sind, waren diese Leute nicht mehr bei mir angestellt.“

ESS Schobe war Subunternehmer der Nürnberger Wachfirma SKI, bei der die jetzt unter Verdacht stehenden Männer zuletzt angestellt waren. Ende Juli hatte SKI die Verantwortung in Burbach komplett übernommen. Ein Teil der Mitarbeiter wechselte von ESS Schobe zu SKI und war weiter in der Notunterkunft tätig.

Zumindest zwei dieser Ex-Mitarbeiter aus Siegen sind auf Aufnahmen zu sehen, die Misshandlungen zeigen.